ROMAN
Von Judith Luig Die Königin verliert ihren Kopf, bevor die Geschichte beginnt. Ihr Blut ist in das Kissen gesickert, auf dem sie kniete. Eine der Frauen, die zuletzt noch bei ihr waren, birgt, was der Scharfrichter so kunstvoll abgetrennt hat. Die anderen Hofdamen nehmen sich des Körpers an. Ein Kopf ist schwer, denkt der Beobachter; er erinnert sich an das Gewicht von Leichenteilen aus seiner Zeit auf dem Schlachtfeld. Ein Höfling läuft los, um dem König die frohe Botschaft zu überbringen. Es ist ein Cousin der Toten, und er ist ein Cousin der zukünftigen Braut. In jedem Anfang liegt ein Ende, i ...
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Wenn der Stoff wallt erschienen in DIE ZEIT am 19.03.2020, Länge 1714 Wörter
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