Ab Ende Mai sind unterschiedliche Rezepturen für ein- und dasselbe (Eigen-)Markenprodukt in der EU verboten. Teile des Handels haben noch kein Problembewusstsein. In drei Monaten gilt das "Dual Quality"-Verbot: Nationale Differenzierungen bei der Zusammensetzung von Produkten sind dann unzulässig. Das gilt für alle Konsumgüter - etwa Reinigungsmittel oder Kosmetika, vor allem aber für Lebensmittel. Bis zum 28. Mai haben die Mitgliedsstaaten Zeit, die EU-Vorgaben national scharf zu stellen. Das Gros der Branche bereitet sich mit Hochdruck vor, doch Teile des Handels haben LZ-Informationen zufolge noch kein Problembewusstsein. Fatal, da das Verbot mit Strafen von bis zu 4 Prozent des Jahresumsatzes ...
Wer in der Corona-Pandemie seinen Betrieb vorübergehend schließen musste, darf wohl nicht mit staatlicher Entschädigung rechnen. Der Bundesgerichtshof macht in der Verhandlung eines Musterfalls betroffenen Unternehmen jedenfalls wenig Hoffnung. Die Lockdowns in der Corona-Pandemie haben viele Branchen hart getroffen - aber der Bundesgerichtshof (BGH) macht Betroffenen wenig Hoffnung auf staatliche Entschädigung. Die obersten Zivilrichterinnen und -richter in Karlsruhe bezweifeln, dass die im Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Entschädigungsregelungen für flächendeckende Betriebsschließungen gedacht sind. Das wurde am Donnerstag in der Verhandlung eines Musterfalls aus Brandenburg deutlich. Das Urteil wird am 17. März verkündet. (Az. III ZR 79/21) Der Vorsitzende Richter ...
Edeka legt eine Schaffenspause beim Trendthema Scan&Go ein: Nach LZ-Informationen ist die technologische Weiterentwicklung der hauseigenen, zentralen Lösung vorerst gestoppt. Stattdessen sollen nun auch Alternativen diskutiert werden. Bei einigen Genossen sorgt das für Unmut. Die Digitalisierung erweist sich für Edeka als herausforderndes Feld: Nach LZ-Informationen tritt der umsatzstärkste Lebensmittelhändler Deutschlands beim Trendthema Scan&Go auf die Bremse. Das Unternehmen will offenbar die hauseigene, zentrale Lösung, mit der Kunden per Smartphone ihre Einkäufe im Markt scannen und bezahlen können, zumindest vorerst technologisch nicht weiterentwickeln. Der Grund dafür soll sein, dass die Anwendung bislang unter den Erwartungen geblieben ist. Eine ...
Rügenwalder Mühle hat Produktion und Vertrieb dem starken Wachstum angepasst. Als Nächstes will das Unternehmen im Veggie-Sortiment wie auch bei klassischer Wurst Impulse geben. Der Umsatzanteil der Veggie-Produkte war bei Rügenwalder Mühle (RM) im ersten Halbjahr 2020 erstmals größer als der bei klassischer Wurst. Endgültig überholt - sowohl bei Umsatz als auch beim Absatz - hat das Pflanzliche das Fleischliche aber im Gesamtjahr 2021. Dabei habe sich der Lebensmittelhersteller aus Bad Zwischenahn in beiden Bereichen besser entwickelt als der Markt, sagt Vertriebsgeschäftsleiter Vertrieb Jens Wiele: "Uns ist es sehr gut gelungen, unser klassisches Standbein Wurst zu unterstützen und ...
Die Brauereien erwarten von der Corona-Öffnung positive Absatzeffekte. Allerdings fordern sie von der Politik künftig eine bessere Planbarkeit der Maßnahmen. Der Krieg in der Ukraine hat die Corona-Pandemie von den Titelseiten verdrängt. Da gerät es fast zur Randnotiz, dass spätestens ab diesem Freitag Clubs bundesweit laut dem Corona-Öffnungsplan von Bund und Ländern wieder öffnen dürfen. Auch für die Gastronomie und Großevents gelten dann weniger strenge Regeln. Für das Gastgewerbe, Getränkefachgroßhandel und Brauereien ist das ein wichtiges Signal - sie hoffen nach zwei Jahren Pandemie auf Besserung. Der Weg zur Öffnung war holprig. So freut sich Holger Eichele, H ...
