Inhaltsverzeichnis vom 16.04.2010

Handelsblatt

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Weiblich, frech, modern: CDU setzt auf den Anti-Beck
Peter Müller Berlin An den Satz, der von ihr bislang am ehesten in Erinnerung geblieben ist, mag sich Julia Klöckner nicht gern erinnern. "Leute, ihr könnt in Ruhe Fußball gucke. Wahlgang hat geklappt." Es war an einem Samstag im vergangen Mai, Klöckner saß in der Zählkommission und tippte die Worte in ihr Handy, nachdem klar war, dass Horst Köhler schon im ersten Wahlgang die nötige Mehrheit für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident erhalten hatte. Per Twitter verbreitete sich Klöckners Nachricht in Windeseile, so dass das Ergebnis im Land bekannt war, bevor es der Bundestagspräsident im Reichstag verkündet hatte.

Für ...
Auf ein Schinkenbrötchen mit... Dieter Gorny Den früheren Musikmanager und Viva-Gründer treibt eine Mission: Allein der Kreativität gehört die wirtschaftliche Zukunft
C. Weissenborn, Sven Prange Düsseldorf Die Tomate flutscht aus dem Schinkenbrötchen. Dieter Gorny gibt sie verloren. Das kann er gut, Dinge abschreiben, um dann Neues aufzubauen. Die stinknormale Zeitung etwa, erklärt er, sei ohne Mehrwert obsolet. Auch die ideologisch gefärbte Debatte rund um das Thema Digitalisierung. Völlig überflüssig. Von der deutschen Kreativwirtschaft, die gerne Wirtschaft sein möchte, aber doch meist nur kreativ blieb, ganz zu schweigen. Deshalb müssten neue Ideen her.

Das mit der Tomate allerdings ärgert ihn - und beißt noch mal ab. Ein Teil vom Schinken bleibt am Bart hängen. Ihn stört das nicht, es gibt wichtigere Dinge ...
Eingeführtes und Experimentelles
Susanne Schreiber Düsseldorf International tätige Galerien wie Greve, Nächst Sankt Stephan oder Eigen + Art kehren nach Jahren der Abstinenz nach Köln zurück. Die 44. Art Cologne (21. bis 25.4.) hat unter ihrem aus Los Angeles geholten Direktor Daniel Hug deutlich an Profil und Anziehungskraft gewonnen. Schon das Entree auf der Südseite signalisiert Größe: Hier spielen elf ausladende Skulpturen von Bruno Gironcoli bis Josephine Meckseper die Möglichkeiten zeitgenössischer Bildhauerei und Installation durch.

157 Galerien verlocken in Halle 11.2 und 11.3 zu einem konzentrierten Streifzug durch die Kunstgeschichte. Das Besondere an der Art Cologne ist das einzigartige ...
Was Frauen wollen: Software statt Softeis
Christine Weissenborn, Jens Koenen Düsseldorf, Frankfurt Die Eisdiele im Erdgeschoss wird Angelika Dammann vermutlich vermissen, die quietschbunten Sessel, die überall im nagelneuen Unilever-Gebäude in der Hamburger Hafencity verteilt sind und die Dachterrasse mit Blick auf die Elbe. An guten Tagen schippert die Queen Mary vorbei und sorgt für Furore unter den rund 1200 Mitarbeitern, denen Dammann bislang als Personalchefin für Deutschland, Österreich und die Schweiz vorstand.

Die 50-Jährige wird in den Vorstand des Softwareriesen SAP einziehen. Als Nachfolgerin für den krankheitshalber ausgeschiedenen Arbeitsdirektor Erwin Gunst. Statt Eis gibt es für die hochgewachsene Dammann mit der akkurat modellierten Föhnfrisur künftig Programmierkunst, s ...
Der Künstler lässt die Besucher Verrücktes tun
Christiane Fricke Bonn Der Typ ist ziemlich kräftig gebaut, schlampig gekleidet, und dann hat er auch noch einen stehen. Ziemlich peinlich das Ganze, auch wenn es sich nur um eine kopflose Skulptur namens "Ärgerbeule" (2007) handelt. Im Kunstmuseum Bonn, wo ihrem Schöpfer, dem österreichischen Bildhauer Erwin Wurm (Jg. 1954), eine Einzelausstellung gewidmet ist, steht sie an einer neuralgischen Stelle. Keiner kommt an ihr vorbei, und jeder versucht anschließend, möglichst cool auszusehen. Der Besuch der Wurm-Ausstellung ist ein Vergnügen für die ganze Familie, hinterlässt widersprüchliche Erfahrungen und bringt einiges aus dem Lot: etwa den im Foyer abgestellten Renault 25, der um ...
Was passiert mit dem Nachlass eines Künstlers?
Christiane Fricke Brauweiler Einen schöneren Ort kann das Werk eines Künstlers kaum finden: mitten auf dem Land vor den Toren Kölns auf dem Gelände einer altehrwürdigen Abtei. Die Rede ist von dem Archiv für Künstlernachlässe der Stiftung Kunstfonds in Brauweiler, das am 19. April in einem ehemaligen Gutshof der Abtei Brauweiler seinen Betrieb aufnimmt. Was hier ein Zuhause auf Dauer findet, hat die Chance, unbeeindruckt von den Moden des Marktes zusammenzubleiben und Zeugnis abzugeben - auf dass spätere Generationen Geschichte schreiben und deuten können.

Mindestens 3000 Werke des 2008 bei einem Unfall ums Leben gekommenen Künstlers Ludger Gerdes werden die ...
Wo Handschriften-Liebhaber Gas geben
Matthias Thibaut London Christie′s versteigert am 7. Juli die wichtigste Handschriftensammlung seit der Stuttgarter Privatsammlung Beck, die 1997 bei Sotheby′s 11,5 Mio. Pfund (31 Mio. DM) einspielte. Nun sollen 48 Handschriften der "Arcana-Sammlung" 12 bis 16 Mio. Pfund bringen. Eine zweite Auktion mit Handschriften der Sammlung wird übers Jahr folgen, dazu kommt eine dritte Auktion mit Druckwerken und Handschriften - zusammen nur 150 Werke von bester Qualität.

Der Sammler, von dem Christie′s-Expertin Margaret Ford nur sagt, dass er "ein gewisses Alter erreicht" habe und die Auflösung seiner Sammlung noch selbst in die Hand nehmen wolle, hat bereits früher versteigern ...
Gesucht wird: das beste Wirtschaftsbuch des Jahres
Regina Krieger Düsseldorf Die Nachwehen der globalen Wirtschaftskrise, die europäischen Probleme mit Griechenland, das deutsche Staunen über die eigene Staatsverschuldung oder ein ganz anderes Thema - es wird spannend, zu erfahren, worum es in dem Buch geht, das in diesem Jahr zum besten deutschen Wirtschaftsbuch gekürt wird. Heute startet die Ausschreibung für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2010. Das Handelsblatt, die Frankfurter Buchmesse und die Strategieberatung Booz & Company schreiben zum vierten Mal den mit 10 000 Euro dotierten Preis aus. Im Oktober findet in Frankfurt im Rahmen der Buchmesse die feierliche Preisverleihung statt.

