Im Prozess um den fast 30 Jahre zurückliegenden Mord an Heike Wunderlich hat das Gericht wegen einer Verwechslung einen falschen Zeugen geladen. Laut Richter Klaus Hartmann wurde der Fehler gestern bemerkt. Man versuche nun, für den nächsten Prozesstag am Montag am Landgericht Zwickau noch den richtigen Zeugen zu laden. Dabei handelt es sich um einen früheren Freund des Opfers. Dieser hat zwar den gleichen Nachnamen wie der zunächst geladene Mann, aber einen anderen Vornamen. Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung würden telefonisch unterrichtet, ob der gewünschte Zeuge rechtzeitig erreicht wird.Am zwölften Verhandlungstag sagte gestern ein weiterer ehemaliger Freund von Heike Wunderlich ...
Nahrungsmittel eignen sich gut zur Verdeutlichung abstrakter Konstrukte: Die normgekrümmte Gurke steht für die Regelwut der EU, das Chlorhühnchen für TTIP und die Frage nach dem Huhn und dem Ei im Zentrum der Philosophie.Nun wird ausgerechnet ein Schokoriegel zum Symbol für den Brexit: Die britische Version der Schweizer Toblerone wurde von 400 auf 360 Gramm abgespeckt und hat jetzt ein paar Pyramiden weniger. Der Riegel sieht auf der Insel deshalb nicht mehr wie ein Alpengebirge aus, sondern wie ein Fahrradständer mit viel Luft. Offiziell wird der Kakaoentzug mit gestiegenen Produktionskosten erklärt. Britische Süßwarenfetischisten jedoch hegen den Verdacht, dahinter stecke ...
Nach Ausbruch der gefährlichen Geflügelseuche H5 in einem Rackwitzer Zuchtbetrieb in Nordsachsen wurde gestern damit begonnen, alle 6500 Tiere des Unternehmens in dieser Anlage zu töten und zu beseitigen. Seit Dienstag ist das Gelände großräumig abgesperrt, die Zufahrt in die Siedlung des Ortes, wo sich der Betrieb befindet, ist nur für Anlieger möglich. Zudem ist eine Spezialfirma angereist, welche für Seuchenschutz, Desinfektion und die Tötung der Tiere zuständig ist. Diese Firma aus Niedersachsen übernimmt auch die Grobreinigung und spätere Desinfektion der Anlage nach dieser Aktion.Nach unbestätigten Schätzungen liegt der Schaden weit über 100 000 Euro. Anders als in anderen ...
Unten im Keller habe nachts oft Licht gebrannt, sagt der Nachbar. "Da hat bestimmt einer gewohnt. Oder mehrere", vermutet der Mann. Er möchte seinen Namen nicht nennen, aber immerhin redet er noch mit Journalisten. Die meisten Bewohner in diesem typischen Berliner Mietshaus winken ab, wenn sie Menschen mit Kamera oder Notizblock sehen. Oder sie bleiben kurz stehen, wie der britische Austauschstudent im zweiten Hinterhaus, aber wollen nie etwas bemerkt haben von den Gläubigen und den Razzien.Die Mieter der Perleberger Straße 14 in Berlin-Moabit sind eine Art Sehenswürdigkeit geworden. Denn in ihrem Haus wohnt womöglich der Terror. Vorderhaus rechts, Hochparterre ...
Als bei dem Terrorverdächtigen in Frankfurt die Handschellen klicken, ist es noch dunkel. Gegen 4 Uhr morgens dringen Spezialkräfte des hessischen Landeskriminalamts in eine Wohnung in der fünfgrößten Stadt Deutschlands ein und verhaften den Tunesier. Fast drei Monate hat die Polizei den 36 Jahre alten Asylbewerber rund um die Uhr überwacht. Die Ermittler sind überzeugt, dass der Mann einen Terroranschlag in Deutschland verüben wollte.Ein Anschlagsziel habe es aber noch nicht gegeben, sagt Generalstaatsanwalt Alexander Badle. "Es gab keine konkrete Anschlagsgefahr in dem Sinne, dass ein Terroranschlag kurz bevorstand." Hinweise auf eine Verbindung des 36-Jährigen zu dem Attentäter vom ...
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch das Gesetz zur stärkeren Überwachung von Islamisten auf den Weg gebracht. Demnach sollen auch sogenannte Gefährder künftig mit einer elektronischen Fußfessel kontrolliert werden können. Auf die Regelung hatten sich Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt verständigt. Der Attentäter Anis Amri galt zwar als Gefährder, wurde aber nicht genügend überwacht.De Maizière erklärte, auch die Landespolizeigesetze könnten sich an dieser Regelung orientieren. Er hoffe, dass dort ähnliche Befugnisse geschaffen werden. Zu den Punkten, die de Maizière und Maas vereinbart hatten, gehört auch eine Verschärfung der ...
Kann sich François Fillon halten?" Die Frage, die die Tageszeitung "Le Monde" gestern auf ihrer Titelseite stellte, klang weder ironisch noch abwegig. Denn nach neuen Enthüllungen der Satirezeitschrift "Le Canard Enchaîné" wächst der Druck auf den Präsidentschaftskandidaten der französischen Republikaner weiter.Demnach erhielt seine Frau Penelope noch deutlich mehr Geld als bisher bekannt für ihre angebliche Arbeit als parlamentarische Assistentin. War bisher die Rede von rund 500 000 Euro, so belaufen sich die bekannten Zahlungen zwischen 1988 und 2013 auf insgesamt mehr als 800 000 Euro. Als Fillon Premierminister wurde, erreichte ihr Honorar als Mitarbeiterin seines Nachfolgers in der ...
Donald Trump hat eine der möglicherweise folgenreichsten Entscheidungen seiner Amtszeit getroffen: Mit Neil Gorsuch hat er einen stramm konservativen Juristen für den Obersten Gerichtshof nominiert. Da die Richter lebenslang im Amt sind, könnte der 49-Jährige die Politik der USA noch viele Jahre beeinflussen. Das Verfassungsgericht hat eine entscheidende Bedeutung für die politischen Weichenstellungen des Landes. Bei Streitthemen wie Abtreibung, Sterbehilfe und Waffengesetzen könnte Gorsuch bald das letzte Wort zufallen.Der Sitz in dem neunköpfigen Gremium war frei geworden, nachdem Antonin Scalia im Februar vergangenen Jahres gestorben war. Seitdem herrscht ein Patt von vier eher linksliberalen zu vier tendenziell konservativen Richtern. D ...