Im Jahre 1523 formulierte Filofej, ein russisch-orthodoxer Mönch aus einem Kloster nahe Pskow, das Konzept von Moskau als dem "dritten Rom". Nach dem Untergang des Römischen und später des Byzantinischen Reichs sollte demnach Moskau den Platz der Welthauptstadt einnehmen, andernfalls wäre das Ende der Welt besiegelt. Bis heute beflügeln Filofejs Ideen die russischen Nationalisten. Derlei Vorstellungen treten in Träumen und Taten des Kreml immer deutlicher zutage. Doch meiner Ansicht nach hat sich der Mönch aus Pskow geirrt. Moskau hat nicht den Platz eines dritten Roms eingenommen, sondern den einer zweiten Goldenen Horde. Das grausame und gnadenlose tatarisch-mongolische Joch, das sich ...
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Atombombe am Ende des Tunnels? erschienen in DIE ZEIT am 21.04.2022, Länge 2106 Wörter
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