Inhaltsverzeichnis vom 11.02.2017

Syngenta, Gategroup, SR Technics: Chinesische Investoren haben vergangenes Jahr in der Schweiz kräftig zugegriffen. Doch sie waren auch anderswo in Europa auf Kauftour, in verschiedensten Branchen: Supercell (Videospiele; Finnland), Kuka (Automation; Deutschland), Global Switch (Telecom; Grossbritannien) oder Urbaser (Energie; Spanien) sind nur einige von insgesamt 309 Namen. In dieser Aufstellung des Wirtschaftsprüfers EY sind auch Transaktionen einbezogen, die per Ende 2016 noch nicht abgeschlossen waren (z.B. Syngenta); reine Immobilientransaktionen sind darin nicht enthalten. Seit 2006 steigt die Zahl der Übernahmen durch Käufer aus China (einschliesslich solcher aus Hongkong) in Europa stetig; 2016 waren es 48% mehr Deals als im ...

Aufgrund anhaltend niedriger oder sogar negativer Zinsen überdenken viele private und institutionelle Investoren ihre Anlagestruktur. Da besonders qualitativ erstklassige Unternehmens- und Staatsanleihen derzeit keine Rendite mehr abwerfen und im Fall von Zinssteigerungen sogar Kursverluste drohen, werden sie veräussert. Pensionskassen, die eine jährliche Sollrendite von zwischen 2 und 4% zu erwirtschaften haben, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen, stehen unter besonderem Druck. In der Folge ist zu beobachten, dass die frei werdenden Gelder zunehmend in alternative Anlagen wie etwa Hedge Funds investiert werden. Banken, die unter dem Druck rückläufigen Ertrags leiden, sind besonders prädestiniert, ihren Kunden die hochmargigen Produkte mit raffinierten Verkaufs argumenten ...

Es ist wirklich nicht schwierig, die volkswirtschaftliche Kompetenz des neuen US-Präsidenten zu hinterfragen. Er scheint überzeugt davon, dass internationaler Handel ein Nullsummenspiel ist. International tätige Unternehmen schaffen Arbeitsplätze im Ausland offenbar grundsätzlich auf Kosten von solchen im Inland. Und ein Handelsbilanzdefizit mit einem Land ist in seinem Weltbild ein Zeichen dafür ist, dass die USA im wirtschaftlichen Austausch mit diesem Land übervorteilt werden. Völlig unbestrittene, in volkswirtschaftlichen Grundlagenvorlesungen vermittelte Konzepte machen klar, dass das alles wenig Sinn macht. Hier soll es aber nicht um seine relativ offensichtlichen, schon oft thematisierten Fehlüberlegungen zur Globalisierung gehen, sondern um etwas Grundsätzlicheres. Gerade dort, w ...

Frank Heiniger Goldbrauner Toast, fluffiges Rührei, knusprig gebratener Speck - so kann der Tag beginnen. Entsprechend nervös reagierten diverse US-Konsumenten auf die Nachricht, der Nation drohe ein Speck-Engpass. Der Grund: Zahlen des Landwirtschaftsministeriums USDA hatten letzte Woche suggeriert, der Lagerbestand an gefrorenen Schweinebäuchen (Pork Bellies), die meist als Ausgangsbasis für geschnittenen Bratspeck dienen, sei mit 17,8 Mio. Pfund auf den tiefsten Stand seit 1957 gefallen. Die Meldung - von zahlreichen Medien übernommen und genüsslich durchgekaut - war jedoch nur zum Teil zutreffend. So handelt es sich lediglich um den tiefsten im Monat Dezember verzeichneten Wert, was angesichts sich verändernder ...

Die finnische Wirtschaft ist ökonomischen und technologischen Verschiebungen besonders ausgesetzt. Wie der frühere Handyriese Nokia den Siegeszug der Smartphones verpasste, bleibt ein mahnendes Beispiel. Besser gemacht mit der Transformation hat es das aus der Holz- und Papierindustrie stammende Traditionsunternehmen UPM (Helsinki; UPM; Kurs: 22.24EUR, Börsenwert: 11,87 Mrd.EUR). Der langwierige und kostspielige Umbauprozess zahlt sich aus und soll ab dem laufenden Jahr höhere Wachstumsraten ermöglichen. Der Konzern ist in sechs Geschäftsfeldern tätig. Zu den klassischen Papiersparten (Paper ENA, Specialty Papers und Raflatac, Etikettenpapier) kamen die Zweige Biotreibstoff (Diesel als Nebenprodukt der Zelluloseherstellung, Biorefining), Sperrholzplatten (Plywood) und Energie dazu. F ...

Erneut einen massiven Anstieg der Öllagerbestands meldete die Energy Information Administration (EIA) am Mittwoch. Der Rohöllagerbestand stieg um 1,3 Mio. Fass, der Benzinlagerbestand um 7,4 Mio. Fass, Diesel und sonstige Destillate um 6,8 Mio. Fass. Gleichzeitig erwartet die EIA, dass im nächsten Jahr die US-Rohölproduktion auf 9,53 Mio. Fass/Tag steigen wird. Dies wäre dann die höchste Produktion seit 1970. Am Freitag wurde dann bekannt, dass Saudi Arabien die Fördermenge stärker gekürzt hat, als es sich gegenüber der OPEC verpflichtete. Gemäss IEA werden die Ölvorräte um 0,6 Mio. Fass/Tag sinken, wenn die OPEC ihre angekündigten Produktionskürzungen ...

Easy Rider Dem US-Bundesstaat Wisconsin ergeht′s ähnlich wie dem Kanton Thurgau: Er wird unterschätzt. Hier wie dort gibt es mehr als bloss Kühe und Obst, nämlich viel traditionsreiche Indus trie. Eine Legende ist Harley-Davidson, neben Indian der einzige amerikanische Motorradhersteller, der die Grosse Depression der Dreissigerjahre überlebt hat. Die schweren Chopper sind ein Sinnbild für die endlosen Highways Amerikas. Wie im Kultfilm "Easy Rider" von 1969, mit Peter Fonda und Dennis Hopper auf wilder Tour. Erstaunlich, dass die Aktie kaum Duft von Freiheit und Abenteuer vermittelt: Der Kraftprotz am Amboss ginge als sowjetischer Held der Arbeit durch. Eine Harley-Davidson ist ein ...