Das Motto "Wirtschaft verstehen" lenkt den Blick auf ...
Wenn Banker zu Kriminellen werden
Torsten Riecke Zürich Lukas Hässig ist das, was man gemeinhin einen Wühler nennt. Damit bezeichnet man Journalisten, die so lange graben, bis sie ihrer Sache auf den Grund kommen. Hässigs Sache ist die UBS. Der 46-jährige Schweizer hat bereits unzählige Artikel und ein Buch ("Der UBS-Crash") über die Krise der Schweizer Großbank geschrieben. Heute erscheint sein zweites Werk: "Paradies perdu. Vom Ende des Schweizer Bankgeheimnisses".

Wie der Titel bereits verrät, spannt Hässig seinen Bogen etwas weiter. Ging es im ersten Buch noch darum, wie die UBS auf dem amerikanischen Immobilienmarkt Milliarden verspielte, ist Hässig diesmal den Bankern bei ihrer kriminellen ...
EU-Machtpolitik: Die Probleme des Stabilitätspaktes
Thomas Hanke Berlin Manchmal muss man einfach Glück haben. Martin Heipertz und Amy Verdun haben es, denn ihr Buch über den Stabilitätspakt erscheint exakt in dem Moment, da dieses umstrittene Stück europäischer Integration wieder im Rampenlicht steht. In der Griechenland-Krise wird deutlich, dass der Pakt auch in reformierter Form nicht hielt, was er versprach. Und seit Mitte der Woche ist klar, dass die EU-Kommission einen neuen Anlauf wagt, um daraus eine funktionierende wirtschaftliche Steuerung der Euro-Zone zu machen.

"Ruling Europe" kann einem helfen, die verfahrene Lage wie auch die Debatten in der EU zu verstehen. Die Autoren konzentrieren sich auf ...
"Die Krise traf die Finanzmärkte nicht schicksalhaft"
Katja Ridderbusch Atlanta Er habe die große Krise kommen sehen, sagt er. Gemeinsam mit einem kleinen Kreis erlesener Denker, darunter Nobelpreisträger und "New York Times"-Kolumnist Paul Krugman und Mega-Investor George Soros. Er habe mit Präsidenten, Regierungschefs, Wirtschaftsministern und Bankern gesprochen, aber niemand habe auf ihn hören wollen.

Jetzt ist die Krise, die in Amerika die "Große Rezession" heißt, fast vorüber, die Weltwirtschaft steht unter kollektivem Schock, da legt Joseph Stiglitz, Professor an der Columbia University in New York, Nobelpreisträger und ehemaliger Chefökonom der Weltbank, sein Buch zur Krise vor. "Freefall", "Im freien Fall", ist in den USA seit Januar auf ...
Traumjob Unternehmensberater
Claudia Obmann Düsseldorf Das Mauerblümchen der Beratungsszene wächst und schafft neue Einstiegschancen: Die internen Beratungseinheiten großer Unternehmen - das sogenannte Inhouse Consulting - boomt, weil Konzerne und Banken künftig lieber auf festangestellte interne Ratgeber als auf die teureren Berater von McKinsey und Co. setzen. Schickte zunächst Siemens die Externen nach Hause und zog kurz darauf die Logistiksparte der Deutschen Post nach, so haben sich inzwischen neun weitere firmeneigene Beratungen zur Initiative "dichter dran" zusammengeschlossen, um auf ihre insgesamt 150 freien Stellen aufmerksam zu machen.

Zur Initiative gehören die Konzerne Bayer, Deutsche Telekom, RWE, Eon, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte, die ...
Japan und China liegen dicht beieinander, sind aber weit voneinander entfernt
Das Handelsblatt hat mich als Korrespondent im März von Japan nach China versetzt. Ich wohne jetzt also in Peking - und die Umstellung ist groß. Von Deutschland aus gesehen liegen die Länder Ostasiens zwar ganz dicht beeinander, doch in Wirklichkeit scheinen es zwei verschiedene Planeten zu sein. Nach dem direkten Vergleich Chinas mit Japan in den vergangenen zwei Wochen kann ich versichern: Die beiden Länder unterscheiden sich von Mentalität und Wirtschaftslage weit mehr, als Deutschland es jeweils tut. Ich gehe sogar so weit und sage: Wir Deutschen liegen in mancherlei Hinsicht genau dazwischen - zwar nicht geografisch, aber kulturell.

Wenn ...
Politur am virtuellen Image
Diana Fröhlich Düsseldorf Während Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner mit Facebook, Google und Co. um Datensicherheit im Internet streitet, wünscht sich auch Axel Heitmann (Name von der Redaktion geändert), er hätte einige Informationen nicht so leichtfertig online verbreitet. Denn wegen eines einzigen Eintrags im Internet hat er seinen Traumjob nicht bekommen.

Heitmann, Berufseinsteiger mit guten Noten, war in der Bewerbungsphase Mitglied in einem sozialen Netzwerk wie beispielsweise StudiVZ, Xing oder Wer kennt wen, hatte dort Fotos hochgeladen, Freunde verlinkt, Kommentare verschickt. Und er war Fan von "Gruppensex für den Weltfrieden". Gedacht hat er sich dabei zunächst nichts, es sollte ein Witz sein. D ...
Justus Haucap bürgerte Tausende tschechische Eier ein
Nach dem Abitur habe ich dreieinhalb Monate in einer Eierverpackungsstelle gejobbt. Dort habe ich gelernt, dass es drei Sorten von Eiern gibt. Die erste Kategorie ist die, die wir vom Frühstückstisch kennen. Dann gibt es die Eier, denen man nicht so gerne morgens begegnen würde, weil sie dreckig sind, manchmal so eine Art Krampfadern haben oder auch schon mal einen Tag älter sind. Die werden nicht einzeln verkauft, aber noch für die Lebensmittelproduktion verwendet. Sie werden in einem großen Bottich, in dem die Schale aussortiert wird, zu sogenanntem Flüssig-Ei verarbeitet. Der Geruch, der dabei entsteht, geht stark in Richtung verfaulter ...
Der General mit Hang zur Revolte
Konrad Fischer Düsseldorf Christian Lindner kann sich nicht entscheiden. Der Generalsekretär der FDP sitzt in einem Café im Düsseldorfer Medienhafen, und die Sonne scheint ihm ins Gesicht. Er mag Cappuccino, aber Wetter und Gespräch verlangen ein kühles Mineralwasser - Lindner nimmt beides. Beides nehmen, das gehört zum Leben des gerade einmal 31-jährigen Politstars der liberalen Partei wie die eigenartige Kombination hellblonder Haare und rötlicher Bart.

