Inhaltsverzeichnis vom 02.07.2013

Ägyptens Mohammed Mursi steht zunehmend isoliert da. Am Montagabend setzte ihm die Armee ein Ultimatum von 48 Stunden, um mit der Opposition eine Lösung des Machtkampfs auszuhandeln. Bis dahin müssten die Forderungen der Bevölkerung erfüllt sein, hieß es in einer Erklärung von Generalstabschef Abdel Fattah al-Sisi. Sollte keine Einigung gelingen, werde die Armee einen eigenen Plan vorlegen. Zuvor hatte die Opposition Mursi aufgefordert, bis Dienstag um 17 Uhr zurückzutreten.

Mursis Handlungsoptionen sind durch das Armee-Ultimatum stark reduziert. Am Montag traten zudem fünf Minister seines Kabinetts zurück, offenbar, um sich mit den Demonstranten zu solidarisieren. Aus den eigenen Reihen wurde Mursi ...

-- "Sicherheitslage verschärft sich"

-- Der Touristikminister erklärt seinen Rücktritt.

Vor vier Monaten war für FTI-Chef Dietmar Gunz die Welt noch in Ordnung. Unterstützt von Ägyptens Tourismusminister Hisham Zaazou, der dem Münchener Reiseveranstalter die Landegebühren erließ, hatte er auf der Touristikmesse ITB eine Reiseoffensive an den Nil verkündet.

Sechsmal pro Woche, erklärte Deutschlands größter inhabergeführter Urlaubsveranstalter (Umsatz: 1,6 Milliarden Euro), werde man ab dem Winter neben dem Sinai-Badeort Taba auch Luxor anfliegen. Dort wollte er mit attraktiven Angeboten die Marktführerschaft verteidigen. "Wir werden im nächsten Winter das größte Angebot auf dem Nil bieten", versprach Gunz. Auch an den Badeorten Hurghada, M ...

Bisher gehörte es zur Staatsräson der Bundesrepublik, ein enger Verbündeter der USA zu sein. Unterlagen, die der Whistleblower Edward Snowden öffentlich gemacht hat, belegen aber: Deutschland ist nur ein "Partner dritter Klasse". Und solche Partner spioniert die National Security Agency (NSA) mit Billigung Washingtons bis in allerhöchste Regierungsstellen aus.

Das ruft in Berlin Entsetzen hervor. "Die USA müssen belastbare Informationen zur Aufklärung liefern. Transparenz und das Abstellen des unkontrollierten Abhörens sind das Gebot der Stunde, um das verloren gegangene Vertrauen zurückzuholen", sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) dem Handelsblatt. "Wir sind nicht im Kalten Krieg, sondern unter Partnern und Freunden."

Nur ...

Deutschland vergreist, und es mangelt an allem - an Personal, an Pflegeplätzen und an Kapital. Das zeigt der aktuelle Pflegeheim-Rating-Report des Wirtschaftsforschungsinstituts RWI und der Unternehmensberatung Accenture, der dem Handelsblatt exklusiv vorliegt. Bis 2020, also in sieben Jahren, fehlen 84 000 Fach- und Hilfskräfte, um die immer größer werdende Zahl pflegebedürftiger Menschen betreuen zu können. Bis 2030 werden es dann schon mehr als 200 000 Beschäftigte sein.

Obwohl Familienmitglieder fast die Hälfte der auf Hilfe angewiesenen Alten betreuen, werden viel mehr Kapazitäten bei der stationären und ambulanten Versorgung benötigt, warnen die Autoren der Studie. Mindestens 166 000 neue stationäre Pflegeplätze ...

Gute Nachrichten haben beim früher unangefochtenen Handy-Weltmarktführer Nokia inzwischen Seltenheitswert: Den Boom der modernen Smartphones haben die Finnen verschlafen, den Anschluss an die Rivalen Apple und Samsung trotz immenser Anstrengungen immer noch nicht geschafft.

Auch das erste Quartal brachte keine Wende: Nokia verliert weiterhin an Boden, obwohl der Konzern gerade eine Modelloffensive gestartet hat. Die Lage ist so dramatisch, dass Branchenexperten die Komplettübernahme des kriselnden Netzwerkanbieters Nokia Siemens Networks (NSN) sogar als Erleichterung ansehen: "Mit dieser Transaktion kauft sich Nokia eine Zukunft, unabhängig davon, was im Smartphone-Geschäft passiert", sagte Pierre Ferragu vom amerikanischen Analysehaus Bernstein.

Nokia setzt große Hoffnungen darauf, d ...

Manche Dinge an der Börse sind eigentlich selbstverständlich. Oder sollten es zumindest sein. Beispielsweise dass die Kurse schwanken. Weil sie sich nun aber seit der Vorweihnachtszeit so gut wie gar nicht mehr bewegt haben, war die Rückkehr zur Normalität für viele zuletzt doch mehr als ein Warnsignal. Die Kurse drehen vom Plus ins Minus und umgekehrt, manchmal sogar mehrmals am Tag! Wenn das kein Signal ist, dass der nächste Einbruch droht, hörte man plötzlich allerorts die Warner sagen.

Nun hat sich der VDax new, dieser Gradmesser für Schwankungen und damit die Schreckhaftigkeit der Anleger, schon wieder beruhigt. Mitte Juni noch ...

New York. Die Citigroup als drittgrößte Bank in den USA bezahlt dem großen staatlichen Baufinanzierer Fannie Mae 968 Millionen Dollar, um einen Streit zu beenden. Fannie Mae hatte Forderungen aus Hypothekengeschäften mit der Citigroup aus den Jahren 2000 bis 2012 gestellt, und das mit der Täuschung bei Hypothekenkrediten begründet. Diese seien faul gewesen.

Jane Fraser, Chefin der Hypothekenabteilung der Citigroup, lobte die Vereinbarung und versprach: "Wir werden uns auch weiterhin auf die Produktion hochwertiger Immobiliendarlehen konzentrieren." Das Institut hatte bereits Rückstellungen gebildet. Im zweiten Quartal belastet die Einigung die Bilanz mit weiteren 245 Millionen Dollar.

Ursprünglich hatte Fannie Mae ...

Beweisen sie nur starke Nerven? Oder stecken die deutschen Unternehmen in China schlicht den Kopf in den Sand?

