Roter Popanz
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Links und unverzagt
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Rechts und herzlich
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Links ist das neue Schwarz
VON PETER DAUSEND UND ROBERT PAUSCH
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Für einen Mann, der seiner Partei angeblich gerade schweren Schaden zugefügt hat, ist das ein bemerkenswerter Empfang. Eben noch wurden Andrea Nahles, Olaf Scholz, Heiko Maas und Katarina Barley brav beklatscht, da bricht plötzlich Jubel aus. Kevin Kühnert betritt die Bühne direkt vor dem Staatstheater in Saarbrücken. Der tosende Beifall, den der Juso-Chef beim offiziellen Wahlkampfauftakt der Sozialdemokraten dafür erhält, dass er es gewagt hatte, so zu reden, als sei die SPD eine linke Partei, lässt erahnen, was an der Parteispitze längst nicht alle wahrhaben wollen: Kühnert hat mit seinen Sozialismus-Thesen keinen Ego-Kurs eingeschlagen. V ...
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Informiert euch
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Er krempelt die Ärmel auf
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Geht doch nach Pakistan
VON JAN ROSS
Von links tönt der Gottesdienst, von rechts der Wahlkampf, und beides zusammen macht eine unverwechselbar indische Klangmischung. Wir sitzen auf einer Terrasse am Ufer des Ganges, unter uns steigen Steinstufen zum Wasser hinab, die Ghats, an denen in Varanasi, der heiligsten Stadt der Hindus, Gebete verrichtet, rituelle Bäder genommen und Tote verbrannt werden. Von links hört man eine abendliche Andacht: Glockengebimmel, das Tuten von Muschelhörnern, die feierliche Rezitation der Mantras, der Gebete auf Sanskrit, der archaischen Kultsprache Indiens. Rechts veranstaltet ein lokaler TV-Sender eine öffentliche Livedebatte zwischen den Vertretern von vier Parteien. Das ist keine wohlgeordnete Podiumsdiskussion wie ...
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Wer zerrt an Venezuela?
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Hunderte von toten Wahlhelfern in Indonesien - wie kann das sein?
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Die USA steigern den Druck auf den Iran - verspricht das Erfolg?
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Spiel ohne Ende
VON GREGOR BECKER
Nigel Farage ist zurück, und wie. Als im Fußballstadion von Wesham die Musik aus den Boxen kommt, stehen über 2000 Menschen auf, halten ihre Schilder in die Luft. "Nigel! Nigel! Nigel!"-Sprechchöre, er schüttelt Hände, steigt auf die Bühne und ruft: "Was wollen wir?" Die Antwort aus 2000 Kehlen: "Brexit!"
Der Mann, der Großbritannien in den vergangenen zehn Jahren geprägt hat wie kein Zweiter, obwohl er dort nie ein politisches Amt innehatte, ist wieder da. Und mit ihm eine Partei, die es erst seit wenigen Wochen gibt, die aber schon jetzt jeder dritte Brite wählen will. E ...
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Vorglühen der Demokraten
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"Ihr betet die Sonne an, das ist Sünde!"
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Wenn alle verlieren
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Der dritte Mann
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Im Glashaus
VON CHRISTIAN STAAS
Im Anfang waren drei sibirische Wölfe, ein paar russische Bären und zwei Giraffen. Auch ein Elefantengerippe, heißt es, hätten die 65 Abgeordneten des Parlamentarischen Rats auf ihrem Weg in den überdachten Hof des Bonner Naturkunde-Museums Koenig passieren müssen. Ob die Bären, die ein Reporter entdeckte, wirklich russisch waren? Und die Wölfe, die sein Kollege erblickte, tatsächlich sibirisch - "die Lauscher aufrecht, die Seher funkelnd und die Schnauze auf einen gerissenen Hirsch gerichtet"?
Vielleicht war alles bloß gut ausgedacht. So wie die Geschichte von den zwei Giraffen, die der Eröffnungsfeier am 1. September 1948 angeblich beiwohnten, indem sie ...
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Söders Außenpolitik auf Bayrisch
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Mit Impfung wär das nicht passiert
Als Mutter von vier Kindern, die stets alle Impftermine eingehalten hat, stehe ich momentan vor großen Herausforderungen. Nach über zehn Jahren Treue, in der wir immer unzufriedener mit "unserer" Kinderarztpraxis wurden, beschlossen wir zu wechseln. Nur gibt es in dem Landkreis, in dem wir wohnen, einen Mangel an Kinderärzten, und keiner ist bereit, uns in seine Patientenkartei aufzunehmen. Für jede Untersuchung oder Impfung muss ich nun herumtelefonieren, bis ich ausnahmsweise (und frühestens nach Monaten) einen Termin bekomme.
Bevor nun über eine Impfpflicht gesprochen werden sollte, müssen erst einmal genügend Kinderärzte vorhanden sein!
Eva Albert, per E-Mail
Ich bin keine Freundin ...
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"Oh, da ist ja ′ne Frau Trainer"
VON JÖRG BÖCKEM UND JÖRG KRAMER
Inka Grings ist eine Frau der Tat und als Fußballtrainerin eher praktisch orientiert. Die Videoanalyse vom letzten Spiel, sie sitzt dabei auf dem Tisch in der Baracke am Clubgelände des SV Straelen, ist nach gerade mal zehn Minuten beendet. Schon schickt sie die Mannschaft auf einen der drei Rasenplätze am Stadion: "Okay, Jungs", ruft sie. Ihre Schützlinge sind Männer.
Grings, 40, ist die erste Frau, die in Deutschland eine Herrenmannschaft der ersten vier Spielklassen trainiert. Im April trat sie, die zweimalige Europameisterin und Rekordtorschützin der deutschen Frauen-Bundesliga, ihren Dienst in der Regionalliga der Männer an, s ...