In Personalunion war er bis vor wenigen Wochen Generalsekretär der nordrhein-westfälischen FDP und der Bundespartei, und vor einigen Jahren Unternehmer und Politiker zugleich. Wo andere sich auf eine Alternative konzentrieren, da versucht Lindner sich lieber ...
Kurzlaufende Griechen-Bonds locken die Investoren wieder an
Andrea Cünnen Frankfurt Die gute Nachricht vorweg: Erstmals seit zwei Tagen haben Investoren gestern zumindest bei kurzlaufenden griechischen Anleihen wieder zugegriffen. Auslöser dafür waren Berichte, wonach die griechische Regierung für ihre Sparpläne Rat bei der Europäischen Union, der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sucht.

Das interpretierten Anleger offenbar dahingehend, dass Athen formell um die grob zugesagte Finanzhilfe der EU und des IWF nachfragen will, obwohl das später von offizieller Seite dementiert wurde. Die Rendite zweijähriger griechischer Staatsbonds sank um 0,3 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent.

Renditen sind noch hoch.

Die schlechte Nachricht ist aber: Unterm Strich ...
Gute Firmenergebnisse treiben den Dax nach oben
FRANKFURT. Gestärkt durch gute Firmenergebnisse hat sich der Dax gestern resistent gegenüber unerwartet gestiegenen US-Arbeitslosenzahlen gezeigt. "Die überraschende Eintrübung am US-Arbeitsmarkt perlt am Dax ab", sagte ein Händler. Der Leitindex erreichte vorübergehend ein neues Jahreshoch bei 6310 Punkten und schloss 0,2 Prozent höher bei 6291 Zählern. Der Euro Stoxx 50 stieg ebenfalls um fast 0,2 Prozent auf 3012 Punkte.

Insgesamt meldeten sich in den USA 484000 Menschen erstmals arbeitslos, 24000 mehr als in der Vorwoche. Der Anstieg ist so groß wie seit zwei Monaten nicht mehr. Die US-Industrieproduktion legte im März nur leicht zu. "Das sollte nicht als ...
Die Sieger in den einzelnen Fondskategorien
Aktien Deutschland Standardwerte.

Tim Albrecht bringt Pepp in seinen Standardaktienfonds. Der DWS-Fondsmanager baut die ökonomischen Analysen seines Hauses in seine Strategie ein und gewichtet dadurch seinen Fonds anders als relevante Börsenindizes. Aktuell setzt er vor allem auf konjunkturunsensible Werte wie Versorger und Telekom, weil die Zeichen noch nicht auf Erholung stehen. Mit einem relevanten Anteil kleinerer Aktien spielt er Kurschancen.

Aktien global Standardwerte.

Jens Hansen vom dänischen Aktienspezialisten ValueInvest vertraut vor allem sich selbst: Die Basis für die Ausrichtung seines global anlegenden Aktienfonds bildet die eigene Analyse von Firmen-Kerndaten. Wichtig sind ihm stabile Erträge und eine Verschuldung, die bei schwankenden ...
Steuermann im Börsensturm: Bester Fondsmanager
Zum ersten Mal vergibt Morningstar einen Award an einen Fondsmanager. Beim Start hat sich die Ratingagentur für die deutschen Aktien entschieden. Die Wahl ist auf Tim Albrecht von der DWS gefallen. "Das drückt auch ein Vertrauen in die künftige Leistung aus", sagt Werner Hedrich, deutscher Researchleiter der Agentur.

Albrecht ist seit knapp zehn Jahren bei der DWS tätig, begann dort als Analyst. Sein Flaggschiff ist der knapp 900 Mio. Euro schwere "DWS Deutschland". Albrecht ist momentan "offensiv investiert", wie er sagt. Er ist guter Dinge für den Markt, weil er noch keine euphorische Stimmung erkennt, wie sie oft charakteristisch ist ...
Wie Morningstar die Sieger ermittelt
Für die Awards findet Morningstar die Besten der Besten über zwei Wege. Gekürt werden die besten Gesellschaften und Fonds verschiedener Kategorien. Anleger bekommen so eine Orientierung im Dickicht von knapp 6 500 Investmentfonds, die hierzulande angeboten werden.

Auswahl der besten Fondshäuser.

Bei den Fondsanbietern, die mindestens fünf Jahre am Markt sind, vergleicht Morningstar sein Rating für alle in Deutschland angebotenen Fonds. Für die Awards 2010 haben die Morningstar-Analysten daher 140 Gesellschaften mit ihren insgesamt 3 700 Fonds unter die Lupe genommen. Neben dem Award für den besten Anbieter aller Kategorien werden bei Aktien und Anleihen jeweils Sieger-Trophäen für große und ...
Klar zur Wende: Bestes großes Aktienhaus
Jens Wilhelm hat viele Dinge richtig gemacht. "Wir sind 2008 mit defensiven Grundpositionen in die Krise hinein gegangen und haben 2009 die Richtung gewechselt. Das war eine einmalige Chance", sagt der Vorstand von Union Investment. Das Anlagehaus des genossenschaftlichen Bankenverbundes betreut rund 170 Mrd. Euro.

"Stabil und meinungsfreudig", so sieht Wilhelm sein Team. Die Meinungsfreude hat er mit treffsicheren Entscheidungen belegt. Das Umschalten von Defensive auf Offensive in zeitlicher Nähe zur Aktienwende im Frühjahr 2009 gelang nur wenigen Mitspielern. Wilhelm bleibt auch 2010 positiv für Aktien gestimmt. Die Portfoliomanager haben weiterhin eine gute Meinung für Schwellenländer und Rohstoffpapiere.

Der Union-Mann ...
Die Perlenfischer: Bestes kleines Aktienhaus
Den Preis für das beste Aktienhaus mit kleinem Produktangebot in Deutschland geht an First State Investments. Die ursprünglich australische Adresse hat sich vor allem mit ihrer Expertise für Schwellenländertitel ausgezeichnet. "Wir suchen nach nachhaltigen Geschäftsmodellen und investieren langfristig", sagt Gary Withers, Leiter der Europasparte. "Wir haben eine Neigung zu Wachstumsaktien und werden in manchen Phasen daher auch mal unterdurchschnittliche Ergebnisse abliefern."