Obwohl die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt immer lautere Warnsignale sendet, gibt sich die Wirtschaft vor Ort gelassen. Vier von zehn der deutschen Unternehmen geben in einer aktuellen Umfrage der Außenhandelskammer an, in der zweiten Jahreshälfte mit besseren Geschäftsbedingungen zu rechnen. Acht von zehn Firmen rechnen damit, ihre selbst gesteckten Ziele in diesem Jahr noch zu erreichen.

Die Zuversicht überrascht angesichts der jüngsten Liquiditätskrise im chinesischen Bankensystem, die das Wirtschaftswachstum erheblich bremsen dürfte. Viele Experten werten die Turbulenzen im Finanzsektor sogar als Vorboten ...

-- Finanzchefs hinken deutlich Vorsitzenden hinterher.

-- Führungsetage verdient das 53-fache der Angestellten.

Finanzvorstände sind nach den Vorstandsvorsitzenden die wichtigsten Manager im Unternehmen. Finanzchefs wie Timotheus Höttges (Telekom) steigen nicht selten zu Vorsitzenden auf. Sie kontrollieren die Zahlen, entscheiden über große Projekte, können durch Finanzoperationen wie bei Porsche eine Firma bis an den Rand des Ruins führen - oder auch aus einer Krise retten.

Doch auf ihrem Privatkonto zahlt sich die herausragende Bedeutung der Finanzchefs nicht aus. Stolze 44 Prozent liegen sie im Gehaltsvergleich im führenden Aktienindex Dax hinter ihren Chefs. Mit 2,9 Millionen Euro Jahreseinkommen kriegen sie damit ...

Der Schock sitzt tief. Bis in den späten Nachmittag ist von der Desertec Industrie-Initiative DII in München nichts zu hören. Keine Reaktion auf E-Mails und Anrufe. Denn die Desertec-Stiftung, Mitgründerin der Wüstenstrom-Initiative, sorgt für eine Hiobsbotschaft: Sie steigt bei der DII aus.

Der Ideengeber der Vision von Strom aus der Wüste ist verärgert über "den Führungsstil des Managements der DII". Außerdem ist Thiemo Gropp, Direktor der Stiftung, "irritiert, weil der Export des Wüstenstroms nach Europa auf einmal öffentlich aufgekündigt wird".

Die DII wollte ursprünglich in Nordafrika und dem Mittleren Osten Strom aus erneuerbaren Energien produzieren und ihn zum Teil nach ...

Der Appell ist eindringlich: "Es ist Zeit für etwas mehr Patriotismus. Wir brauchen wieder mehr eigene Lösungen und Technologien", sagt Ralf Koenzen. Der Manager ist Chef von Lancom Systems. Das deutsche Unternehmen stellt Router her, jene Boxen also, die den Internetverkehr auf die richtigen Datenautobahnen lenken.

So paradox es klingt: Während die EU und die USA in der kommenden Woche, begleitet von großen Erwartungen, die Gespräche über ein Freihandelsabkommen aufnehmen wollen, marschieren die Unternehmen beim Thema Informationstechnologie in die entgegengesetzte Richtung: Statt global wird wieder mehr deutsch gekauft. Die Ursache: Nach immer neuen Enthüllungen über Spionage und Abhörpraktiken der USA ...

-- Kartellwächter prüfen Kreditausfallversicherungen.

-- Auch der Deutschen Bank drohen massive Strafen.

Allein die Zahl der Verdächtigen spricht dafür, dass die Angelegenheit nicht glimpflich ausgehen wird: 13 Großbanken stehen im Verdacht, den Wettbewerb in der Derivatebranche massiv behindert zu haben. Gestern nun haben die europäischen Wettbewerbshüter ihnen eine sogenannte Mitteilung über die Beschwerdepunkte zukommen lassen. "Wir haben Grund zu der Annahme, dass die Marktteilnehmer ihre Stellung im billionenschweren CDS-Handel ausgenutzt und zwei Börsenbetreiber ausgesperrt haben", sagte Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia.

Die Beschuldigten haben nun die Gelegenheit, Stellung zu beziehen. Sollte sich der Verdacht der Marktwächter erhärten, drohen den Geldinstituten Strafen, die ...

-- Ratingagentur Scope fordert mehr Transparenz.

-- Große Unterschiede bei den Emittenten.

Eigentlich ist es ganz einfach: Wer ein Produkt kaufen möchte, schaut sich zunächst das Angebot an. Für die Kaufentscheidung spielt dann der Produktpreis eine ausschlaggebende Rolle. Finden sich mehrere identische Produkte, kommen die günstigsten in die engere Auswahl. Bei Zertifikaten ist der Vergleich jedoch nicht so einfach. Bei diesen strukturierten Produkten stellt sich die Frage nach dem Fair Value, dem fairen Preis der Papiere. Dieser setzt sich aus den Preisen der einzelnen Zertifikate-Komponenten - Anleihe und Option - zusammen. Die Ratingagentur Scope Analysis hat herausgefunden, dass bei vielen ...

-- Die Aktie von Kilian Kerner bricht ein.

-- Statt in Mode investierte der Designer in Filme.

Sie verwandelten die Neue Nationalgalerie in einen hypermodernen Laufsteg, luden Stars in die Gemäldegalerie, zuletzt feierten sie den 20. Jahrestag der Markengründung in den Opernwerkstätten: Stets gestalteten die Macher der jungen Hugo-Boss-Linie Hugo das wichtigste Event der Modewoche in Berlin - rund um die Messe "Bread & Butter", die diesen Dienstag beginnt. Doch damit ist nun Schluss - ebenso wie mit den Schauen von Basler und Rena Lange.

Ab Februar 2014 zeigt Hugo seine neuen Kollektionen in New York. Schließlich habe Amerika Deutschland ...

Am 17. Dezember 2003 - fünf Jahre nach dem Launch von Googles Suchmaschine, begann ich meine erste Amtszeit als Bundesbeauftragter für den Datenschutz. Der Datenschutz im Internet spielte zu dieser Zeit eine untergeordnete Rolle. Mittlerweile gehört Google zu den wertvollsten Marken der Welt und beherrscht den Markt der Suchmaschinen. Facebook ist eines der am häufigsten besuchten Webangebote.

