Es dürfte schwerfallen, mit der Forderung nach uneingeschränktem Lebensschutz, wie sie der Philosoph Jürgen Habermas postuliert, den politischen Alltag zu gestalten. Die Grundrechte und besonders das Recht auf Lebensschutz gelten zwar dem Prinzip nach uneingeschränkt, erfahren aber doch ständig gewisse Einschränkungen, weil verschiedene Grundrechte miteinander kollidieren. Wie wäre es sonst zu vertreten, dass wir jährlich mehr als 4000 Unfalltote im Straßenverkehr in Kauf nehmen, obwohl diese "im Prinzip" vermeidbar sind? Hier hat der Rechtstheoretiker Klaus Günther doch eine realistischere Sicht der Dinge. Es kommt darauf an, die Verhältnismäßigkeit zu wahren. Letztlich geht es im Leben immer um einen Abwägungsprozess, und ...
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Überleben oder frei sein? erschienen in DIE ZEIT am 20.05.2020, Länge 672 Wörter
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