Die Gesellschaft verwaltet in Europa rund 30 Mrd. Euro, ist aber auf dem Heimatmarkt Australien viel größer. In der Investmentphilosophie unterscheidet sich das Haus nach eigener Wahrnehmung von den Konkurrenten durch eine langfristig ausgerichtete Anlage - abgekoppelt von modischen ...
Sicher ist sicher: Bestes großes Anleihehaus
Sie ist die Nummer eins unter den großen Anbietern von Anleihefonds: die Deka. Frank Hagenstein, zuständiger Geschäftsführer bei der Deka, hat das deutsche Haus mit 175 Mrd. Euro an verwaltetem Vermögen auf das Siegerpodest geführt. Die Fondsgesellschaft der Sparkassengruppe hat ein beeindruckendes Comeback hinter sich. Vor einigen Jahren noch krisengebeutelt durch desolate Anlageergebnisse, räumte die Gesellschaft intern auf, gab sich eine neue Struktur und neue Führung.

Bei Anleihen hat die Deka gutes Timing bewiesen. "Der Preis zeigt: Wir haben den Schalter rechtzeitig umgelegt", sagt Hagenstein. Er meint damit: Die Deka ist bei Anleihen im Frühjahr 2009 von einer defensiven auf ...
Innovation ist Trumpf: Bestes kleines Anleihehaus
Die Gesellschaft iShares heimst ihren zweiten Award ein als bestes Anleihehaus unter den Anbietern mit kleinen Produktpaletten in Deutschland. In diesem Segment ist es noch schwerer als bei Aktien, mit aktiven Strategien einen Index zu schlagen. Das wissen Experten aus Erfahrung und das zeigen die realen Anlageergebnisse der Vergangenheit. ETFs auf Anleiheindizes gibt es erst seit wenigen Jahren. Sie sind vor allem auf Euro-Staatstitel konzentriert.

Bei Aktien haben Verwalter viele Möglichkeiten zur Auswahl besonders attraktiver Titel. Bei den Anleihen ist es anders. Hier sind die Entscheidungsfaktoren im Wesentlichen auf die Wahl von Bonität und Laufzeit beschränkt. Deshalb schlagen die Kosten ...
Der Hauptgewinner: Bestes Haus für Aktien und Anleihen
Der große Gewinner bei den Fund Awards ist wie im Vorjahr iShares. Der Markenname steht für die börsengehandelten Indexfonds (ETFs), die Blackrock von Barclays Global Investors übernommen hat. Dirk Klee, Leiter iShares Zentraleuropa, lässt keinen Zweifel daran aufkommen, welche Bedeuting er den im Jahr 2000 in Europa gestarteten Indexfonds zumisst: "Es war die größte Finanzinnovation des Jahrzehnts."

Heute gibt es über 900 dieser Fonds in Europa. Damit ist die USA auf Platz zwei abgefallen. "Europa ist die Innovationsmaschine", sagt Klee. Er will allerdings keine Produktinflation. Im vergangenen Jahr waren seiner Zählung nach etwa drei Viertel aller neu aufgelegten Fonds Plagiate. K ...
Award-Geflüster aus Frankfurt
Kurse, Performance, Renditen: Eigentlich lagen die Themen beim Fund-Award von Morningstar und Handelsblatt auf der Hand. Dennoch dominierte ein anderes. "War Ihr Flug pünktlich? Und wissen Sie schon, ob Sie wieder zurück kommen?", war die oft zu hörende Frage unter auswärtigen Fondsmanagern. Fein raus waren deren österreichische Kollegen, wie die vielen Kennzeichen mit dem "A" vor dem Radisson-Hotel verrieten. Für Österreicher ist die Fahrt ohne Tempolimit auf deutschen Autobahnen Teil der genussvollen Anreise.

Genuss und gleichzeitig Ablenkung von den abgesagten Flügen durch die isländische Vulkanwolke war auch, was vor der Preisverleihung auf den Tisch kam. "Duett von gebratenem Rotbarben- ...
Fondsanbieter iShares deklassiert die Konkurrenz
Ingo Narat, Anke Rezmer Frankfurt Man darf es wieder, wenngleich auch sehr, sehr vorsichtig: ein wenig optimistischer sein. Beim 16. Treffen der Fondsprominenz in Frankfurt zur Verleihung der Branchen-Oscars stand gestern den Machern wieder mehr Zuversicht ins Gesicht geschrieben als noch vor einem Jahr. Damals beherrschte an gleicher Stelle die Angst um das Überleben des internationalen Finanzsystems die Gespräche des Abends. Gemessen daran wurde die Lage gestern als "lediglich empfindlich eingetrübt" eingestuft, scherzten die Fondsexperten - und sorgten sich dennoch über drohende Staatspleiten im hoch verschuldeten Europa.

Auf dem Boden der Tatsachen.

Von der selbstbewussten Zufriedenheit über gute Leistungen und ...
Von Verlierern zu Gewinnern - Schwellenländer-Fonds verzeichnen hohe Gewinne
FRANKFURT. Es war Balsam für die Seelen der von der Krise gebeutelten Fondsanleger: Auf ihren Depotauszügen stehen für 2009, das für die Fund Awards maßgebliche Jahr, hohe Wertzuwächse. Das betrifft zum Beispiel Osteuropa- und Schwellenländerfonds. "Im Krisenjahr davor waren es die Verlierer, deshalb ist das eine Art Comeback-Story", sagt Christopher Wolter, Analyst bei Feri Eurorating. Engagements in Aktien aus Osteuropa und in Schwellenländer wie China und Indien, in Rohstofftiteln und Hochzinsanleihen haben die Hitliste mit Gewinnen zwischen 50 bis 100 Prozent angeführt (siehe Sieger in den einzelnen Fondskategorien, Seite 55, 56).

Auch für das laufende Jahr zeigen sich viele professionelle ...
Auf Sylt ist der Zweitwohnsitz purer Luxus
Jürgen Hoffmann Hamburg Der Tourismus boomt an der Ostsee: Mit 28,5 Millionen Übernachtungen 2009 verzeichnete der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern einen Besucherrekord. Die wiederentdeckte Liebe für heimische Sandstrände geht auch dieses Jahr weiter: 70 Prozent Auslastung meldeten Hoteliers und Vermieter von Lübeck bis Stettin während der Osterfeiertage. Das wirkt sich auch auf den Immobilienmarkt aus. Erstmals seit der Wende sind Immobilien in Rostock und Schwerin teurer als in Kiel und Lübeck. So kostet laut IVD ein Haus mit mittlerem bis gutem Wohnwert in der Hansestadt Rostock 190 000 bis 260 000 Euro, während in Lübeck und Kiel für ähnliche Objekte 175 ...
Nur jeder Fünfte vermietet sein Ferienhaus
Anne Wiktorin Köln Wer ein Feriendomizil besitzt oder mit dem Kauf liebäugelt, hat allen Grund, auch über die Vermietung nachzudenken. Schließlich verbringt mehr als Hälfte der Eigentümer höchstens zwei Wochen im eigenen Domizil, ergab eine Umfrage von Fewo-direkt, einem der größten deutschen Internetportale für Ferienwohnungen und -häuser. Allerdings, so die Schätzung des Online-Vermittlers, vermietet höchstens jeder fünfte Eigentümer seine Wohnung. Ein Fehler, meint Miro Morczinek, Chef des Portalbetreibers Home Away Deutschland.