Inwiefern sich die aktuellen Meldungen über US-amerikanische und britische Überwachungsprogramme nun auch auf die Aktivität der Nutzerinnen und Nutzer in den sozialen Netzwerken auswirken, muss sich noch zeigen. Cloud-Computing-Diensten aber, so kann man jetzt schon absehen, wird kaum noch jemand vertrauliche Daten anvertrauen ...

Eine Woche nach ihrem Amtsantritt müssen die neuen Minister der griechischen Regierung jetzt in harten Verhandlungen mit der Troika ihre erste Feuerprobe bestehen. Das gilt vor allem für Kyriakos Mitsotakis, den Minister für Verwaltungsreform. Er empfing am Montagabend die Inspekteure der EU-Kommission, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB). Mitsotakis, der jetzt erstmals ein Ministeramt ausübt, hat im Kabinett die undankbarste Aufgabe: Bis zum Jahresende muss er Tausende Stellen im Staatsdienst streichen.

Der Stellenabbau ist das wichtigste Thema in den Troika-Verhandlungen. Bis Ende des Jahres soll die Regierung 4 000 Staatsdiener entlassen und weitere 12 500 mit reduzierten ...

Die SPD will die Bildung einer Großen Koalition nach der Bundestagswahl nicht formal ausschließen. "Ich halte nichts davon, über formale Grundsatzbeschlüsse der eigenen Partei oder anderen Parteien ihre Koalitionsfähigkeit abzusprechen", sagte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gestern in Berlin. Formale Beschlüsse würden nicht getroffen. "Da ist sich die Parteiführung einig." Ziel sei es aber, die schwarz-gelbe Regierung insgesamt abzulösen. "Eine Neuauflage der Großen Koalition will niemand in meiner Partei", betonte Steinbrück.

Zuvor hatte es Berichte gegeben, in der SPD gebe es Überlegungen, die eigenen Anhänger und Wahlkämpfer durch einen formalen Ausschluss einer Koalition mit der Union zu motivieren. Die SPD hat ...

Im Berufsleben von Marc Stilke dreht sich alles um das Internet. Nach seinem Wirtschaftsstudium lernte er bei Bertelsmann das Mediengeschäft. Zwei Jahre arbeitete er als Assistent von Bertelsmann-Chef Mark Wössner - "eine wunderbare Lehrzeit", wie er sich erinnert. Dann ging er als Verlagsleiter nach Wiesbaden zum Gabler-Verlag, später nach Köln in derselben Position für die Gruner +Jahr-Wirtschaftspresse. 1999 holte ihn Christoph Mohn zurück nach Gütersloh für das Wagnis Lycos. Die als Suchmaschine gestartete Webseite konnte sich gegen die große Konkurrenz aus Amerika nicht durchsetzen. 2004 suchte Stilke eine neue Herausforderung - bei United Internet. Dort war er bei der Tochter ...

-- Kapitalbedarf läuft aus dem Ruder.

-- Schieflage der Bank wird Hauptthema im Wahlkampf.

Im Haushalt für 2013 hat Österreich 700 Millionen Euro als Zuschuss für die frühere BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria (HGAA) vorgesehen. Doch nun stellt sich heraus, dass dieser Betrag nur für das erste Halbjahr 2013 ausreicht. Wie das Handelsblatt aus österreichischen Regierungskreisen erfahren hat, dürfte sich der Kapitalbedarf für die HGAA bis zum Jahresende auf bis zu zwei Milliarden Euro erhöhen. Schuld daran ist der überarbeitete Sanierungsplan für die Bank, den Österreich bis Ende Juni bei der EU-Kommission eingereicht hat. Wie die HGAA am Montag erklärte, s ...

Wer den Rolex-Klassiker "Submariner" aus den 60er-Jahren besitzt, der kann sich in jedem Fall glücklich schätzen. Ob das exquisite Stück heute allerdings 12 000 oder eher 70 000 Euro wert ist, darüber entscheiden feine und doch gravierende Details. Das Modell "4-liner" gab es relativ häufig, weshalb man sich preislich am unteren Ende der Skala befindet, die "Square Guards" dagegen selten, was den Preis in ständig neue Höhen treibt. Besonders, seitdem auch die Chinesen den Markt entdeckt haben. Die jüngsten Auktionen bei Häusern wie "Christies" beweisen dies.

Einer, der die Nuancen der Szene genau kennt, ist Wulf Schütz. Der 37-jährige Hamburger ...

-- Investoren warten seit Monaten auf ihr Geld.

-- Geschäftsführer auf unbestimmte Zeit im Ausland.

Er nannte es "Marktlücke", seine Kunden sprechen von Betrug. Alexander Gurny, ein 44-jähriger Berliner Geschäftsmann, kam 2010 auf einen schlauen Gedanken. Der US-Konzern Apple hatte gerade mit dem iPad eine ganze Branche revolutioniert, die Nachfrage war gigantisch. Gurny sah voraus, dass sich nicht nur Privatanwender, sondern auch Institutionen aller Art um das iPad reißen würden. Gurnys Geschäftsidee: Er würde iPads kaufen und dann verleihen. An Hotels, Weiterbildungseinrichtungen, Messegesellschaften und andere. Für seinen "iPad-Verleih Deutschland" brauchte Gurny nur noch Investoren.

"Mit iPads Geld verdienen!" so ...

Bilder vom im Luxus schwelgenden Star-Versicherungsvertreter Mehmet Göker, dessen Finanzvertrieb mittlerweile pleite ist, oder Berichte über Lustreisen von Ergo-Vertretern nach Budapest oder Rio de Janeiro haben dem Image der Versicherer schweren Schaden zugefügt. Viele Deutsche stehen der Branche skeptisch gegenüber - dabei sollen die Kunden doch Vertrauen zu ihren Versicherern haben.

Aber das Image soll sich bessern. Das hat sich zumindest die Assekuranzbranche ganz fest vorgenommen. Seit dem 1. Juli gelten deswegen neue Wohlverhaltensregeln. "Mit der Weiterentwicklung des 2010 eingeführten Kodexes wollen wir deutlich machen, dass es uns mit den branchenweiten Standards für eine gute, faire Beratung unserer Kunden ernst ...

Was man auf den Aufzeichnungen von Telefonaten der Manager der Anglo Irish Bank hört, ist starker Tobak. Sie lachen sich krank über ihre Retter, auch die deutschen Steuerzahler. Das wird ihnen nicht gut bekommen. Denn an ihnen muss jetzt ein Exempel statuiert werden, damit wir nicht das System dahinter infrage stellen.