Der Derivatmarkt hält sich gut, und der Leonteq-Chef bleibt beliebt. Der Gesamtmarkt der strukturierten Produkte sendet ein viel freundlicheres Signal als der Umsatz an der Börse. Dieser ist im vergangenen Jahr fast 40% eingebrochen, von 26,9 auf 16,4 Mrd. Fr. Damit ist der Handel an der SIX Structured Products Exchange flauer als in der Flaute zwischen dem Platzen der Internetblase 2001 und dem Boom bis zur Finanzkrise 2008. Der Gesamtmarkt hingegen ist letztes Jahr bloss 2,3% geschrumpft. Der Umsatz 2016 belief sich auf 226 Mrd. Fr., meldete der Branchenverband SVSP am Dienstag - der vierteljährliche Report ...

Das war ein heftiger Showdown, der in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen von Leonteq abgelaufen ist. Der aktive Investor Veraison Capital hat versucht, den CEO des Derivatespezialisten, Jan Schoch, abzusetzen. Veraison ist damit nicht durchgekommen - und hat konsequenterweise seinen Anteil an Leonteq verkauft (vgl. Seite 1). Ich habe an dieser Stelle vor einer Woche detailliert dargelegt, was ich von Leonteq anlässlich der Präsentation der Jahreszahlen erwarte. Lassen Sie mich nun meine Eindrücke schildern. Leonteq im Sturm Die Jahreszahlen 2016 zeigen, erstens, in welch groteskem Ausmass die Kosten des Unternehmens aus dem Ruder gelaufen sind. Wenn CEO Jan Schoch ...

Der Goldpreis hat Anfang Woche die Erholung fortgesetzt. Steigendes Investoreninteresse wegen sinkender US-Zinsen hat dem Unzenpreis bis Mittwoch zu einem Anstieg aufüber 1240$ verholfen. Zum Wochenabschluss schwächte sich die Notierung angesichts der Euphorie an den US-Aktienmärkten wieder etwas ab und stand am Freitagmorgen bei 1225$ je Unze. Der Dow Jones Industrial hatte amDonnerstag ein neues Intraday-Höchst bei mehr als 22000 Punkten erreicht. Nach fünf schwachen Jahren und einem Preisrückgang von 45% stieg der Goldpreis im Sommer 2016 über 1375$ je Unze. Das Edelmetall schien die Gravitation der ultralockeren Geldpolitik und des daraus resultierenden Bullenmarktes für riskante Anlagen überwunden zu haben. M ...

Das 2016 erwachte Interesse der Finanzinvestoren an Rohstoffen sollte noch länger bestehen bleiben. Die weltweite Aufhellung der Konjunktur in einem weniger disinflationären Umfelds und (geo-)politische Risiken legen das nahe. So kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass die USA die Sanktionen gegen den Iran wieder reaktivieren. Dass die Finanzinvestoren für den Ölpreis sehr optimistisch gestimmt sind, liegt aber vor allem daran, dass sie eine vollständige Umsetzung der Opec-Kürzungen erwarten. In dem Fall würde der Ölmarkt bereits im Verlauf des ersten Halbjahres erstmals seit Ende 2013 wieder ein Angebotsdefizit aufweisen. Aber ist längerfristig eine disziplinierte Umsetzung der Opec-Quoten realistisch? Zweifel sind angebracht. D ...

Der Swiss Market Index (SMI) hat am Mittwoch nach einem Auf und Ab lediglich 0,1% im Plus geschlossen. Ein Grund für die kleine Avance war der Kursanstieg der Aktien von Nestlé um 1,7%. Am Derivatmarkt erzielten die Knock-out Puts UBS/ONESKU auf Nestlé einen hohen Umsatz. Einen Kursverlust von 2,8% erlitten hingegen die Aktien von Credit Suisse. Anleger sorgten sich um die Dividende und waren unsicher wegen Anzeichen, dass der geplante Teil-Börsengang der Schweizer Einheit womöglich doch nicht durchgeführt wird. Einen hohen Umsatz erzielten die Call-Warrants CS/WARGCS und ZKB/CSGAIZ. Am Donnerstag präsentierte Leonteq die Geschäftszahlen für 2016, die ...

MAnfred Kröller Der Bund hat auf seiner zweiten Monatsauktion des Jahres am Mittwoch über zwei Anleihentranchen insgesamt 334,5 Mio. Fr. aufgenommen. Nach Mitteilung der Eid genössischen Finanzverwaltung und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wurden ½% Eid genossenschaft 2015/2030 um 239,57 Mio. Fr. auf 1,522 Mrd. sowie 4% Eidgenossenschaft 1999/2049 um 94,94 Mio. auf knapp 2,4 Mrd. Fr. aufgestockt. Liberierung ist am 22. Februar, Eigentranchen gab es keine. Bei Emissionspreisen von 105,3% und 210% (für den Langläufer mit 4% Nominalverzinsung) ergaben sich Renditen von 0,098% bzw. 0,348%. Gategroup plant den Gang an den Frankenkapitalmarkt. Am Donnerstag ...

INTERNATIONALE ANLEIHEN Die Wahl von Donald Trump hat die skeptischen Anleiheninvestoren in der Forderung nach höheren Renditen bestärkt. Wobei das noch nicht für eine Trendwende für Obligationen reicht - im Gegenteil, die Kombination zyklischer und langfristiger Kräfte wird 2017 für eine Seitwärtsbewegung bei US-Bonds sorgen, obwohl die Zinsen mit grosser Wahrscheinlichkeit angehoben werden. Für viele Anleger sind die erwarteten Steuererleichterungen in den USA eher eine Sorge, denn sie führen üblicherweise zu höherer Staatsverschuldung und zu Aufwärtsdruck bei den Renditen. Allerdings ist eine enge Verknüpfung auch heikel, denn massgebend ist das makroökonomische Umfeld, das eine steigende Verschuldung begleitet: Wachstum und Inflation. S ...

Der europäische Primärmarkt ist schwungvoll ins neue Jahr gestartet. Angesichts hoher Fälligkeiten im laufenden Quartal wurde das Angebot problemlos absorbiert. Das Erfolgsrezept scheint dabei ähnlich zu sein wie im vergangenen Jahr: Wieder einmal waren es bisher eher bekannte Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung bzw. regelmässige Wandel anleihenemittenten, die sich an den Primärmarkt wagten. Die Emissionsvolumen lagen mit 300 bis 600 Mio.EUR zudem relativ hoch. Die Benchmark-Eignung der Papiere sorgt für zusätzliche Nachfrage und fördert zugleich die Sekundärmarktliquidität. Als hilfreich erweist sich auch die relativ gute Kreditqualität der Emittenten, die der Anlagequalität (Investment Grade) oder zumindest dem Crossover-Segment zuzuordnen sind statt dem ...

