Vor dreißig Jahren spazierte ein Elefant durchs westdeutsche Feuilleton, ohne von irgendjemandem bemerkt oder gar angegriffen zu werden. Vor Kurzem stand er plötzlich in meinem Wohnzimmer - unübersehbar und etwas erschreckend. Bei einer pandemiegeschuldeten Aufräumaktion war mir ein hellrot laminiertes Paperback aus dem Herbst 1991 in die Hände gefallen. Ein von dem Germanisten Thomas Anz herausgegebener Band, der eine Debattenschlacht dokumentiert, wie sie das hiesige Geistesleben nicht oft erlebt: den sogenannten deutsch-deutschen Literaturstreit um Christa Wolf. Er entzündete sich im Juni 1990 an Wolfs Erzählung Was bleibt und ließ ein Pulverfass explodieren, das über ein Jahr lang in Flammen stand. E ...
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Das Gewicht der weiblichen Stimme erschienen in DIE ZEIT am 25.03.2021, Länge 1471 Wörter
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