Schließlich handelt es sich nicht um einen isolierten Exzess. Die Spitzenbanker der Welt haben allen Grund zur Überheblichkeit. Sie sind so mächtig, dass sie die Welt in eine Katastrophe stürzen konnten und trotzdem nur wenige Randfiguren dafür vor den Kadi kamen. Allein die Spitzenleute der gescheiterten Investmentbanken Bear Stearns ...

Ein schlechter Witz ist immer peinlich, aber David Drumm ist in dieser Kategorie in völlig neue Dimensionen vorgestoßen. Immerhin ist es dem Ex-Chef der irischen Skandalbank Anglo Irish gelungen, mit seinem merkwürdigen Sinn für Humor ganz Europa und vor allem die Deutschen gegen sich aufzubringen, und das, obwohl sein schlechter Witz schon einen vier Jahre alten Bart hat.

Aber auch nach so langer Zeit sind die von der Zeitung "Irish Independent" veröffentlichten Mitschnitte von Telefonaten Drumms und anderer Anglo-Irish-Manager immer noch brisant genug, um eine Welle der Empörung auszulösen. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise machten sich Drumm und Kollegen über ...

Deutsche Unternehmen stehen in der Welt gut da. Das drückt sich nicht nur in ihrer Exportstärke aus, sondern auch in der Nachfrage weltweiter Investoren nach ihren Anleihen. Diese Position der Stärke haben sie genutzt; allein die von den Ratingagenturen mit guter bis sehr guter Bonität ("Investment Grade") bewerteten Unternehmen platzierten im vergangenen Jahr Anleihen in Höhe von 70 Milliarden Euro. Das war fast doppelt so viel wie 2011, und schon das galt als Bond-Boomjahr. Dabei gelingt es den Unternehmen, Coupons anzubieten, von denen deutsche Staatsanleihen gar nicht so weit entfernt sind.

Hinter diesen aktuellen Rekordmeldungen verbergen sich jedoch vier Trends, d ...

Hoch geflogen, tief gefallen! Die bestechende Idee, in der Wüste Strom aus Solar- und Windenergie zu produzieren und ihn nach Europa zu schaffen, löste Anfangs viel Euphorie aus. Viele namhafte Unternehmen beteiligten sich deshalb an der Desertec-Industrie-Initiative DII in München.

Doch die hochfliegenden Pläne sind längst in der Realität angekommen. Eine Realität, die ganz anders aussieht als noch im Gründungsjahr 2009 - und die nicht mehr ins ursprüngliche Konzept passt.

Seitdem erlebte die Branche der erneuerbaren Energien in Europa einen nie für möglich gehaltenen Boom. Allein in Deutschland stieg die Leistung der Photovoltaik-Anlagen von knapp zehn auf rund 32 Gigawatt. G ...

Zwar hat SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück nun Klartext gesprochen: Einen formalen Grundsatzbeschluss vor der Bundestagswahl gegen eine Neuauflage der Großen Koalition werde es nicht geben. Diese Zusicherung kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den einzelnen SPD-Landesverbänden nach wie vor eine starke Ablehnung gegen ein neuerliches Bündnis mit der Union besteht. Nur zu gern würden dort die Genossen Schwarz-Rot verbindlich ausschließen. Das historisch schlechte Wahlergebnis von 2009 mit 23 Prozent als Resultat der vorangegangenen Großen Koalition wirkt nach.

Die SPD-Spitze tut indes gut daran, sich mit Blick auf die Union nicht kategorisch festzulegen. Sicher, eine Neuauflage der Großen Koalition will in ...

Die USA haben jetzt die Handelsvorteile für Bangladesch gestrichen. Anlass sind die zum Teil unmenschlichen Arbeitsbedingungen in dem Entwicklungsland. In der äußerst lebhaft geführten Diskussion über die Zustände in den Lieferländern der Industriestaaten machen es sich viele Kritiker zu einfach: Aus dem kulturellen Verständnis einer westlichen Zivilgesellschaft heraus sind viele der Überzeugung, man könne die Zustände allein dadurch verändern, dass man entsprechende Gesetze erlässt. Das klingt ja auch bestechend gut. Aber was ist, wenn diejenigen, die diesen Gesetzen folgen sollen, nicht im Traum daran denken? Und wenn jene, die für die Überwachung der Einhaltung zuständig sind, nicht das geringste Interesse ...

Unter all den kapitalen Fehlern, die der ägyptische Präsident Mohamed Mursi begangen hat, dürfte dieser am schwersten wiegen: Es ist seine grundsätzlich undemokratische Interpretation des Wählermandats. Denn erst die Auffassung, dass ein Wahlsieg bedeutet, dass eine Mehrheit einer Minderheit ihren Willen aufzwingen kann, produziert das, was derzeit auf den Straßen zu besichtigen ist: eine Konfrontation, die die Grundfesten des Staates erschüttert.

Diejenigen, die an der Macht sind, glauben, sie besäßen einen Freifahrtschein für jegliches Tun. Und umgekehrt lässt dies auch die Opposition vermuten, sie habe nur noch diese eine Chance, um ihr Überleben zu sichern. Aus dem Konflikt wird ein ...

Frankfurt. Eines vorneweg: In Deutschland kümmern sich derzeit meistens noch die Angehörigen um die hilfsbedürftigen Alten. Knapp die Hälfte der bundesweit 2,5 Millionen Pflegebedürftigen wird von Familienmitgliedern gepflegt. Für die andere Hälfte sorgen derzeit 12 400 stationäre Pflegeheime und 12 300 ambulante Dienste. Der Markt ist sehr kleinteilig, die 25 größten Betreiber kommen nach Plätzen betrachtet zusammen nicht einmal auf 15 Prozent Marktanteil.

Experten erwarten daher in den nächsten Jahren eine Neustrukturierung der Pflegebranche: Die Konsolidierung schreitet voran und wenige große Betreiber werden sich perspektivisch im Markt durchsetzen.

Nach dem aktuellen Pflegeheim Rating Report sind es vor allem kleine ...