An Europas Börsen ist es in der zweiten Wochenhälfte aufwärtsgegangen, bevor sie am Freitag stagnierten. Zur Vorwoche hat der Stoxx 50 1% auf 3039,1 gewonnen. Der Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser (7025p am Freitag, -0,4% im Wochenvergleich) hat sich mit Mead Johnson auf eine Übernahme geeinigt. Reckitt bezahlt für den US-Babynahrungsproduzenten 16,6 Mrd.$. Die Kaufgespräche waren vor Wochenfrist bekannt geworden. Reckitt will die Transaktion bis Ende des dritten Quartals über die Bühne bringen, sollten Aktionäre und Behörden zustimmen. Reckitt meldete für 2016 zudem einen Gewinnanstieg um 5% auf 1,8 Mrd.£. L′Oréal (170.10EUR, -0,6%) hat ...

Chinesische Aktien verzeichneten den grössten Wochengewinn seit November. Die Exporte legten im Januar 7,9% zu. Zum Vergleich: Erwartet wurden 3,2%. Das sorgte für weitere Anzeichen einer Stabilisierung in der zweitgrössten Wirtschaft der Welt. Die Bestätigung der "One-China-Policy" seitens des US- Präsidenten in einem Telefonat mit Chinas Oberhaupt Xi Jinping hat den Optimismus an der Börse zurückgeholt und die Aussichten für Chinas Wirtschaft und die staatlichen Unternehmen gestärkt. Im Wochenvergleich legte der Hang Seng China Enterprises Index 4,6% zu. Infrastrukturtitel profitierten vom Optimismus für neue Infrastrukturprojekte im Hinblick auf die "One Belt, One Road"- Konferenz im Mai. So avancierten China ...

Die Rekordjagd an Wallstreet geht weiter. Die Hauptindizes Dow Jones Industrial , S&P 500 und Nasdaq Composite notierten am Donnerstag jeweils 0,6% fester. Der Dow Jones erreichte mit 20200 Punkten einen neuen Höchststand. Nike (55.31$ am Donnerstag, +4,8% im Wochenvergleich) zählten mit einem Plus von 2,7% zu den Titeln, die am stärksten zulegten. Der Sportartikelkonzern fuhr nach neusten Quartalszahlen rund 7% mehr Gewinn ein als noch im Jahr zuvor. Vor allem im China-Geschäft konnte er zulegen. Den einzigen Wermutstropfen bildet die Basketball-Sparte. Dort spürt Nike zunehmend den Druck durch die Konkurrenten Adidas und Under Armour (19.3 ...

Gabi Wüthrich Der Schweizer Aktienmarkt hat in der zweiten Wochenhälfte weiter angezogen. Im Vergleich mit der Vorwoche notiert der Swiss Market Index (SMI) 1,3% fester auf 8456,2. Gestützt haben die Blue Chips Nestlé (+1,3% im Wochenvergleich). Der Kosmetikkonzern L′Oréal, an dem der Schweizer Lebensmittelriese 23,9% hält, hat für das abgelaufene Geschäftsjahr eine Gewinnsteigerung ausgewiesen (vgl. Seite 29). Nestlé wird am kommenden Donnerstag das Jahresresultat 2016 präsentieren. In Zurückhaltung geübt haben sich die Investoren hingegen vor der Bekanntgabe des Jahresergebnisses der CS Group (-3,2%) am Dienstag. Die Wettbewerber titel UBS (-0,3%) hielten sich deutlich besser. Julius ...

Peter Rohner Die aufstrebenden Märkte sind mit viel Schwung ins neue Jahr ge startet. Der Aktienindex von MSCI hat in Dollar 7% zugelegt, doppelt so viel wie die Industrieländer. Doch die gute Per formance darf nicht darüber hinweg täuschen, dass die Emerging Markets vor schwierigen Zeiten stehen - nicht erst seit der neue US-Präsident Donald Trump dasRad der Globalisierung zurückdrehen möchte und mit seinen Wachstumsplänen für die USA die Zinsen und den Dollar in die Höhe treibt. Denn Chinas Wirtschaft befindet sich schon länger im Umbau - von einem investitionsgetriebenen Wachstumsmodell hin zu einer stärker auf den Konsum ausgerichteten Wirtschaft. Dadurch verlangsamt sich ...

Kein Land hat mit Donald Trump im Weissen Haus mehr zu verlieren als Mexiko. Vier Fünftel der Exporte gehen in die USA. Trumps verbale Attacken haben den Peso schon im Wahlkampf auf Talfahrt geschickt, was der Exportindustrie ironischerweise einen weiteren Schub gab. Kehrseite der Abwertung ist die importierte Inflation. Mexiko ist auf direktem Weg in eine Stagflation. Sollten sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Mexiko unter Trump empfindlich verschlechtern, ist auch eine hartnäckige Rezession nicht mehr auszuschliessen. Aktien: "Mexiko ist traditionell ein teurerer Markt, doch durch die Pesoabwertung eröffnen sich Kaufgelegenheiten", findet Schwellenländerexperte Mark Mobius von Franklin Templeton Investments. F ...

Der Preiszerfall an den Metallmärkten hat beiden Ländern zugesetzt. Kupfer und andere Bergbauerzeugnisse machen mehr als die Hälfte ihrer Exporte aus. Der peruanische Sol und der chilenische Peso büssten zwischen 2013 und Anfang 2016 ein Drittel des Werts ein. Chile schrammte nur knapp an einer Rezession vorbei, Perus Wachstum fiel auf den tiefsten Stand seit 2009. Die seit rund einem Jahr laufende Erholung ist besonders in Peru beeindruckend. Der Sol hat sich stabilisiert und an der Börse Lima haben sich die Kurse in einem Jahr fast verdoppelt. Auch der chilenische Peso hat sich dank der Erholung der Rohstoffpreise gefangen, die ...