Gerade in den einheimischen Ferienregionen sei das Vermietungsgeschäft attraktiv. "Wer seine Ferienimmobilie ganzjährig zur Verfügung stellt, kann in bevorzugten Lagen Mieteinnahmen von bis zu 30 000 Euro erwirtschaften", sagt ...
Die Sonne scheint in Spanien nur für die Käufer
Karin Schütrumpf Meckenbeuren Mediterrane Säulenarchitektur rund um den azurblauen Pool: Dieses Bild verbinden viele Urlauber mit spanischen Ferienimmobilien. Doch die Realität sieht anders aus: uniforme, leer stehende Eigentumswohnungen warten trotz drastisch gesunkener Preise auf Käufer. Die Krise am spanischen Immobilienmarkt macht vor Ferienwohnungen nicht halt.

Schlechte Zeiten für Verkäufer: Banken und Bauträger haben in Spanien immer noch viel zu viele Immobilien im Bestand, denn die Zahl der notleidend gewordenen Immobilienkredite ist groß. Die als Sicherheit hinterlegten Immobilien fielen zurück an die Finanzierer, und die möchten sie nun teilweise mit drastischen Preisabschlägen wieder loswerden. Die Deutsche und Schweizerische Schutzgemeinschaft für Auslandsgrundbesitz ...
Wie Morgan Stanley das große Rad überdrehte
Reiner Reichel Düsseldorf Vier Jahre ist es her, dass die US-Investmentbank Morgan Stanley in Deutschland mit Immobilienkäufen in großem Stil begann. Nun werden nur noch Verkäufe publik. Rückzugsgefechte? Morgan Stanley Real Estate schweigt, lässt andere für sich sprechen. Demnach wollen sich die Amerikaner keineswegs aus Deutschland verabschieden. Sie seien immer noch der größte Immobilieninvestor in Deutschland, heißt es. Offizielle Zahlen gibt es nicht. Bekannt ist, dass allein der Fonds MSREF VI in der Spitze elf Mrd. Euro in Deutschland investiert hatte. Unwidersprochen ist, dass dieser ursprünglich mit 8,8 Mrd. Dollar Eigenkapital ausgestattete Fonds Buchverluste von 5,4 Mrd. Dollar ...
Wenn der Fonds zur Falle für den Anleger wird
Reiner Reichel Düsseldorf Ende April wird das Bundesfinanzministerium (BMF) einen Referentenentwurf zur Neuregelung der Kündigungsfristen für offene Immobilienfonds vorlegen. Das sagen Ministerium und Branchenvertreter. Wenn später das Investmentgesetz geändert wird, sind davon Hunderttausende Kleinanleger betroffen, die mehr als 80 Mrd. Euro in offene Immobilienfonds investiert haben.

Seit Wochen versuchen die Fondsanbieter über ihre Interessenvertretung BVI dem Schäuble-Ministerium die Einführung einer Kündigungsfrist von mindestens sechs Monaten für alle Anleger auszureden. Auch die Mindesthaltedauer von zwei Jahren ist der Branche zu lang. Sie fürchtet drastische Absatzeinbußen, wenn die Pläne Gesetz werden. Dabei läuft das Geschäft gerade so gut. Rund 2,7 Mrd. E ...
Lehman-Gläubiger müssen sich gedulden
NEW YORK. Die Gläubiger der US-Pleite-Bank Lehman Brothers müssen noch länger auf ihr Geld warten. Der Insolvenzverwalter hofft, durch den Verkauf von Vermögenswerten mindestens 38,5 Mrd. Dollar erlösen zu können. Das soll aber nicht gleich geschehen, sondern über fünf Jahre hinweg, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg gestern berichtete. Einige Gläubiger werden am Ende wohl komplett leer ausgehen, andere ihre vollen Ausstände zurückbekommen.

Der bei einem New Yorker Insolvenzgericht eingereichte Rückzahlungsplan ist ein weiteres Teil des Lehman-Puzzles. Die weitreichenden Verflechtungen der einst mächtigen amerikanischen Investmentbank machen die Aufarbeitung der Pleite so kompliziert. Zu allem Überfluss schwelt auch noch ein Streit darüber, o ...
Goldman gerät in Affäre um Insider-Geschäfte bei Galleon
NEW YORK. Die Insideraffäre an der New Yorker Börse hat nun auch die US-Investmentbank Goldman Sachs erreicht. Ermittler haben nach Informationen des "Wall Street Journal" das Verwaltungsratsmitglied Rajat Gupta ins Visier genommen. Der gebürtige Inder steht unter Verdacht, zum Höhepunkt der Finanzkrise den Hedgefonds-Gründer Raj Rajaratnam mit Tipps versorgt zu haben.

Rajaratnam und sein Hedgefonds Galleon stehen im Zentrum der Affäre um Insiderhandel. Die Ermittler überprüfen den Handel mit Goldman-Sachs-Aktien im Zeitraum Juni 2008 bis Oktober 2008. In dieser Zeit stürzte die Pleite des Konkurrenten Lehman Brothers die Finanzmärkte weltweit ins Chaos. Starke Kursausschwankungen besonders bei Finanztiteln waren die Folge ...
Anleger spielen wieder mit den Schmuddelkindern. Ein Warnsignal
Jörg Hackhausen Frankfurt Die Anleger werden wieder mutiger. Das hört man in diesen Tagen von Seiten der Aktienstrategen und Analysten oft. Es ist die wohlwollende Umschreibung dessen, was man auch einfacher ausdrücken könnte: Die Gier ist zurück. Wer einen Beweis sucht, muss sich abseits der Schwergewichte des Dax umschauen, in der zweiten Reihe. Hier legen zwei Aktien schon seit Wochen einen Rekord nach dem anderen hin. Die Rede ist von der Modefirma Hugo Boss und dem Fernsehsender Pro Sieben Sat 1. Beide Aktien haben in den vergangenen drei Monaten um mehr als ein Drittel zugelegt. Gestern gehörten sie wieder zu ...
Börsianer entmutigt nichts
Christian Schnell Frankfurt Sorgen um die Finanzprobleme Griechenlands und anderer Euro-Staaten, möglicherweise eine neue Krise am überhitzten Markt für Gewerbeimmobilien oder ein spürbar anziehender Ölpreis: Belastungen, die die internationalen Aktienmärkte drücken könnten, gibt es viele. Doch unbeeindruckt davon erreichen die Börsen derzeit neue Jahreshochs und überschreiten immer öfter psychologisch wichtige Marken. "Der kurzfristige Aufwärtstrend ist sehr robust, positive Nachrichten häufen sich immer mehr", sagt Analyst Marcus Silbe von Close Brothers Seydler.

