Prof. Dr. Michael Spannagl, Dr. Isabell Pekrul, Klinik für Anaesthesiologie, Klinikum der Universität MünchenDie Viskoelastometrie ist eine Methode zur umfassenden patientennahen Analyse des Gerinnungssystems im Vollblut. Im deutschsprachigen Raum ist vor allem das System ROTEM (Fa. Werfen, München) bekannt. Die Viskoelastometrie findet breite Anwendung zur zielgerichteten Behandlung komplexer Blutungsereignisse in der Traumatologie, im perioperativen als auch im intensivmedizinischen Bereich. In diesem Artikel werden wesentliche Unterschiede des Verfahrens zur konventionellen Labordiagnostik dargestellt sowie Vorteile und Limitationen diskutiert. Abschließend werden die unterschiedlichen Strategien und Instrumente zur Durchführung der Viskoelastometrie vorgestellt.Die Blutgerinnung - eine kurze EinführungDas Blutgerinnungssystem verschließt Gefäßverletzungen und verhindert bzw. b ...33
Dr. Heiko Lier, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum KölnRund die Hälfte dieser Patienten versterben bereits prähospital. Von denen, die das Krankenhaus erreichen, bleibt die Hämorrhagie für die ersten 2-6 Stunden die Haupttodesursache. Eine der wenigen Artikel, die dieses Problem in Deutschland untersuchte, kam objektiv anhand von Obduktionen zu dem Ergebnis, dass 2010 in der Bundeshauptstadt Berlin 15 % der 40 Todesfälle nach Trauma vermeidbar waren und 2/3 davon verbluteten.ABCDEDie Therapie der Blutung ist die Beendigung der Blutung, und zwar so schnell wie möglich. Daher wurde das bekannte ABCDE-Schema (Airway, Breathing, Circulation, Disability, Exposure) des Advanced Trauma Life ...34
Prof. Dr. Ralf Junker, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel,Dr. Imke Stausberg, Annika Hoffmann, Dialog Diagnostiklabor, KielLaboranalysen geben in der stationären wie der ambulanten Krankenversorgung vielfach die entscheidenden diagnostischen Hinweise. Kaum ein Krankenhaus kann seinem Versorgungsauftrag ohne Laboruntersuchungen gerecht werden. Im Gegenteil: Im Klinikbetrieb ist der Anspruch an eine funktionierende Labordiagnostik vergleichsweise hoch. Nicht nur die 24/7-Verfügbarkeit der Basisdiagnostik einschließlich der Vorhaltung besonders zeitnah durchzuführender Notfalluntersuchungen sind hier vorzusehen, sondern auch die Möglichkeit, ein umfassendes Spektrum an Spezialanalysen zeitnah zu erhalten.Drei Hauptfaktoren waren lange Zeit bei der Entwicklung der Laborversorgung von Krankenhäusern entscheidend:- der zunehmende Kostendruck auf Klinikseite und die ...34
Prof. Dr. Annette Schürmann, Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Experimentelle Diabetologie, Potsdam-RehbrückeLaut dem aktuellen Diabetes-Atlas der International Diabetes Federation (IDF) leiden derzeit etwa 7,5 Mio. Deutsche an Diabetes. Die meisten Betroffenen sind am Typ-2-Diabetes erkrankt, der in der Regel durch ein komplexes Zusammenspiel aus genetischen, epigenetischen und Lebensstil-Faktoren zustande kommt. Betroffene reagieren unzureichend auf das Hormon Insulin, was zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. In Folge kann es zu Schlaganfällen, Herzinfarkten, Netzhautschäden, Nierenschädigungen und Neuropathien kommen. Da sich die Stoffwechselkrankheit schleichend entwickelt, erfolgt die Diagnose oft relativ spät, wenn bereits erste Schäden entstanden sind.Epigenetische Veränderungen erhöhen RisikoKleine - wahrscheinlich von Lebensstilfaktoren ...35
Catarina Schiborn und Prof. Dr. Matthias Schulze, Molekulare Epidemiologie, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-RehbrückeDas frühe Erkennen von Hoch-Risiko-Personen für Typ-2-Diabetes ist eine wichtige Komponente in der Prävention von Typ-2-Diabetes und den damit verbundenen Folgen. Instrumente zur objektiven Risikoquantifizierung können dabei helfen, Personen zu identifizieren, die unter erhöhtem Risiko stehen, in den Folgejahren zu erkranken. Abhängig von dem vorhergesagten Risiko können gezielt Präventionsmaßnahmen oder Folgeuntersuchungen empfohlen werden, um lebensstilbedingte Risikofaktoren des Typ-2-Diabetes zu modifizieren.Der DIfE - Deutscher Diabetes-RisikoTest (DRT) wurde am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) entwickelt und basiert auf den Daten der European-Prospective-Investigation-into-Cancer-and-Nutrition (EPIC)-Potsdam-Studie mit rund 27.500 ...35
Menschlich, natürlich, positiv - mit diesen Vorgaben hat Wanda Gaertner Illustrationen für das neue Gebäude der Kinderklinik am Universitätsklinikum Jena (UKJ) geschaffen. Über viele Monate lernte die junge Künstlerin die Arbeit im Klinikum kennen, sprach mit Mitarbeitern und sammelte Wünsche. Bereits in zwei Etagen des Gebäudes E in Lobeda hängen jetzt ihre Werke."Vor dem Umzug der Kinderklinik aus der Innenstadt in den Neubau hatten viele Mitarbeiter Sorge vor der kühlen Atmosphäre in den modernen Räumen", sagt Gaertner. Mit ihren per Hand gemalten Aquarellen haucht sie den weißen Wänden viel Menschliches ein. Hochaufgelöst und vierfach vergrößert werden die Motive auf ...36