Das Jahr 2013 wird kein gutes Jahr für die Autoindustrie, soviel steht fest. Der deutsche Automobilverband VDA wird am Dienstag eine ausgesprochen magere Halbzeitbilanz vorlegen. Bis Mai lagen die Neuzulassungen um fast neun Prozent unter dem bereits schwachen Vorjahreswert. Im restlichen Europa sieht es ganz finster aus: In Italien beträgt das Minus seit Jahresbeginn elf Prozent, in Frankreich zwölf Prozent. Der spanische Markt hat seit Beginn der Krise die Hälfte seines Volumens eingebüßt. 2013 dürften in Europa so wenig Autos verkauft werden wie seit 20 Jahren nicht mehr.

Seit 2008 fährt die europäische Schlüsselindustrie von einer Absatzkatastrophe zur nächsten. Was ...

Deutschland, einig Aufreger-Land. Vom Europa-Grünen Daniel Cohn-Bendit über die FDP-Liberale Sabine Leutheusser-Schnarrenberger bis hin zum CDU-Konservativen Wolfgang Bosbach reicht die Empörung über die Lauschangriffe aus Amerika. Der Fall scheint ja auch klar, man möchte sagen zu klar, um wahr zu sein: Der US-Geheimdienst NSA schöpft nicht nur unvorstellbare Mengen persönlicher Daten vor allem von deutschen Bürgern ab, sondern hört angeblich auch noch mit, wenn sich Europas Repräsentanten in ihren Büros in Washington und New York beraten. Schon wird Amerika in einen Topf mit Unrechtssystemen wie der Stasi geworfen. Statt von einer Freihandelszone quer über den Atlantik ist jetzt von einer ...

-- Im Wachstumsmarkt Asien ist der Konzern Marktführer.

-- Der Rückzug des Staates könnte Finanzinvestoren locken.

Seit 13 Jahren wird die Deutsche Post an der Börse gehandelt, der weltgrößte Logistikkonzern gilt längst als privatisiert. Doch noch im letzten Jahr holte den Dax-Konzern wieder einmal die Vergangenheit als Staatsunternehmen ein: Beihilferückzahlungen, Mehrwertsteuer-Nachzahlungen und milliardenschwere Zuführungen zur Pensionskasse rissen tiefe Löcher in die zuvor gut gefüllte Konzernkasse. Um den Aktionären eine Dividende zahlen zu können, mussten sich die Bonner am Ende sogar Geld leihen.

Dass sie im operativen Geschäft zur gleichen Zeit fast alle internationalen Rivalen einholten oder sogar an ihnen vorbeizogen, n ...

-- Aktien profitieren von üppiger Liquidität.

-- Japans expansive Politik zeigt erste Erfolge.

An den Börsen geht das "große Zittern" weiter. Regierungen und Notenbanken gelingt es nur mühsam, das Bild von der "heilen Welt" aufrechtzuerhalten. Negative Folgen des gigantischen Schuldenbergs der Industrieländer, schwächere Konjunkturdaten und der Widerstand der nach mehr Demokratie rufenden Menschen bilden ein explosives Gemisch. Am Montag überwanden die Anleger aber trotz widersprüchlicher Konjunkturdaten erst einmal ihre Angst.

Der als "Abenomics" bezeichnete Versuch einer Reflationierung der Volkswirtschaft Japans zeigte erste Wirkung. Der Tankan-Konjunkturindex stieg stärker als erwartet, doch sprachen Experten vom "geborgten Aufschwung". In China fiel der Einkaufsmanagerindex ...

Es ist der wohl spektakulärste Transfer der Saison von der Bundesliga in die deutsche Werbewelt: Christoph Metzelder, bis Ende Juni als Spieler bei Schalke 04 unter Vertrag, steigt bei der Kreativagentur Jung von Matt in Hamburg ein. Er wird geschäftsführender Gesellschafter der neu gegründeten Agentur Jung von Matt sports. Die Agenturtochter soll werbetreibende Unternehmen beim Sportsponsoring beraten. Jahresvolumen in Deutschland: 2,8 Milliarden Euro.

Neben Abwehrspieler Metzelder wird auch die ehemalige Profi-Fußballerin Katja Kraus, die jahrelang die Kommunikation des HSV verantwortet hat, als geschäftsführende Gesellschafterin in die Sportmarketingagentur einsteigen. Dritter im Bunde ist Raphael Brinkert, Geschäftsführer der Agentur Jung von ...

Martin Brudermüller, der stellvertretende BASF-Chef, gibt sich gelassen und entspannt, als er im Konferenzzentrum der BASF in Ludwigshafen die Kunststoff-Strategie des Chemieriesen erläutert. Auch für dieses Arbeitsgebiet spielt China inzwischen eine tragende Rolle. Der gebürtige Schwabe und promovierte Chemiker kennt die Region aus erster Hand. Sie spielt auch für die Performance-Materialien der BASF eine tragende Rolle. Als zuständiger Vorstand für die Region Asien-Pazifik hat er seinen Sitz in Hongkong.

Befürchten Sie einen Konjunktureinbruch in China?

Nein, ich glaube, solche Sorgen sind überzogen. Die aktuelle Liquiditätsverknappung sehe ich eher als Warnschuss der chinesischen Regierung an den Finanzmarkt mit dem Ziel, die ...

Die Zweifel an der Zukunft der Commerzbank wachsen. Und zwar geradezu täglich. Ablesbar ist das am Aktienkurs: Die Titel der Bank setzten am Montag ihre Talfahrt fort. Sie rutschten bei relativ hohen Handelsumsätzen um zwischenzeitlich mehr als drei Prozent ab und fielen auf ein Rekordtief von 6,33 Euro.

Damit hat die Aktie der Bank, die mit Staatsgeld gerettet wurde und noch teils in Staatshand ist, binnen eines Monats 16 Prozent verloren - und in fünf Jahren mehr als 90 Prozent. Noch bis Ende Juni hatte die Commerzbank eine Kapitalerhöhung in Höhe von 2,5 Milliarden Euro durchgezogen, auch um ...

NEW YORK. Das weltweite Volumen an Börsengängen hat sich im zweiten Quartal mehr als verdoppelt. Unternehmen von Blackstone bis Banco do Brasil nahmen bei IPOs insgesamt 42 Milliarden Dollar ein, verglichen mit 20 Milliarden Dollar in den ersten drei Monaten des Jahres. Die Zahl der Transaktionen stieg um 18 Prozent auf 239. Laut Daten des Informationsdienstleisters Bloomberg erzielte Banco do Brasil beim bislang größten IPO des Jahres mit dem Börsengang ihrer Versicherungssparte 5,7 Milliarden Dollar.