Vieles spricht für einen weiteren kurzfristigen Satz nach oben.

Tatsächlich mehren sich dieser Tage die Zeichen dafür, dass sich die großen internationalen Marktbarometer nach Monaten der Unentschlossenheit und der ...
Geldgeber lassen ihre Muskeln spielen
Hans G. Nagl Frankfurt Die drastischen Folgen der Finanzkrise sind für die angeschlagene Beteiligungsbranche noch lange nicht ausgestanden. Denn die Geldgeber sind weitaus zurückhaltender, wenn es darum geht, ihre Taschen für neue Fonds zu öffnen. Wer dennoch erfolgreich Kapital einsammeln möchte, im Fachjargon "Fundraising" genannt, muss Pensionskassen, Stiftungen und Versicherern immer häufiger Zugeständnisse machen - etwa bei den Verwaltungsgebühren. Die Kapitalgeber sitzen derzeit am längeren Hebel und bereiten damit den bis vor der Krise erfolgsverwöhnten Private-Equity-Managern Kopfschmerzen.

"Gerade Fonds, die nicht mit einer Spitzenperformance glänzen, werden es schwer haben, Kapital einzuwerben", sagt Peter Schwanitz, Senior Vice President bei der Beratungsfirma ...
Sieg der UBS-Aktionäre bleibt folgenlos
Torsten Riecke Zürich Es war ein symbolischer Sieg, den die Aktionäre der UBS am späten Mittwochabend errungen haben. Mit ihrer Weigerung dem früheren Management um Konzernchef Marcel Ospel die Entlastung für das Geschäftsjahr 2007 zu verweigern, haben die Anteilseigner der Schweizer Großbank vor allem ihren Unmut über die Versäumnisse der Führungsriege Luft gemacht.

Es wird keine Zivilklage geben.

Unmittelbare Konsequenzen müssen Ospel & Co. vorerst nicht befürchten. UBS-Verwaltungsratschef Kaspar Villiger stellte nach der historischen Niederlage klar, dass die Schweizer Großbank trotz der Forderungen ihrer Anteilseigner keine Zivilklage gegen die ehemaligen Top-Banker erheben werde.

Mit einer Mehrheit von knapp 53 Prozent ...
HSBC Trinkaus investiert in Expansion
Nicole Bastian Düsseldorf Die Düsseldorfer Bank HSBC Trinkaus will nach stabilen Gewinnen in der Finanzkrise künftig Geld in stärkeres Wachstum stecken. Vorstandssprecher Andreas Schmitz plant künftig ein zweistelliges Wachstum der Erträge. Dazu sollen im Firmenkundengeschäft rund 100 neue Stellen geschaffen werden. Zudem sollen zwei Dutzend zusätzliche Berater für reiche Privatkunden eingestellt werden. Derzeit beschäftigt das Institut 2280 Menschen. Eine Investitionssumme wurde nicht genannt.

Auch wenn der Fokus auf organischem Wachstum liegt, kann sich Schmitz Übernahmen vorstellen. Zu Berichten, er habe über den Kauf der Mittelstandsbank IKB mit deren derzeitigem Besitzer, dem Finanzinvestor Lone Star, gesprochen, nahm er keine Stellung.

Im ...
Bonitätsprüfer kritisieren Basel III
Yasmin Osman Frankfurt Die Ratingagenturen Moody′s und Standard&Poor′s (S&P) haben vor negativen Folgen der geplanten Reform der Eigenkapitalregeln für Banken (Basel III) gewarnt. Zwar dürften die Vorschläge weltweit zu "stärkeren und stabileren Banken" führen, sagte S&P-Analyst Bernard de Longevialle. "Gleichwohl beeinflussen sie aber Teile des Finanzsektors auf eine Art, die die Regulierer nicht vorhergesehen haben", sagte er.

Die Ratingagentur warnt unter anderem vor einer Einschränkung der Kreditvergabe und im Interbankenhandel, wenn die Liquiditätsvorschriften zu streng werden sollten. Besonders in der Kritik steht die geplante Verschuldungsobergrenze. "Wenn man dieser Maßnahme ein zu hohes Gewicht beimisst, könnte das den Banken einen sehr ...
Betrugsfall um K1 weitet sich aus
FRANKFURT. Im Betrugsfall um den Hedge-Fonds K1 sind zwei weitere Manager verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft Würzburg erließ Haftbefehle gegen den Geschäftsführer zweier Untergesellschaften von K1 sowie den Leiter einer Treuhandgesellschaft, teilte die Behörde gestern mit. Es bestehe der Verdacht, dass Anleger der beiden Fonds K1 Global Invest und K1 Invest Limited um mehr als 90 Mio. Euro betrogen worden seien.

Insgesamt beläuft sich der durch K1 entstandene Schaden für Banken und Investoren nach Einschätzung des Staatsanwalts auf rund 300 Mio. Euro.

Der K1-Gründer Helmut Kiener aus Aschaffenburg sitzt seit Oktober in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die Großbanken Barclays, B ...
Apobank überprüft ehemalige Vorstände
Yasmin Osman Frankfurt Die Ärzte- und Apothekerbank (Apobank) zieht einen Schlussstrich unter ihrem teuren Ausflug ins Kapitalmarktgeschäft. Das genossenschaftliche Institut wies wegen hoher Abschreibungen auf sein Verbriefungsportfolio erstmals seit seiner Gründung einen Verlust in Höhe von 283 Mio. Euro aus. "Mit dem Ergebnis wird auch ein Schlussstrich unter das Thema strukturierte Finanzprodukte gezogen", sagte der neue Vorstandschef Herbert Pfennig.

Offen ist, ob dieses Thema ein juristisches Nachspiel für ehemalige Vorstände der Bank haben wird. Denn der Aufsichtsrat prüft laut Pfennig, ob sich die ehemaligen Vorstände einer Pflichtverletzung schuldig gemacht haben und ob sie rechtlich zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Die ...
Versicherungsvertreter fühlen sich gegängelt
Thomas Schmitt Hannover Die Vertreter der großen Versicherungsgesellschaften begehren auf. Besonders unzufrieden sind viele Generalagenten der Konzerne Allianz und Axa, weil sie in diesem Jahr große Einnahmeausfälle etwa bei den Provisionen befürchten. Vertreterorganisationen haben deshalb bereits laufende Verhandlungen mit dem Management von Allianz und Axa vorerst auf Eis gelegt.