Trotz politischem Chaos, Rezession und Herabstufung auf Ramsch überraschte Brasilien letztes Jahr mit einer Währungs- und Börsenrally. Damit die Erholung dieses Jahr anhält, müssen sich die Rahmenbedingungen aber tatsächlich verbessern. Doch das ist ungewiss. Die Konsumentenstimmung hat sich zwar etwas aufgehellt, der Industrie-Einkaufsmanagerindex ist im Januar aber wieder eingeknickt. Der Internationale Währungsfonds hat die Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 0,2% gesenkt. Die Inflation ist von über 10 auf 6% gefallen. Das hat es der Zentralbank ermöglicht, die Leitzinsen seit Oktober um insgesamt 1,25 Prozentpunkte auf 13% zu senken. Aktien: Die UBS erwartet 2017 weitere Zinssenkungen bis auf 10,5 ...

Mit dem Wahlsieg der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) Ende 2015 hat Polens Ruf als wirtschaftlicher Musterschüler Schaden genommen. Kaum im Amt schränkte die Regierung die Pressefreiheit ein, provozierte eine Verfassungskrise und führte eine Sondersteuer für ausländisch dominierte Branchen ein. Die lockere Ausgabenpolitik liess das Haushaltdefizit anschwellen. Zum ersten Mal musste Polen eine Herabstufung durch eine Ratingagentur hinnehmen. Aktien: Die Investoren sind verunsichert, das zeigen auch die Aktienkurse. Seit den Wahlen zählt Warschau zu den schwächsten Börsen der Schwellenländer. Das Bewertungsniveau ist dadurch gefallen. Das für 2017 geschätzte KGV liegt mit 12 auf dem langjährigen Mittel. Auf Basis des ...

Die Türkei befindet sich in einer politischen Krise und steht auch wirtschaftlich am Abgrund. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres, als der gescheiterte Militärputsch die Wirtschaft für Tage lahm legte, schrumpfte das Bruttoinlandprodukt (BIP) zum ersten Mal seit 2009. Der Wertzerfall der Lira spiegelt den Vertrauensverlust in die zunehmend autoritär regierte und von Terroranschlägen geplagte Nation. Angesichts einer Inflation von 9% und einer extrem schwachen Währung müsste die Zentralbank die Zinsen deutlich erhöhen und sich der Forderung der Regierung nach tieferen Zinsen widersetzen. Aktien: Gemessen am Kurs-Buchwert-Verhältnis ist die Börse Istanbul mit einem Abschlag von fast 50% extrem tief bewertet. A ...

In Indien wurden Ende 2016 ohne Not über 80% des zirkulierenden Bargeldes aus dem Verkehr gezogen. Das Wachstum der bisher am schnellsten expandierenden grossen Volkswirtschaft wurde dadurch deutlich gedrosselt. Doch es mehren sich die Zeichen, dass die Wirtschaft schneller wieder zu ihrer alten Stärke zurückfindet als noch vor kurzem erwartet wurde. Davon geht auch Mark Mobius aus. "Die Verwerfungen rund um die Bargeldreform sind nur temporär", sagt der Leiter Emerging Markets des US-Finanzhauses Franklin Templeton Investments. Aktien: Die Finanzmärkte scheinen diese Meinung zu teilen. Der indische Leitindex Sensex notiert heute bereits wieder deutlich über dem Stand vom 8. November, als ...

Russlands Wirtschaft rappelt sich langsam wieder auf. Nach zwei Jahren Rezession stehen die Frühindika toren jetzt auf Wachstum. Bleibt der Erdölpreis auf diesem Niveau, liegt gemäss der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) ein BIP-Wachstum von 1,5% drin. Unter Trump könnten sich die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und den USA verbessern. Wenn die US-Sanktionen gegen Russland aufgehoben werden, dürfte das einen Investitionsschub auslösen. Die Inflation ist in einem Jahr von über 15 auf 5% gefallen und nähert sich der Zielrate von 4%, weswegen mit weiteren Zinssenkungen zu rechnen ist. Aktien: Wegen des politischen Risikos ist Russland stets etwas günstiger ...

Anfang 2016 sorgte die Angst vor einem Wachstumseinbruch in China für Nervosität an den Weltmärkten. Die Stimmung hat sich seitdem gedreht. Man traut der Regierung zu, dass sie das Wachstum hoch hält. Wolfgang Fickus vom Asset-Manager Comgest erklärt: "Die Reformen, um die Wirtschaft in Richtung Konsum und Dienstleistung zu führen, gehen in die richtige Richtung." Aber der Staat solle mehr gegen die wachsende Verschuldung tun. Hinter dem oberflächlich stabilen BIP-Zuwachs steckt staatlich dirigiertes Schuldenwachstum, das in immer unrentablere Investitionen fliesst. Der oft angemahnte Umbau zu konsumbasiertem Wachstum wird verzögert. Und der hohe Schuldenstand könnte auch ohne Finanzkrise die Wirtschaftsentwicklung ...

Die politischen Nachrichten aus der Region sind wenig vertrauenserweckend. Die Philippinen haben einen cholerischen Präsidenten gewählt, Malaysia leidet unter einem Korruptionsskandal und Thailand wird von einer Militärjunta beherrscht. Trotzdem ist die wirtschaftliche Entwicklung stabil. Die Philippinen und Vietnam dürften dieses Jahr dank hoher Investitionen ein Wachstum von über 6% erreichen. Malaysias und Thailands BIP wächst mit knapp 4% etwas langsamer, Indonesien liegt mit 5% in der Mitte. Die Region würde von einem anziehenden Welthandel profitieren, doch die letzten Zahlen zeigen weiterhin ein schwaches Exportwachstum. Die hohe Privatverschuldung in Malaysia und Thailand lässt keine grossen Sprünge beim Inlandkonsum zu. Aktien: Die ...

Eine Arbeitslosenquote von 27%, eine hartnäckige Inflation und ein durch hohe Zinsen belasteter Privatkonsum - dieses Jahr wird die südafrikanische Wirtschaft wie im vergangenen Jahr wohl stagnieren. Der Einkaufsmanagerindex als Frühindikator zeigt zwar erstmals seit Juli leichtes Wachstum an, aber eine Trendwende bleibt aus. Wegen Spannungen innerhalb der Regierungspartei ANC könnte auch das politische Umfeld für neue Unsicherheiten sorgen. Positiv für die Handelsbilanz und die Währung wären weiter steigende Edel- und Industriemetallpreise. Aktien: Trotz schwacher Wirtschaft ist der Ausblick für die kotierten Titel gut - ein Gewinnwachstum um 20% wird erwartet. Bleibt die Anlegerstimmung risikofreudig, könnte die volatile Börse die ...