Mehr als die Hälfte der Börsengänge fand statt, bevor die weltweiten Märkte im Mai ihre Rally vorerst beendeten. Einige der Unternehmen, die erst nach ...

-- Partner Nokia wird Alleineigentümer.

-- Der Kaufpreis beträgt 1,7 Milliarden Euro.

Als in der Nacht zum Montag um 1.15 Uhr die letzte Hürde beseitigt war, haben sie bei Siemens aufgeatmet. Nach sechs verlustreichen Jahren hat der Technologiekonzern endlich eine Lösung für seine Beteiligung an dem Telekommunikationsausrüster Nokia Siemens Networks gefunden. Für rund 1,7 Milliarden Euro verkauft Siemens seinen 50-Prozent-Anteil an den Partner Nokia. "Das war die größte strukturelle Herausforderung, die wir im Unternehmen hatten", sagte Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser. Nun könne sich der Konzern noch stärker aufs Kerngeschäft konzentrieren.

Es ist der zweite Schlussstrich, den Siemens innerhalb ...

Die Experten schlagen Alarm: Bis 2020 fehlen in der Pflegebranche mindestens 50 000 Fachkräfte, schätzt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (BPA). Wenn nicht zukünftig jeder dritte Schulabgänger einen Pflegeberuf ergreift, so der Verband, müssen qualifizierte Zuwanderer für Entlastung sorgen.

Obwohl die Beschäftigtenzahl in der stationären und ambulanten Altenpflege auch 2011 weiter auf rund 952 000 gewachsen ist, gibt es laut Bundesagentur für Arbeit aktuell mehr als 30 000 freie Stellen für Pflegekräfte. Der BPA geht bei seiner Schätzung davon aus, dass zahlreiche offene Stellen gar nicht gemeldet sind und schätzt den realistischen Bedarf deswegen höher ein. "Auf eine examinierte ...

Erst vor wenigen Tagen bekam die Schweizer Credit Suisse ein gemischtes Zeugnis von der Notenbank ausgestellt. Zwar wurden die Bemühungen von UBS und Credit Suisse gelobt, Eigenkapital aufzubauen; es sei aber immer noch nicht genug, um etwa für eine Eskalation der Euro-Krise gerüstet zu sein. Zudem kritisierte die Notenbank die Modelle, mit deren Hilfe UBS und Credit Suisse ihren Kapitalbedarf berechnen. "Es gibt hier ein Glaubwürdigkeitsproblem", sagte Notenbank-Chef Thomas Jordan.

Diese Kritik wird Joachim Oechslin sicherlich noch beschäftigen: Der gebürtige Schweizer kehrt nach vielen Jahren im Ausland als Risikovorstand von Credit Suisse zurück in seine Heimat.

Zuletzt hatte der 42-Jährige ...

In der amerikanischen Biotech-Industrie bahnt sich die nächste größere Übernahme an. Und in diesem Fall geht es um einen Kandidaten, der auch für den deutschen Chemie- und Pharmakonzern Bayer interessant sein könnte: den Bayer-Forschungspartner Onyx Pharmaceuticals.

Das US-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von Krebsmedikamenten konzentriert, hat am Wochenende eine Übernahme-Offerte des US-Konkurrenten Amgen abgelehnt und sich anschließend selbst zum Verkauf gestellt. Amgen hatte 120 Dollar je Aktie oder insgesamt rund zehn Milliarden Dollar für das Unternehmen geboten.

Diese Offerte indessen wurde vom Onyx-Management als deutlich zu niedrig abgelehnt. Neben Amgen hätten weitere Unternehmen Interesse signalisiert, teilte Onyx am Montag ...

Deutschland altert. Das macht die Pflege zu einem Wachstumsmarkt. Kein anderer Bereich im Gesundheitswesen hat in den vergangenen Jahren so stark zugelegt wie die Pflege. Und wohl keiner wird auch in den nächsten Jahren so deutlich wachsen.

Von aktuell 33 Milliarden Euro Umsatz auf 48 Milliarden Euro im Jahr 2030 soll die Branche steigen - was einem Plus von fast 50 Prozent entspricht. Das schätzt der aktuelle Pflegeheim-Rating-Report, der dem Handelsblatt exklusiv vorab vorliegt. Kein Wunder also, dass Deutschlands Pflegemarkt auch für ausländische Investoren immer interessanter wird. Jüngstes Beispiel ist die Übernahme des Pflegeheimbetreibers Curanum durch die französische Korian-Gruppe vor ...

Die Verbraucherpreise in der Euro-Zone steigen wieder schneller: Laut den Statistikern von Eurostat lag die Teuerung im Vergleich zum Vorjahr im Juni bei 1,6 Prozent. Im April waren es noch 1,2 Prozent gewesen. Wie in Deutschland - wo der harmonisierte Preisindex derzeit um 1,9 Prozent über dem Vorjahreswert liegt - waren es auch im gesamten Währungsraum die Lebensmittelpreise, die am schnellsten zulegten.

Trotz des Anstiegs liegt die Inflation in der Euro-Zone noch immer deutlich unterhalb der Marke von knapp zwei Prozent, bei der die Europäische Zentralbank (EZB) von Preisstabilität spricht. Experten gehen daher nicht davon aus, dass ...

Seit seinem Amtsantritt vor knapp sechshundert Tagen musste sich Generalbundesanwalt Harald Range vor allem mit der erschütternden Neonazi-Mordserie der NSU befassen. Nun könnte ein weiteres Ermittlungsgroßprojekt auf den 65-Jährigen zurollen: die Spionage-Affäre um den US-Geheimdienst National Security Agency (NSA).

Noch hat die Bundesanwaltschaft zwar formal keine Ermittlungen eingeleitet. Derzeit prüft jedoch ein rasch zusammengestelltes Team für Range die Details der US-Ausspähaktionen. Laut Berichten soll die NSA Telefon- und Internetverbindungsdaten von deutschen Bürgern fortlaufend überwacht und gespeichert haben und auch Vertretungen einzelner Länder in den USA sowie EU-Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen abgehört haben.

Man sei "um die Feststellung einer zuverlässigen Tatsachengrundlage bemüht, u ...

