Von Daniel Kothenschulte Der junge deutsche Film befand sich gerade auf dem Höhepunkt weltweiter Anerkennung, da wünschte man ihn sich schon wieder weg. Die Ablehnung, auf die Helma Sanders-Brahms′ Drama "Deutschland, bleiche Mutter" anlässlich seiner Berlinale-Premiere 1980 bei weiten Teilen der deutschen Kritik traf, ließ ein Exempel vermuten. Am Beispiel dieser radikal-persönlichen Filmerzählerin, so scheint es heute, ließ sich gefahrlos abstrafen, was man sich männlichen Regisseuren nicht vorzuwerfen traute: Ein kompromissloses Beharren auf einer Filmsprache, die dem Allzu-Leichtgängigen misstraut, einen Hang zu symbolischer Überhöhung und sprachlicher Verdichtung in der Voice-Over Erzählung aufweist: Es waren die Brüche mit jener Leichtgängigkeit, auf die ...
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Die Farben der Seele erschienen in Frankfurter Rundschau am 30.05.2014, Länge 485 Wörter
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