Das weltwirtschaftliche Umfeld ist unberechenbar. Da sei es doppelt schade, dass die Schweiz Mühe hat, ihre eigenen Rahmenbedingungen zuoptimieren, etwa in der Altersvorsorge, sagt Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt. Herr Vogt, in der Altersvorsorge 2020 gibt ...es zwischen Stände- und Nationalrat ...Differenzen. Sie müssen in der März-Session bereinigt werden. Besteht die Gefahr, dass das Projekt schon im Parlament scheitert? Vor lauter Differenzen geht oft vergessen, dass in vielen Punkten Einigkeit besteht. Das sind unter anderem das Rentenalter 65 für Mann und Frau und die Flexibilisierung des Rentenalters, die Senkung des Mindestumwandlungssatzes und der Wille, diese zu kompensieren. Umstritten ...

In der Reform Altersvorsorge 2020 ist die wichtigste Differenz zwischen National- und Ständerat die Frage, wie die Rentenverluste ausgeglichen werden sollen, die durch die Senkung des Mindestumwandlungssatzes in der zweiten Säule entstehen. Die vor beratende Kommission des Nationalrats (SGK-N) will die Rentenverluste innerhalb der zweiten Säule kompensieren. Namentlich sollen die jüngere Generation der Erwerbstätigen und ihre Arbeitgeber weniger hohe Sparbeiträge an die Pensionskasse zahlen müssen. Weil gemäss diesem Modell kein Koordinationsabzug gemacht und somit Sparbeiträge auf dem ganzen versicherten Lohn erhoben werden sollen, bleibt das Rentenniveau gesichert. Die Minderheit der SGK-N will dagegen dem Ständerat folgen, der zur Kompensation nicht nur ...

Ein verregneter Herbsttag, 1982, in New York: Max Imgrüth, Markenchef von Swatch in den USA, und ETA-General direktor Ernst Thomke treffen den Chef des Kaufhauses Bloomingdale′s. Der hat schlechte News: Bloomingdale′s werde ihre Uhren nicht länger vertreiben. Auf Thomkes Frage nach dem Warum greift er an seine Krawatte und sagt: "Bei Uhren sollte es um Mode gehen, nicht um Zeit. Es braucht alle sechs Monate etwas Neues." Eine bittere Pille für jemanden, in dessen Welt Uhren Generationen überdauerten. Erst recht für eine Firma am Rand des Bankrotts. Thomke tüftelt zu diesem Zeitpunkt bereits an einer Plastikuhr. Als er die Idee ...

Ruedi Keller Das Umfeld spricht für Börsengänge: Ich sehe 2017 das Potenzial für rund fünf Publikumsöffnungen." So die klare Ansage von Thorsten Pauli, der als Leiter Equity Capital Markets Schweiz bei UBS in bester Position ist, um den hiesigen Aktienmarkt zu überblicken. In den Startlöchern steht der Gesundheitskonzern Galenica, der sich in zwei Einheiten aufspalten will: Das Pharma geschäft soll unter dem Namen Vifor in der bestehenden Holding bleiben. Eine Mehrheit der Apothekensparte soll unter dem Namen Santé separat an die Börse gebracht werden: Ziel ist die Aufnahme von 1,5 Mrd. Fr. - möglicherweise bereits im nächsten Quartal. Der ...

Christian Braun "Innovativ. Weltweit erfolgreich." Die Banner an der Jahreskonferenz von Ems-Chemie verkünden keine "alternativen Fakten". Was auf ihnen steht, ist nachprüfbar wahr. Der Jahresabschluss 2016 zeigt keinerlei Schwächen, vielmehr reiht sich eine Bestmarke an die nächste. Die Erwartungen zum Ergebnis wurden klar übertroffen. Die Marge auf Stufe Ebitda ist auf über 30% gestiegen (vgl. Tabelle). Auf Stufe Gewinn beträgt sie 23%. Erfolgreich eben. Auch die Entwicklung des Umsatzes lässt sich sehen. Trotz rückläufiger Verkaufspreise und längerer Unterhaltsarbeiten in einem Werk hat er sich 4,1% erhöht. Die Mengen liegen 6,7% über Vorjahr. Dieses Mengenwachstum sei der Haupttreiber ...

Martin Gollmer Das Jahr 2016 ist für ABB eines zum Vergessen gewesen. Erneut stellte sich kein Wachstum ein, Auftragseingang und Umsatz waren rückläufig (vgl. Tabelle Unternehmenszahlen). Doch im vierten Quartal keimte beim Automa tions- und Energietechnikkonzern Hoffnung auf, auch wenn die Zahlen schwierig zu interpretieren sind. Der besonders im Fokus stehende Auftragseingang blieb in Dollar, der Rechnungswährung des Industriekonzerns, gegenüber dem Vorjahresquartal stabil auf 8,3 Mrd.$. Er verbesserte sich aber auf vergleichbarer Basis - also unter Herausrechnung von Währungs effekten und Portfolioveränderungen - um 3%. Anlässlich der Resultatpräsentation strich CEO Ulrich Spiesshofer deshalb speziell hervor, dass ABB damit "zum ersten ...

Nach zwei Rekordjahren in Folge erwartet die Immobiliengesellschaft Mobimo ein gutes Geschäftsjahr 2017. CEO Christoph Caviezel geht allerdings von einem "normalisierten Ergebnis" aus, wie er an der Bilanzmedienkonferenz am Freitag ausführte. "Der Rekordgewinn von 2016 lässt sich nicht beliebig wiederholen." In Caviezels Einschätzung zum Immobilienmarkt überwiegt die Zuversicht. Ein Ende der Niedrigzinsen sei nicht so rasch zu erwarten, auch gebe es kaum Alternativen zu den Renditen, die der Immobilienmarkt abwerfe. Caviezel räumt allerdings ein, dass das Umfeld nochmals anspruchsvoller geworden sei, auch wegen des grossen Drucks auf die Mieten in Büro- und Detailhandelsflächen. Andererseits stuft er die Nachfrage nach ...

