Michael Kretschmer kann auch ernst. Sehr ernst. "Wir haben eine ganze Menge zu verlieren", sagt Sachsens CDU-Generalsekretär mit Blick auf die am 24. September anstehende Bundestagswahl - und diese Aussage ist alles andere als Wahlkampfprosa. Denn für die CDU könnte es in Sachsen diesmal eng werden - sie wird zum ersten Mal seit vielen Jahren, oder überhaupt, wirklich um jede Stimme kämpfen müssen. Nicht ohne Grund betont Kretschmer die zweite Silbe des Wortes "Wahl-Kampf" ausdrücklich. "Wenn wir es schaffen, wieder alle 16 Wahlkreise zu gewinnen, wäre ich sehr zufrieden. Denn wir sind heute in einer ganz anderen Situation als bei ...
Erneut ist die Stiftung Sächsische Gedenkstätten in die Kritik geraten. Grüne und Linke bemängelten gestern eine nur sieben Tage währende Bewerbungsfrist für die Evaluierung der Stiftung. Sie hatte die Ausschreibung erst am Dienstag via Twitter und im Internet veröffentlicht und für Bewerber eine Frist bis 7. März gesetzt. Die Stiftung sprach gestern dagegen von einem Missverständnis und wies die Kritik zurück."Wer soll sich denn so kurzfristig ernsthaft bewerben?", fragte Grünen- Politikerin Claudia Maicher. Dies sei weder seriös noch zielführend. Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) dürfe als Vorsitzende des Stiftungsrates der Geschäftsführung diese Ausschreibung nicht einfach durchgehen lassen. Auch Franz ...
Sammelabschiebungen nach Afghanistan werden zunehmend unterlaufen. Insgesamt saßen in den drei Flugzeugen, die Mitte Dezember, Ende Januar und vor einer Woche nach Kabul flogen, 78 junge afghanische Männer - 34, 26 und 18. Dabei hätten es deutlich mehr sein müssen. "72 Afghanen, die abgeschoben werden sollten, haben sich der Abschiebung entzogen, davon allein 32 bei der Sammelabschiebung Ende Februar", erklärte das bayerische Innenministerium dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).Die meisten der Afghanen seien entweder unmittelbar vor der Abschiebung abgetaucht oder hätten ein ärztliches Attest vorgelegt, das ihnen bescheinigt habe, nicht reisefähig zu sein. Andere hätten den sogenannten Taliban-Trick angewandt, sich also ...
Anna Schilling und ihr Mann Klaus hatten eigentlich vorgesorgt. Insgesamt 10 000 Euro lagen auf dem Sparbuch. "Für den Tag, wo wir nicht mehr sind", wie Anna Schilling sagt. Für eine anständige Beerdigung, einen ordentlichen Sarg. Um den Kindern, Enkeln und Urenkeln nicht zur Last zu fallen. "Jetzt aber wird es nur die dünne Holzkiste", sagt Klaus Schilling und nimmt einen Schluck aus seiner Flasche Radeberger. Jeden Monat muss Ehefrau Anna etwas von dem Sparbuch abheben, weil ihre Miete und sein Pflegeheimplatz nahezu die gesamte gemeinsame Rente aufzehren. 67 Euro bleiben ihr noch zum Leben. Bevor das Sozialamt einspringt, muss ...
Als Bischof und Priester komme ich viel herum. Eine Frage ist immer auf dem Tisch, in welchen Kreisen auch immer. Wie soll die katholische Kirche, besonders in Deutschland, damit klarkommen, dass es so wenige Priester gibt? Wie können die Priester selber damit umgehen? Gerade wenn die Leute einen Film über den Mönch Martin Luther und seine Frau, die Nonne Katharina von Bora, gesehen haben, sind sich so ziemlich alle einig: Gebt den Zölibat, die Ehelosigkeit der Priester, auf, dann lösen sich die Probleme.Meine Antwort: Natürlich ist der Zölibat umstritten, seit Paulus für die Ehelosigkeit warb. Er ist ein Kirchengesetz ...
Der traditionsreiche politische Aschermittwoch hat eine neue Hauptperson: Martin Schulz. Gut vier Wochen nach seiner Kür zum SPD-Kanzlerkandidaten ist Schulz auch im CSU-Heimatland Bayern allgegenwärtig. Nicht nur als Hauptredner bei der SPD in Vilshofen, die extra ein Festzelt für 5000 Besucher hat aufstellen lassen. Auch bei der CSU im nahen Passau kommt keiner an dem Sozialdemokraten vorbei.Er ist auch derjenige, an dem zahlreiche andere Redner abarbeiten. Schließlich hat Schulz den Bundestagswahlkampf spannend gemacht. Der österreichische Bundeskanzler Christian Kern von der SPÖ sagt als Gastredner der SPD schon voraus, nach der Bundestagswahl würden "Österreich und Deutschland einen roten Bundeskanzler haben". ...
In einer überraschenden Tonlage wirbt Donald Trump um eine parteiübergreifende Unterstützung für seine Agenda. Bei seiner ersten Rede vor dem Kongress stellte der US-Präsident eine seriöse Reform der Einwanderungsregeln, der Sozialsysteme und des Bildungswesens in Aussicht.Trump bemühte sich bei dieser Rede, die von 50 Millionen Amerikanern an den Bildschirmen verfolgt wurde, erstmals seit seinem Amtsantritt ernsthaft um die präsidiale Rolle. Mehrfach betonte er die Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns, um Amerika auf den richtigen Weg zu bringen.Trump vermied seine sonst üblichen Beschimpfungen, sprach von den Freunden und Partnern in der muslimischen Welt und warb um Verständnis für seinen harten ...