Die Vertreter - auch Stammvertreter genannt - kommen von zwei Seiten unter Druck. Einerseits verlangen immer mehr Kunden Preiszugeständnisse. Oft sind diese aber wegen der hohen Verwaltungskosten nur schwer durchsetzbar. Bestandsverluste sind daher an der Tagesordnung. Gleichzeitig fühlen sich die Vertreter durch die Versicherungskonzerne zunehmend gegängelt. Viele Neuerungen würden auf dem ...
Privatpatienten beschweren sich zunehmend
Christoph Sandt Timmendorfer Strand Die Zahl der Privatpatienten, die sich beim Ombudsmann der privaten Krankenversicherer beschweren, steigt deutlich an. Um rund 15 Prozent auf 5015 stieg die Zahl der Beschwerden im vergangenen Jahr, sagte Schlichter Helmut Müller gestern auf einer Tagung des Bundes der Versicherten (BdV).

Für das laufende Jahr rechnet er mit einer ähnlich hohen Zunahme. Denn: Zu Jahresbeginn haben die privaten Krankenkassen zum Teil erheblich ihre Beiträge angehoben - mit bis zu 30 Prozent schockten sie ihre Kunden.

Das Gros der Beschwerden entfällt auf die Vollversicherung. Die Branche zählt in dieser Kategorie rund 8,8 Mio. Kunden; rund ...
Schiffsfinanzierung hält Banken weiter im Minus
Frank M. Drost Berlin Den schiffsfinanzierenden Banken steht ein weiteres schweres Jahr ins Haus. 2010 wird geprägt sein davon, dass die Überkapazitäten im Schiffstransport steigen und der Welthandel nur schwach wächst. Schon 2009 verlief für viele Banken desaströs. Die Finanzierung vieler Schiffsbauprojekte wackelt, da der Druck auf die Fracht- und Charterraten wohl anhalten wird.

Fast alle Banken waren gezwungen, für 2009 eine weit überdurchschnittliche Risikovorsorge zu bilden. Spitzenreiter war dabei der weltgrößte Schiffsfinanzierer HSH Nordbank, und zwar nicht nur in absoluten Zahlen, sondern auch im Verhältnis zum Portfolio. Für das 30 Mrd. Euro schwere Portfolio belief sich die Risikovorsorge auf ...
Berge, Blumen und Brasilien
Bei der Commerzbank laufen die Vorbereitungen für die Zusammenlegung des Filialgeschäfts bekanntlich auf vollen Touren. Hunderte Filialen der grünen Dresdner Bank sollen im Juni binnen weniger Wochen "gelb" werden. Selbst jene Dresdner-Zweigstellen, die anschließend der Bereinigung des Filialnetzes zum Opfer fallen, dürfen sich auf neue Farbe und neues Logo freuen. Zur Begründung heißt es bei den Gelben: "Was wir nicht wollen, sind brasilianische Farbspiele." Aber mal ehrlich, täte etwas Ausgelassenheit und Karneval angesichts all der Umbrüche nicht doch gut?

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Farbig will die deutsch-israelische Investorengemeinschaft Diamona & Harnisch das Miteinander gestalten und sagt es durch die Blume: Mit Frühlingsgebinden ...
Nur wenig Aussicht auf Erfolg
Für die vom Staat geretteten Kreditinstitute wird es in den kommenden Jahren sehr schwer werden, in die Gewinnzone zu kommen. "Der Staat hat in der Krise gute wie schlechte Banken gerettet. Beiden kauft er so Zeit", sagte gestern Andreas Schmitz, Präsident des privaten Bankenverbands BdB. Ab einem gewissen Zeitpunkt müsse der Staat aber schauen, ob die geretteten Banken sich selbst am Markt refinanzieren könnten. "Sonst muss er sie drängen zu fusionieren oder sie liquidieren", forderte Schmitz. Andernfalls laufe der Staat Gefahr, weitere Steuergelder in die Banken zu pumpen und den Wettbewerb zu verzerren.

Es droht ein jahrzehntelanges Ausschwitzen der Probleme ...
BayernLB: Neuer Chef übt sich in Demut
Axel Höpner München Der Herr im eigenen Haus ist Gerd Häusler an seinem ersten Tag als Chef der BayernLB noch nicht wirklich. Mit unbewegter Mine sitzt der 58-Jährige zu Beginn seiner Einführungsveranstaltung auf dem Podium. 21 Minuten lang reden - getreu dem Motto "Wer zahlt, schafft an" - erst einmal die Herren neben ihm: Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und sein Finanzminister Georg Fahrenschon (beide CSU). Die Landesbank, deutet Seehofer launisch an, habe ihm vom ersten Tag weg eigentlich nur Ärger bereitet. Der erfahrene Banker Häusler sei nun der richtige Mann, um das zu ändern - die Politik werde sich dafür ...
Bwin gewinnt mit der Fußball-WM in Südafrika
Stefan Menzel Wien Ginge es nach dem Wiener Sportwettenanbieter Bwin, würde die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nur alle vier, sondern gleich jedes Jahr stattfinden: Das Großereignis im Juni in Südafrika bringt dem Unternehmen einen warmen Geldregen. "Die WM bedeutet einen zusätzlichen Monatsumsatz für uns", sagt Bwin-Vorstandsmitglied Norbert Teufelberger gestern.

Die Weltmeisterschaft in Südafrika wird auf jeden Fall dafür sorgen, dass Bwin in diesem Jahr Umsatz und Ertrag weiter steigern kann. Nach den gestern vorgelegten Zahlen ist es für Bwin bereits im vergangenen Jahr, trotz der Finanzkrise, wieder nach oben gegangen. 2009 hat der größte Sportwettenanbieter in Europa den operativen Gewinn (Ebitda) vor ...
Spaniens Fußball geht das Geld aus
Ingmar Höhmann Köln Spaniens Fußballfans atmen auf - der befürchtete Spielerstreik bleibt nun doch aus. In letzter Minute hat sich die Gewerkschaft der Profis mit dem Fußballverband RFEF, der Klubvereinigung und der Regierung geeinigt. Die Spieler hatten mit einem Ausstand gedroht, weil derzeit nur 15 Prozent der Klubs in den Profi-Ligen die Gehälter rechtzeitig bezahlten. Allein acht zahlungsunfähige Drittliga-Vereine schulden ihren Angestellten Gehälter in Höhe von 4,1 Mio. Euro. Dafür einspringen werden nun ein Rettungsfonds des Verbandes und die staatliche Lottogesellschaft.

Nachdem sie den ersten Streik seit mehr als 20 Jahren abgewendet hatten, klopften sich die Verantwortlichen gegenseitig auf ...
Der Kampf um Macarthur Coal geht in die nächste Runde
Regine Palm, Urs Wälterlin Düsseldorf, Sydney Der amerikanische Kohleriese Peabody Energy legt im Bieterkampf um den australischen Konkurrenten Macarthur Coal nach. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage hat der weltweit größte börsennotierte Kohlekonzern sein Übernahmeangebot nachgebessert. Macarthur Coal (MCC) ist der weltweit größte Hersteller von per Seefracht transportierter, pulverisierter Injektionskohle, die vor allem zur Stahlherstellung benötigt wird.