Claudia Lanz-Carl ...und Thorsten Riedl Die Schweiz ist ein Breitband eldorado, hängt in Rankings Deutschland ab und liegt weit vor Italien. Doch in allen drei Telecommärkten stehen die Zeichen auf Veränderung, die Konkurrenten schenken sich nichts. Der Faktor Zeit entscheidet. Der Swisscom-Tochter Fastweb droht in Italien deshalb Ärger durch die Wettbewerbsbehörde. Wer als Erster baut, bekommt die Kunden. Deshalb kooperiert Breitbandanbieter Fastweb in Italien seit Sommer 2016 mit Branchennachbarin Telecom Italia. Die beiden wollen in einem Joint-Venture namens Flash Fiber das Glasfasernetz in 29 italienischen Städten ausbauen, die Investitionen sollen 1,2 Mrd. EUR betragen. Italien ist vergleichsweise schwach ...

Für Swisscom geht es wie für die gesamte Branche darum, Preisdruck und ein schwindendes Geschäft mit einzeln verrechneten Diensten zu kompensieren. Das ist über Volumen- oder Kundenwachstum möglich, Dynamik können auch Beteiligungen bringen. Im Geschäftsjahr 2016 erzielte der Telecomkonzern einen knapp stabilen Umsatz von 11,6 Mrd. Fr. (vgl. Tabelle). Dazu trug die italienische Tochter Fastweb massgeblich bei. Ihr Umsatz stieg 3,4% in Lokalwährung sowie 4,6% in Fr. Der Ebitda-Beitrag aus Italien legte 8% zu, bereinigt um Sondereffekte wie eine Vergleichszahlung nach einer aussergerichtlichen Einigung. Der Breitbandanbieter steht für je 17% des Umsatzes und Ebitda von Swisscom. Die ...

Die Anzahl Kunden, die bei Schweizer Telecomkonzernen - vor allem bei Swisscom - Festnetz-Breitband beziehen, ist gegenüber den Kabelnetzkunden - allen voran UPC - etwa doppelt so hoch. Im Telecomnetz war zunächst die DSL-Technologie massgebend, mit ADSL und VDSL. Charakteristisch sind schnellere Geschwindigkeiten für den Empfang als für das Hochladen von Daten. Nun werden ältere Kupferleitungen ausgebaut und teils oder ganz durch Glasfaserleitungen ersetzt. Vectoring und G.fast ermöglichen über hybride Anschlüsse Ultrahochbreitband mit Geschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde und mehr. Der Ausbau mit Glasfaser bis in den Haushalt (Fibre to the Home, FTTH) erlaubt Surfgeschwindigkeiten von 1Gigabit pro ...

Vontobel hat am Mittwoch mit guten Zahlen (vgl. Tabelle) die Er wartungen an das Geschäftsjahr 2016 erfüllt. Die Vermögensverwalterin legte in allen Segmenten und Märkten zu und übertrifft die selbst gesteckten Ziele. Beim Ertrag knackt sie die Milliardengrenze, der Gewinn legt auch bereinigt kräftig zu. An dieser Entwicklung lässt Vontobel die Aktionäre teilhaben und erhöht die Dividende auf 2 Fr. je Titel. Die Bank versammelt so viel Kundengelder wie nie zuvor unter ihrem Dach. Die verwalteten Vermögen, auf denen sie ihren Ertrag in erster Linie erzielt, stehen bei 139 Mrd. Fr., 1 Mrd. mehr als 2015. Das ist allerdings der ...

Valentin Ade Die Präsentation von Leonteqs Geschäftszahlen 2016 am Donnerstag hatte etwas von einer Generalversammlung. CEO Jan Schoch und Verwaltungsratspräsident Pierin Vincenz traten auf. Der aktivistische Investor Gregor Greber von Veraison sass im Publikum - am selben Tag warf er seinen Leonteq- Anteil von 5% auf den Markt (vgl. Seite 1), wie FuW am Freitag erfahren hat. Es herrschte Ausnahmezustand. Wie der Derivatspezialist im Dezember angekündigt hatte, brach erstmals der Gewinn ein. Wurde am Investorentag Mitte November noch eine Mindestdividende von 1.75Fr. in Aussicht gestellt, fällt sie für 2016 nun komplett weg. Die Nullrunde könnte sich 2017 fortsetzen. Dann droht ...

tag to find all layout metadata--> 67753 fw1102_unt_Agraraktien Article 2 Finanz und Wirtschaft 342 fw11022017 6 Unternehmen 607 4419 555 119 0.19 31 A_Fertig Article 2017-02-11 01_Story Andreas Meier 2 1 Standard -- -- -- 0 farbig nein 0 manuell (mit Kontrolle) An Agraraktien dranbleiben international Das Tief im Agrarzyklus scheint in Sicht zu sein. Jetzt gilt es, sich für den Aufschwung zu positionieren. Andreas Meier Das Einkommen der amerikanischen Landwirte betrug 2016 gemäss der Statistik der US-Landwirtschaftsbehörde bloss noch etwa die Hälfte des Spitzenwerts von 2013. Der Einbruch kam nach einer rund zehnjährigen Phase mit steigendem Trend. Er ...

Jeffrey hochegger Die Unterschiede bei den Gebühren für Vermögensverwaltungsmandate sind enorm, und das hat Folgen für die Vermögensentwicklung. Die Spanne reicht von 0,5 bis 1,75% wie eine Gebührenübersicht zeigt, die mithilfe des Vergleichsdiensts Moneyland.ch für ein Frankenportfolio mit mittlerem Risiko zusammengestellt wurden (vgl. Tabelle). Beim günstigsten Anbieter handelt es sich um ein automatisiertes Roboadviser-Mandat von True Wealth. Um die Kosten tief zu halten, gibt es bei True Wealth, im Gegensatz zu den anderen Anbietern, keinen persönlichen Kontakt mit einem Anlageberater. Umgesetzt wird alles ausschliesslich über passive ETF. Das teuerste Mandat kostet 1,75%. Es ist ein klassisches ...

Thomas Hengartner Alternativanlagen bilden als privatmarktliche, aber illiquide Investments einen Gegenpol zu den jederzeit handelbaren Dividenden- und Zinspapieren. Börsennotierte Alternativanlagen wie Castle Alternative Invest oder Private Equity Holding werben damit, eine Brücke zwischen den Polen zu schlagen. Sie machen sonst allein den Gross anlegern vorbehaltene Investmentsegmente - besonders Hedge Funds bzw. Private Equity - dem privaten Anleger zugänglich. Realität ist jedoch, dass über ihre Aktien die illiquiden Investmentinhalte dem täglichen Börsenhandel ausgesetzt sind. Das geht nicht ohne Probleme. Hedge Funds und Private Equity werden im internationalen Anlagegeschäft reihum als Diversifikation eines Gesamtvermögens empfohlen. Als Vorzug wird hervorgehoben, ihr Wert würde sich ...