Wieder einmal ist das Ehegattensplitting Thema der steuerrechtlichen Diskussion. Aktuell steht die fiskalische Gleichstellung von Lebenspartnerschaften auf der Agenda. Der Gesetzgeber musste aufgrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 7. Mai 2013 tätig werden (Az. 2 BvR 909 06). Danach ist der Ausschluss der eingetragenen Lebenspartnerschaft vom Ehegattensplitting verfassungswidrig. Die Gleichstellung wird nun durch eine sogenannte Generalnorm erreicht, nach der die Regelungen des Einkommensteuergesetzes zu Ehegatten und Ehen auch auf Lebenspartner und Lebenspartnerschaften anzuwenden sind. Alle weiteren Voraussetzungen für die Zusammenveranlagung und den Splittingtarif bleiben für Eheleute und Lebenspartnerschaften jedoch unverändert: Die Partner müssen unbeschränkt einkommensteuerpflichtig sein und dürfen nicht dauernd ...

-- Bundesarbeitsgericht ändert die Rechtsprechung.

-- Unternehmen drohen ab 2014 erhebliche Mehrkosten.

Spätestens seit dem Fall Amazon wird der Begriff "Zeitarbeit" in Deutschland fast reflexartig mit "moderner Sklaverei" und "Lohndrückerei" in Verbindung gebracht. Doch nicht nur das Image der Arbeitnehmerüberlassung ist miserabel. In der jüngeren Vergangenheit hat das Instrument auch etliche seiner Vorteile für Arbeitgeber eingebüßt: Denn während die Politik noch diskutiert, wie man den - tatsächlichen oder vermeintlichen - Auswüchsen der Leiharbeit begegnen sollte, werden andernorts schon Nägel mit Köpfen gemacht. Ganz vorn dabei: das Bundesarbeitsgericht (BAG) in Erfurt.

Zwar gehört der Einsatz von Leiharbeitnehmern in vielen Branchen nach ...

Die EU-Kommission hat jüngst die Einführung "kollektiver Rechtsschutzverfahren" empfohlen. Kurz zuvor hatten Bündnis 90 Die Grünen schon einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht (BT-Drucksache 17 3756). Den Initiatoren geht es um Fälle, in denen viele Personen von einem Schadensereignis betroffen sind, der Einzelne aber wegen des relativ geringen individuellen Schadens seine Rechte nicht gerichtlich geltend macht.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie warnte sogleich vor dem Entstehen einer Klagekultur wie in den USA. Aus nachvollziehbaren Gründen: Es gibt genügend deutsche Unternehmen, die den Alptraum einer Multi-Millionen-Dollar-Sammelklage mitgemacht und nur aus Angst vor einem existenzvernichtenden Urteil einem teuren Vergleich zugestimmt haben. Sowohl ...

Karl-Theodor zu Guttenberg nutzte als Minister gern ein Blackberry. Selbst Ermahnungen des Innenministers, doch bitte das abhörsichere Gerät der Regierung zu nutzen, halfen nichts. Und auch heute noch haben Minister ein iPhone oder eben ein abhöranfälliges Blackberry bei sich, um E-Mails zu versenden, im Internet zu surfen oder in den eigenen Terminkalender zu schauen.

Dabei sollen die Regierenden vor allem ein System nutzen: Simko, ein Gerät von HTC und T-Systems - zertifiziert und mit kryptografischen Schlüsseln versehen. Damit sollen die Minister sicher auf das Regierungsnetzwerk zugreifen können - ohne Angst haben zu müssen, dass vertrauliche Daten oder Unterlagen in fremde ...

Die Aktionäre fällten ein vernichtendes Urteil: Die Aktie des Energiekonzerns RWE stürzte am Montag zwischenzeitlich um mehr als fünf Prozent ab - dabei hatte der Titel noch mit einem deutlichen Plus eröffnet.

Gegen elf Uhr am Vormittag versandte RWE aber eine enttäuschende Mitteilung. Das Unternehmen informierte über die Auswirkungen eines gewonnenen Rechtsstreits mit dem russischen Gazprom-Konzern, der dem Energiekonzern eine hohe Sonderzahlung bescheren wird. Die Finanzabteilung hatte seit Donnerstag beraten, ob sie die Prognose anheben soll. Viele Marktteilnehmer hatten damit gerechnet.

Und dann das: "Die Analyse des Urteils ergab, dass die finanziellen Auswirkungen des Schiedsspruchs im Rahmen der Erwartungen des ...

Die Wus haben keine Banklehre gemacht, geschweige denn Ökonomie studiert. Und dennoch sichert ihr Geschäft das finanzielle Überleben chinesischer Mittelständler. "Viele Unternehmen würden ohne uns nicht an das nötige Geld kommen, um ihre Geschäfte fortzuführen", sagt Familienvater Wu. Der private Kreditvermittler ist 53 Jahre alt, gelernter Industriearbeiter - und betreibt das, was in China allgemein eine "Schattenbank" genannt wird: ein Darlehensgeschäft ohne offizielle Lizenz.

Mit im Geschäft sind Frau und Sohn. Der Familienbetrieb läuft rund: Vergangenes Jahr haben die Wus rund 25 000 Euro verdient, steuerfrei. Im ländlichen China ist das viel Geld.

Wie Familie Wu machen in China Tausende ...

Es war am Montag, den 30. Juli 2012. Arndt Geiwitz, Insolvenzverwalter der Drogeriemarktkette Schlecker, war nach Linz gereist, um den Kaufvertrag über 1 350 Schlecker-Filialen in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg zu unterschreiben. Der neue Eigentümer hieß TAP 09, die Beteiligungsgesellschaft des österreichischen Investors Rudolf Haberleitner. Das Ziel: die Wiederbelebung der Läden unter dem Namen Dayli. "Ich freue mich sehr, dass es für die 4 600 Mitarbeiter und die Filialen eine gute Zukunft geben wird", sagte Geiwitz noch am Abend.

Knapp ein Jahr später ist klar: Nichts ist gut. Haberleitner sucht händeringend nach einem Investor. "Die Zeit wird aber ...

Der Machtkampf um den Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach verlagert sich nun auf die juristische Ebene. Gleichzeitig dementierte Verwaltungsratspräsident Hans-Peter Zehnder Meldungen vom Wochenende, dass er das Handtuch werfen wolle. "Es kann keine Rede davon sein, dass der Verwaltungsrat oder ich als Präsident uns jetzt zurückziehen" erklärte Zehnder dem Handelsblatt. Die Zeitung "Schweiz am Sonntag" hatte ihn mit der Aussage zitiert, er werde bei einer neuen Hauptversammlung nicht mehr dabei sein. Laut Zehnder seien "hypothetische Äußerungen" von ihm hierzu "falsch wiedergegeben worden".