Peabody bietet nun 16 australische Dollar für eine MCC-Aktie. Dies entspricht einem Gesamtangebot von 4,1 Mrd. australischen Dollar oder gut 3,8 Mrd. US-Dollar in bar. Damit hat der US-Konzern sein letztes Angebot von 14 australischen Dollar deutlich erhöht. Mit der Offerte ...
Italiens Möbelbauer setzen auf den "Salon der Hoffnung"
Katharina Kort Mailand Statt "Salone del Mobile" zieht Carlo Guglielmi den Namen "Salone della Speranza" vor - der Salon der Hoffnung. Der Salon ist die wichtigste Möbelmesse europaweit und lockt jährlich 300 000 Besucher nach Mailand, 30 mal so viel wie zu den Modeschauen. Guglielmi ist nicht nur Chef des Lampendesigners Fontana Arte, sondern auch Präsident der Gesellschaft Cosmit, die die Möbelmesse veranstaltet.

Seine Branche hat ein schreckliches Jahr 2009 hinter sich. Der Umsatz der italienischen Möbelhersteller ist um fast ein Fünftel auf 32,4 Mrd. Euro eingebrochen. Vor allem die Nachfrage aus dem Ausland ist deutlich zurückgegangen. Nun setzen ...
Metro investiert in die Zukunft Pakistans
Helmut Hauschild Lahore Der Weg aus Dreck und Armut der Multan Road direkt ins Luxusparadies führt über hundert Meter hermetisch eingezäunte Zufahrtsstraße, vorbei an zwei schwer bewaffneten Wachposten, an der peniblen Kontrolle von Insassen, Motor- und Kofferraum und schließlich über eine absenkbare panzerfeste Fahrzeugsperre. Dann taucht ein modernes, silbergraues Flachdachgebäude auf, ein blau-gelbes Firmenlogo über dem Eingang, davor ein riesiger Parkplatz. Wäre die Sonne nicht so gnadenlos heiß, es könnte irgendwo in Deutschland stehen.

Willkommen bei Metro Cash & Carry Pakistan. Diese Woche sind Textmarker von Pelikan, Diesel-Generatoren für die ständigen Stromausfälle und Gehacktes von der Ziege im Sonderangebot. Der ...
Amerika will grün werden
Astrid Dörner Boulder Rote Teppiche, ernste Mienen, Reden, Fähnchen auf den Tischen - so geht es zu, wenn auf Gipfeln die Welt gerettet werden muss. Am Sonntag ist es wieder so weit, dann empfängt Barack Obama Vertreter von 16 Staaten von China bis Brasilien sowie die EU in Washington, um über Klimaschutz zu reden.

Der US-Präsident hat gerade einen guten Lauf. Nach Gesundheitsreform, dem Abrüstungsvertrag mit Russland und dem Atomgipfel Anfang der Woche will der Friedensnobelpreisträger nun auch sein grünes Image frisch lackieren. Für 80 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen sind seine Gäste und die USA verantwortlich.

Aber Obama will nicht ...
Rohstoffriese Rio Tinto macht der Weltwirtschaft Mut
SYDNEY. Der australische Bergbauriese Rio Tinto zerstreut die Sorgen vor einem Rückfall der Weltwirtschaft in die Rezession. Der Rohstoffkonzern spürt im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung eine wieder anziehende Metall-Nachfrage. Nach einem kräftigen Anstieg der Eisenerzförderung im ersten Quartal hob Rio Tinto gestern sein Produktionsziel für das Gesamtjahr leicht an. Vor allem die Nachfrage aus China steige und auch in den westlichen Industriestaaten sei eine Erholung zu erkennen, sagte Konzernchef Tom Albanese. Zwar sei die kurzfristige Entwicklung noch unsicher, die langfristigen Aussichten seien aber gut.

Nach dem Krisenjahr 2009 sind das die bislang optimistischsten Aussagen aus der Branche. Vom Rivalen BHP ...
Bilfinger-Berger wehrt sich gegen Vorwürfe
MANNHEIM. Der Baukonzern Bilfinger Berger schließt bei Verunglimpfungen in der Affäre um Baupfusch-Vorwürfe Schadenersatzklagen nicht aus. Vorstandschef Herbert Bodner sagte am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Mannheim: "Wenn (...) auf Basis einer unklaren Faktenlage Schuldzuweisungen vorgenommen werden, so ist das in hohem Maße verantwortungslos und rufschädigend." Zugleich betonte Bodner, die Unregelmäßigkeiten beim Kölner U-Bahnbau seien ganz und gar inakzeptabel.

Bodner, dessen Vertrag im Sommer 2011 ausläuft, bestätigte die Prognose für das laufende Jahr: "Wir blicken mit Zuversicht auf 2010." Der Konzern peile im fortzuführenden Geschäft eine Zunahme der Leistung sowie eine überproportionale Steigerung des Gewinns an.
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Rudy Provoost: "Wenn es irgendwo Gold gibt, dann finden wir es"
Der niederländische Philips-Konzern stellt LED her und entwickelt Beleuchtungslösungen. Über die Zukunft im Lichtmarkt sprachen Rebecca Zimmermann und Maike Telgheder mit Rudy Provoost, CEO der Lichtsparte.

Handelsblatt: Im LED-Markt herrscht große Euphorie. Sind auch Sie in Goldgräberstimmung?

Rudy Provoost: Soweit würde ich noch nicht gehen. Aber, wenn es irgendwo Gold gibt, dann werden wir es finden.

HB: LED werden mittlerweile von der Straßenbeleuchtung bis zum Fernseher eingesetzt. Unternehmen aus vielen Branchen wollen vom Boom profitieren. Wer sind künftig Ihre Wettbewerber?

Provoost: Wir spielen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette mit und setzen uns mit den unterschiedlichsten Konkurrenten auseinander. Wir sind wahrscheinlich ...
Leuchtende Zukunft
Rebecca Zimmermann Frankfurt Die Glühbirne sieht ihrem Ende entgegen, in Zukunft leuchtet die LED. Lichtemittierende Dioden werden künftig energiesparend die Beleuchtung von Städten, Plätzen und Häusern übernehmen - und die gesamte Lichtindustrie umwälzen. Das glaubt jedenfalls Rudy Provoost, CEO der Philips Konzernsparte Lighting. Er rechnet damit, dass in zehn Jahren 70 Prozent aller Lichtquellen auf den kleinen Halbleiterbauteilen basieren.

Branchenbeobachter taxieren die LED-Technik derzeit auf einen Marktanteil von knapp zwei Prozent. Auch wenn das noch wenig ist, glauben Fachleute, dass der Markt rasant wachsen wird. Jamie Fox, Analyst bei IMS Research, geht von einer Verdoppelung des Markts auf zwölf Mrd. D ...
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Pressearchiv > Handelsblatt > 16.04.2010
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