Die Entwicklung der kotierten Schweizer Alternativ-Geldverwalter Partners Group und LumX (vormals Gottex) könnte nicht unterschiedlicher sein. Die Zuger Partners Group hat jährlich 17% mehr Kundengeld für Unternehmensbeteiligungen (Private Equity), Firmendarlehen (Private Debt) und Infrastrukturanlagen einzusetzen. Die Vermögenssumme hat sich binnen vier Jahre auf 54 Mrd.EUR verdoppelt. Das Westschweizer Hedge-Funds-Unternehmen LumX hingegen musste zeitweise massiven Abfluss von Kundengeld wegstecken. Die Einnahmen aus den nur mehr gut 6 Mrd. Fr. betreuter Vermögen decken die Kosten nicht. Die Gesellschaft erlitt in den Jahren 2012 bis 2015 Verluste. Partners Group ist an der Börse beinahe 14 Mrd. Fr. wert. Die drei Gründeraktionäre halten ...

Thomas Hengartner Der Versicherer Zurich Insurance hat 2016 erwartungsgemäss zum früheren Ertragsniveau gefunden - mehr nicht. Die Aktien notierten nach der Ergebnisvorlage schwach. Einige Finanzanalysten haben sie zurückgestuft, weil sie im Branchenvergleich teuer sind. Der Konzern erreichte letztes Jahr einen Betriebsgewinn von 4,5 Mrd.$, nach 2,9 Mrd. im Jahr zuvor und 4,6 Mrd.$ 2014. Je Aktie errechnet sich ein Nettoüberschuss von 21 Fr. Verpasst ist damit der Durchschnittswert der zurückliegenden fünf Jahre von 24 Fr. Zielrendite knapp verfehlt Das Unternehmen habe "wieder Tritt gefunden", sagte Konzernchef Mario Greco an der Jahreskonferenz: "Wir sind auf gutem ...

Moritz Preg Der Beschluss der Organisation ölexportierender Länder (Opec), die Fördermenge zu kürzen, hat sich positiv auf die Quartalsergebnisse der Öl- und Gasmultis ausgewirkt. Das Ende November geschlossene Abkommen, die Fördermenge ab 2017 um täglich 1,2 Mio. Fass zu kürzen, konnte den Rohölpreis (Brent) bei rund 55$ stabilisieren - rund doppelt so viel wie Anfang 2016. Die Produktionskürzungen wurden zwar nicht von allen Opec-Mitgliedstaaten implementiert, die bisherige Erfüllungsrate von 91% kann trotzdem als positives Signal hinsichtlich eines Abbaus der Überproduktion interpretiert werden. Patrick Pouyanné, CEO von Total, kündigte an, dass sein Unternehmen "nach zwei Jahren in der Defensive wieder ...

Eflamm Mordrelle Die Jahreszahlen, die Temenos am kommenden Dienstag nach Börsenschluss präsentieren wird, müssen gut sein. Denn nachdem der Börsenliebling ein hervorragendes drittes Quartal hinlegte und das Management die Ziele für das Geschäftsjahr anhob, bestehen wenig Zweifel, dass die Genfer das Jahr mit Bravour abschliessen werden. Alles andere wäre eine Enttäuschung. Der Umsatz mit Softwarelizenzen - ein verlässlicher Indikator für die Entwicklung des Kerngeschäfts - soll 15 bis 20% wachsen, zuvor wurden 10 bis 15% angepeilt. Die Profitabilität soll sich weiter verbessern (vgl. Grafik 1). In den letzten Quartalen überraschte Temenos den Markt stets positiv, die Aktien gewannen seit einem ...

Christoph Gisiger,New York Amerikas Finanzkolosse wittern Morgenluft. Mit dem Regierungswechsel in Washington wächst im Bankensektor die Hoffnung, dass sich das regulatorische Umfeld lockern wird und Wallstreets Geldmaschinen bald wieder auf Hochtouren laufen. Diese Zuversicht spiegelt sich an den New Yorker Börsen. Aktien von Grossbanken wie J.P. Morgan Chase, Citigroup und Goldman Sachs sind seit den Präsidentschaftswahlen bis zu 30% vorgeprescht. In keiner anderen Branche sind die Kurse so stark avanciert wie im Finanzsektor. "Wir erwarten, dass wir viel aus Dodd-Frank herausschneiden werden", sagte Donald Trump vergangene Woche, als er feierlich zwei Erlasse zur Demontage des US-Finanzmarktgesetzes unterzeichnete. Wie ...

Gabriella hunter Es rumort am Kupfermarkt. Der Preis notiert seit Wochen um 6000$ je Tonne und damit gut 10% über den bisherigen Prognosen der Analysten. Diese hatten ein neues Gleichgewicht erwartet, doch jetzt droht 2017 ein Unterangebot. Denn seit Donnerstag streiken die Arbeiter in der weltgrössten Kupfermine Escondida in Chile. Sie wehren sich gegen eine markante Kürzung der Bonuszahlungen. Die Förderung musste eingestellt werden. Gleichzeitig nähren die chinesischen Konjunkturmassnahmen und das geplante Infrastrukturprogramm des neuen US-Präsidenten Donald Trump Hoffnungen auf einen Nachfrageboom. Chile dominiert Angebot Chile ist die Heimat des roten Metalls. Mehr als ein Viertel der weltweiten Minenproduktion stammt ...

Andreas Neinhaus Praktisch in letzter Minute legten Griechenlands Gläubiger am Freitag einen Konflikt bei, der nach Monaten der Ruhe das Griechenlandrisiko wieder angefacht hat und zu eskalieren drohte. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Eurostaaten versuchen damit Differenzen zu überbrücken, die in der Griechenlandpolitik bestehen. Es geht um die Frage, wie es mit dem laufenden Kreditprogramm weitergehen soll. Der IWF-Exekutivrat hatte am Montag seine Vorbehalte gegen das Programm bekräftigt. Unter anderem kam er zum Schluss, dass der griechische Schuldenberg stärker wachsen wird als vorausgesagt. Die Staatsschulden seien nicht mehr tragfähig. In Zukunft würden sie explodieren, falls das Land nicht mit ...