Sowohl der Verwaltungsrat als auch die Gründerfamilie kämpfen um die Entscheidungshoheit im Unternehmen. Der Verwaltungsrat um Zehnder will den Einfluss der ...

-- Eidgenossen wollen Steuersünder loswerden.

-- Steuerfahndung hat eine Hotline eingerichtet.

Der Ton des Mitarbeiters der Schweizer Großbank war höflich, aber bestimmt. Der Kunde, so die Bitte des Anrufers, möge doch seinem Anwalt oder Steuerberater das zugesandte Formular vorlegen und von diesem ausfüllen lassen. Dann stehe einer weiterhin guten Beziehung nichts mehr im Weg. So berichtet es ein deutscher Anwalt - und er ist nicht der einzige.

Einige dieser Formulare, die Schweizer Geldhäuser seit kurzem zuhauf verschicken, liegen dem Handelsblatt vor. Es ist der dokumentierte Wille, sich endgültig von jenen Kunden zu trennen, von denen die Banken im Alpenland einst ...

Mitte Juli, so wabert es derzeit durch die Gerüchteküche, soll es so weit sein: Dann werde die Staatsanwaltschaft München bekanntgeben, dass sie Uli Hoeneß der Steuerhinterziehung anklagt. Von der Behörde gibt es dazu natürlich kein Wort. Aber die Wirkung einer solchen Meldung ist unerhört positiv - für die Finanzminister der Republik.

Der Fall des - ob seiner Steuerbetrugs-Selbstanzeige - tief gefallenen Präsidenten des FC Bayern München ist einer der Gründe für die Flut an Selbstanzeigen, die derzeit in deutschen Finanzämtern aufläuft. Rund 6 300 sind es in diesem Jahr bereits, die Bundesländer melden Rekorde. So sind allein in Bayern, der ...

Europas Stahlbranche übt scharfe Kritik an der EU-Kommission: "Aus heutiger Sicht sind die im EU-Fahrplan für eine kohlenstoffarme Wirtschaft formulierten ehrgeizigen Ziele technisch und wirtschaftlich nicht machbar", lautet das Fazit einer vom Branchenverband Eurofer in Auftrag gegebenen Studie, deren Ergebnisse dem Handelsblatt vorliegen. Anstelle der geforderten CO2-Reduktion um rund 80 Prozent bis 2050 gegenüber 2005 seien allenfalls 15 Prozent machbar.

Selbst unter der Annahme günstiger Gas- und Elektrizitätspreise erfordere der nötige Technologiewandel enorme Investitionen einschließlich der entsprechenden politischen Unterstützung. Auch öffentliche Mittel seien dazu nötig. Erst jüngst hatte Industriekommissar Antonio Tajani angekündigt, der Branche, die unter starkem internationalem Wettbewerbsdruck steht, u ...

Deutschland ist kein gutes Land für Raucher, klagt Milos Zeman, bevor er sich seine erste Zigarette ansteckt. Zwei weitere folgen während des halbstündigen Gesprächs, in dem der Staatspräsident einige ungewöhnliche Vorschläge zur Lösung der Krise in Europa macht.

Herr Präsident, die EU-Staaten wollen sechs Milliarden Euro für den Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit bereitstellen. Ist das mehr als Symbolpolitik?

Es kommt darauf an. Wenn das Geld für Bürokraten ausgegeben wird, die Programme zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit schreiben, wird es nur die Beschäftigung von Bürokraten erhöhen. Die einzigen Mittel gegen Arbeitslosigkeit sind Investitionen.

Wie sollte das Geld also eingesetzt werden?

Ich hätte einen ...

-- Stimmensplitting hat an Bedeutung verloren.

-- Lagerwahlkampf soll die Anhänger mobilisieren.

Dieser Tage trauen die Liberalen ihren Ohren nicht. "Gut" sei die Zusammenarbeit in Bayern gewesen, lobt etwa Bundesagrarministerin Ilse Aigner den Koalitionspartner. "Das kann ich mir auch für die Zukunft vorstellen", sagte sie dem Handelsblatt.

2008 verlor die CSU nach Jahrzehnten die absolute Mehrheit. Plötzlich spielt das Ziel keine Rolle mehr - zumindest offiziell. Ziel sei, "ein besseres Ergebnis als beim letzten Mal zu erzielen", sagt Aigner. Statt auf 43 kommt die CSU in den Umfragen derzeit auf 46 Prozent. Verfehlt die FPD den Sprung in den Landtag, w ...

Im Kampf ums Kanzleramt fordert Peer "die Peitsche" Steinbrück die mächtigste Frau der Welt heraus: Angela "die Eiche" Merkel. Er qualifizierte sich nicht durch Ausscheidungskämpfe, sondern es fand sich kein Gegner und so wurde er kurzerhand in den Ring gestoßen. Noch ehe der Gong ertönte, holte ihn ein unfairer Rede-Honorarschwinger von den Beinen und Steinbrück kam aus dem Tritt. Dabei ist Steinbrücks verbale Gerade an den Kopf des Gegners eine starke Waffe. Doch ausgerechnet sein Schlachtruf "Das Wir entscheidet" war eine alte Kamelle und führte schon früh zum Punktabzug.

Der Herausforderer findet nicht in den Kampf. In der eigenen Ringecke ...

Als Wahlkämpfer macht SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zurzeit massiv Front gegen Steuerparadiese in Übersee. "Steueroasen sind Gerechtigkeitswüsten", brandmarkte er im April dubiose Aktivitäten vieler Unternehmen auf den Caymans und an anderen Offshore-Standorten.

Nun zeigt sich, dass auch die von ihm einst als Finanzminister mitkontrollierte Westdeutsche Landesbank (WestLB) in den Schattenfinanzplätzen dieser Welt risikoreiche Geschäfte betrieb - und dabei Milliarden Euro versenkte. Nach Informationen des Handelsblatts wird NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) am heutigen Dienstag im Landtag verkünden, dass die WestLB auf den Caymans, den Bermudas und Jersey offenbar über sechs Milliarden Euro verspekulierte. Das geht aus einer Antwort von Walter-Borjans auf eine ...