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Platz da
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"Nicht zu leer und nicht zu voll"
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Streit um die E-Roller
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Tesla: Wofür braucht der Autobauer zwei Milliarden Euro?
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Uber: Ist das Start-up so viel wert wie Volkswagen?
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"The Guardian": Die britische Traditionszeitung macht wieder Gewinn. Ist sie damit gerettet?
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Hätte Kevin Kühnert besser geschwiegen, Herr Scholz?
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"Die Verteilung der Profite muss demokratisch kontrolliert werden. Das schließt aus, dass es einen kapitalistischen Eigentümer dieses Betriebs gibt. Ohne Kollektivierung ist eine Überwindung des Kapitalismus nicht denkbar"
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Was bringt der Ring von Oma?
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Richtig beschweren
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Mein Geschäftsmodell ist Ewigkeit
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Der Pagode
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Vereinigte Netzwerker
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Millers Wette gegen Bayer
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Die geliebte Gebühr
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Die Ohnmacht der Kapitalisten
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Seine Insel ist weg
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Einschneidende Veränderungen
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Unter uns gehts auf und ab
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Todesursache: Mensch
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Kli|ma|flücht|ling, der
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Voll fetter Geburtstag
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Eine schwierige Beziehungskiste
VON HANNO RAUTERBERG
Es ist schon eine Weile her, über 50 Jahre, um genau zu sein, da prägte Umberto Eco einen Begriff, der wunderbar frei und entfesselnd klang, nach einem Aufbruch ins Unbestimmte. Eco sprach von der "opera aperta", vom offenen Kunstwerk. Diese Offenheit konnte einem vorkommen wie ein Haus ohne Türen und Fenster. Auf charmante Weise zugig, denn alle dürfen sich eingeladen fühlen, dieses Haus möglichst komfortabel herzurichten, den eigenen Sinn mitzubringen und die Bude mit Bedeutung zu möblieren. Das offene Kunstwerk, eine Beziehungskiste.
Nichts anderes als eine solche Kiste, größer als jede andere, ist die Biennale in Venedig, d ...
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Es ist wieder da
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Im Motorenwerk des Sozialismus
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Impressum
Gründungsverleger: Gerd Bucerius (1906-1995)
Herausgeberrat: Prof. Jutta Allmendinger, Zanny Minton Beddoes, Florian Illies, Dr. Josef Joffe, René Obermann Ehemalige Herausgeber: Dr. Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002) Helmut Schmidt (1918-2015)
Vorsitzender der Chefredaktionen des Zeitverlags und Chefredakteur: Giovanni di Lorenzo
Stellvertretende Chefredakteure: Moritz Müller-Wirth (Managing Editor) Sabine Rückert Bernd Ulrich Mitglieder der Chefredaktion: Malin Schulz, Holger Stark, Jochen Wegner, Dr. Stefan Willeke (Chefreporter)
Chef vom Dienst: Iris Mainka (verantwortlich), Mark Spörrle
Textchef: Dr. Christof Siemes
Geschäftsführende Redakteure: Patrik Schwarz, Andreas Sentker
Internationaler Korrespondent: Matthias Naß
Leitender Redakteur: Hanns-Bruno Kammertöns
Redaktionsleiter Digitale Ausgaben: Götz Hamann
Parlamentarischer Korrespondent: Matthias Geis
Politik: Bernd Ulrich/Dr. Heinrich Wefing (verantwortlich), Elisabeth Raether (stellv.), Mohamed Amjahid, Dr. Jochen ...
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Glück. Was ist das, Ágnes Heller?
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Worüber denken Sie gerade nach, Katharina Pistor?
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Vergesst das Internet
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"Du kannst damit zaubern"
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Nennt es nicht Ehrenmord
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Vollkommen zugedröhnt
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Mit Berlioz durch Paris
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Rausch als Geschenk
VON TOBIAS LEHMKUHL
Das Prinzip der Operette", heißt es in Monika Rincks neuem Gedichtband, "ist ganz einfach: / Man nimmt einfach zu viel von allem. Chilis, Kalktuff, Aktien, / Goldbrassen, Renekloden, Mehl, Superlative und Granaten. / Zu viel Farbe, Salz, Geld, Zeit, Polster, nicht nur zu viel Arbeit, / zu viele Feuerfedern und Türen: sehr wichtig. Arien auf Kante."
Das Prinzip des neuen Gedichtbands von Monika Rinck, könnte man anschließen, ist ganz ähnlich: Zu viel von allem, viele Türen vor allem, Türen auf und Türen zu, Leute rein und Leute raus, Kuckuck, Podcast, Frottee, Fritten - ein Kramladen, der ...
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"Er wirkte wie ein offenes Buch"
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Das ist doch Käse
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Freude am Selbstbetrug
Ich habe neulich Donald Trump lieb gewonnen. Nicht den Politiker, den Sportler. Trump, so las ich in einer Zeitung, hält sich selbst für einen hervorragenden Golfspieler. Er glaubt, sein Handicap liege bei 2,8, was offenbar sensationell gut ist; ich kenne mich mit Golf nicht so aus. Diesen Wert hat er erreicht, so ein neues Buch, weil er beim Golfen betrügt. Schlägt Trump einen Ball beispielsweise in einen Teich, sieht man ihn danach angeblich in der Nähe des Teiches rumlaufen, und zack - taucht der Ball neben dem Teich wieder auf. Einen gut geschlagenen Ball eines Gegners soll er in ...
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"Vieles ist noch oldschool in der Doris"
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Spitzen-Idee
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Tel Aviv
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Kann man sein Wohnmobil zu voll packen?
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