Alles begann im Mai 2010, als die Eurostaaten und der IWF ein dreijähriges finanzielles Unterstützungspaket beschlossen, um Griechenlands Zahlungs unfähigkeit abzuwenden. Im Frühjahr 2012 wurde ein zweites dreijähriges Kreditprogramm aufgegleist, das allerdings an eine Umschuldung der ausstehenden Anleihen von Banken und Privatinvestoren gebunden wurde. Der ESM beziffert den damaligen Wertabschlag auf 53,5%. Als sich abzeichnete, dass Hellas auch nach dem Ende des zweiten Programms finanziell nicht auf eigenen Beinen stehen konnte, wurde im Sommer 2015 das dritte Paket geschnürt. Es endet 2018. Der IWF beteiligte sich nicht finanziell, schloss das aber für später nicht aus. Griechenlands Banken sind seit 2016 ...

Diesen Sonntag entscheidet das Schweizer Volk über die Unternehmenssteuerreform III, im März das Parlament über die Altersvorsorge 2020. Beide Vorlagen sind für die Zukunft der Gesellschaft und der Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Beide könnten scheitern. Das kann sich das Land gerade jetzt schlecht leisten. Die Gross wetterlage ist garstig, und die Schweiz steckt im Korsett widriger Umstände, etwa in der Geldpolitik. Umso dringlicher ist es, diejenigen Rahmenbedingungen, die sich noch in Souveränität festlegen lassen, optimal zu gestalten. Umso schädlicher ist es, das zu versäumen, wie Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt mahnt (vgl. Seite 13). Demokratische Differenzen in Ehren, doch heute sind Sorglosigkeit und ...

Die Glarner Kan tonalbank (GLKB) hat 2016 den Ertrag gesteigert. Dennoch verzeichnet die Bank einen Gewinnrückgang von 12,4% auf 17,5 Mio. Fr. Im Zinsgeschäft, dem wichtigsten Ertragspfeiler, bewegt sich der Ertrag dank des starken Wachstums der Hypothekarforderungen seitwärts. Weil der Zinsaufwand 18% sinkt, kann die GLKB ihren Erfolg aus dem Zinsgeschäft gar steigern. In der Berichtsperiode sank der Kommissions- und Dienstleistungserfolg 7,6%. Dieser Rückgang konnte aber durch den Anstieg des Erfolgs aus dem Handels geschäft wettgemacht werden. Die Glarner Kantonalbank gilt als Pionierin im digitalen Banking in der Schweiz. Die sich daraus ergebenden Ertragskomponenten sind in den anderen ordent lichen ...

Die Graubündner Kantonalbank (GKB) hat im vergangenen Geschäftsjahr solide gewirtschaftet. Der Gewinn von 168,5 Mio. Fr. liegt auf Vorjahresniveau. 2016 hat die Bank ihre Private-Banking-Aktivitäten umstrukturiert und sich damit weitere Ertragsquellen ausserhalb des Heimkantons erschlossen. Das Umfeld niedriger Zinsen belastet das Ergebnis. Der Erfolg aus dem Zinsgeschäft stieg 4% auf 239,6 Mio.Fr. Dieses Ergebnis erzielt sie aber nur dank tieferer Absicherungskosten. Grundsätzlich entwickelt sich das Hypothekargeschäft positiv. Das Volumen wuchs 5,8% auf 15,5 Mrd.Fr. Allerdings ist diese Zunahme zu zwei Dritteln von ausserkantonalem Wachstum getrieben. Insgesamt hält die Bank 14,6% ihrer Hypotheken ausserhalb ...

Monica Hegglin Das Jahr 2016 mag schwierig gewesen sein - der Rechnung der Zürcher Kantonalbank (ZKB) sieht man das nicht an. Der betriebliche Reingewinn stieg 5,3%. "Die Universalbank funktioniert, wenn sie denn richtig betrieben wird", sagte ZKB-CEO Martin Scholl an der Jahresmedienkonferenz. Insbesondere können die Negativzinsen der Bank nichts anhaben. "Es gelingt uns, die Margen zu halten", sagte Scholl. Die 83 Mio. Fr. Negativzinsen, die die ZKB der Nationalbank abliefern müsse, würden Grosskunden weiterverrechnet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben alle ZKB-Geschäftssparten ihren Ertrag verbessert. Und insgesamt stiegen die Kosten weniger als der Ertrag. Das Wachstum bei den Einnahmen ist allerdings ...

Monica Hegglin Im Herbst 2015 wurde der Börsengang der CS (Schweiz) beschlossen. Jetzt, nach teuren Vorarbeiten und ein halbes Jahr vor der geplanten Transaktion, ist alles wieder offen. Warum? Einige Gedanken. Der geplante Börsengang war von Anfang an nur eines: eine Kapitalbeschaffungsmassnahme für das Mutterhaus. Nun, da die Credit Suisse Group das Schlimmste an Rechtskosten und Restrukturierung hinter sich haben könnte, gibt es Stimmen, die den Teilverkauf für unnötig halten, zumal er die Kernkapitalquote der Gruppe gemäss Schätzungen von Analysten bloss um rund 100 Basispunkte (1%) verbessern würde. Wenn die Zinsen steigen, die Märkte boomen und US-Präsident Trump eine Verschärfung ...

Die Beteiligungsgesellschaft Veraison Capital hat ihren Anteil an Leonteq verkauft. Am Donnerstagabend wurden unter Feder führung der Credit Suisse 781000 Aktien des Derivatspezialisten zu 31 Fr. je Titel platziert. Die offizielle Meldung von Veraison kam am Freitagabend. Das Paket mit einem Gesamtwert von gut 24 Mio. Fr. entspricht einem 4,9%-Anteil an Leonteq. Leonteq hatte am Donnerstag ent täuschende Zahlen vorgelegt. "2017 könnte zu einem Verlustjahr werden", warnt Leonteq-CEO Jan Schoch im Interview mit " Finanz und Wirtschaft" (vgl. Seite10). Der Aktienkurs des einstigen Börsenstars hat im Verlauf der vergangenen zwei Monate mehr als 40% eingebüsst, nachdem Leonteq am 19. Dezember überraschend eine ...