Der Tissuehersteller Fripa steigt in das Markengeschäft ein. Die Marke Oecolife zielt auf Lifestyle und Nachhaltigkeit ab. Sie soll dem Hersteller zusätzlichen Umsatz bringen und Innovationen vorantreiben. Der Handelsmarkenlieferant Fripa steigt in das Geschäft mit Tissue-Markenprodukten ein. Unter der Marke Oecolife bietet der Hersteller künftig Toilettenpapier aus den Zellstoffalternativen Stroh und Bambus an. Zudem bringt Fripa Produkte aus ungebleichtem Papier und Recyclingzellstoff auf den Markt. Die Produkte kämen in einem "Kraftpapierbeutel" und seien plastikfrei, sagt Andreas Jörn, Geschäftsführer des neugegründeten Unternehmensbereichs Marke und neue Geschäftsfelder. Gespräche "mit einem ersten Kunden" habe Fripa bereits geführt, sagt Jörn im Gespräch mit der ...
Norma hat auch das Jahr 2021 mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Aktuell wappnet Vorstandschef Gerd Köber den Discounter für die Inflation. Norma schärft bei Sortimenten und Angebotspolitik nach. Wenn die Kaufkraft sinkt, schlägt die Stunde der Discounter. Das ist die Erwartung in vielen Handelsunternehmen. Auch Gerd Köber, der Vorstandschef des Discounters Norma, stellt sich auf Kunden ein, die mehr und mehr mit knappen Budgets kalkulieren müssen. "Die Kaufkraft wird durch die Energiepreise extrem abnehmen. Inflation ist ein Riesenthema bei unseren Kunden", sagt Köber. Norma will darauf reagieren. "Die Aussichten für das Gesamtjahr sind aufgrund der aktuellen Lage aber nicht seriös einzuschätzen", s ...
In keinem Bereich verdienen Frauen mehr als Männer. Das zeigt eine Analyse von Führungs- und Expertenpositionen der Ernährungsindustrie von Rau Consultants für die LZ. In den Marketingabteilungen der Ernährungswirtschaft ist der Anteil von Mitarbeiterinnen vergleichsweise hoch. Auch Senior- und Leitungsfunktionen sind weiblich besetzt. Die Gehälter unterscheiden sich mit einer Differenz von knapp 12 Prozent allerdings deutlich von den männlich besetzten in gleicher Position. Gründe dafür wie etwa höhere Qualifikation kann der Recruiting-Spezialist Matthias Hennig von Rau Consultants nicht entdecken. Möglicherweise zahle sich bei Männern ein gewisses Talent zum Selbstmarketing aus, vermutet er. Kontinuierlich analysiert der auf die ...
Nur langsam schrumpft die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. Besonders ausgeprägt ist sie im Handel, doch auch in der Food-Industrie nicht wegzudiskutieren. Die Interpretation zu Ursachen und deren Bekämpfung fällt bei Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften unterschiedlich aus. Am Montag, den 7. März 2022 ist Equal-Pay-Day in Deutschland - der symbolische Tag, bis zu dem Frauen bei 18 Prozent Lohnunterschied zu Männern ohne Gehalt arbeiten. 66 Tage. Die Lücke des durchschnittlichen Stundenlohns errechnet das Statistische Bundesamt. Letztes Jahr lag sie noch bei 19 Prozent. Sie lässt sich teilweise auf schlechter bezahlte Berufe, Positionen und Teilzeit zurückführen. Die davon bereinigte Differenz wird auf ...
Die Rewe Group schafft Fakten: Eine Übernahme des österreichischen Lekkerland-Geschäfts hatten Wettbewerbshüter einst untersagt - Großkunden der Firma haben sich die Kölner nun dennoch geschnappt. Die Rewe Group sorgt in Österreich für Aufsehen: Zwar durfte der Handelskonzern wegen eines Vetos der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) den österreichischen Zweig von Lekkerland vor gut zwei Jahren nicht mit übernehmen - doch Großkunden der Firma haben nun bei den Kölnern angedockt. Bei Lekkerland Österreich hat das Einschnitte zur Folge. Kartellrechtler und Industrie zeigen sich derweil irritiert. "Im Prinzip haben wir jetzt genau die Situation, die die Bundeswettbewerbsbehörde mit ihrer Entscheidung damals verhindern ...
Es ist dieser Tage ein heikles Thema für Marken: Wie positioniert man sich zum Krieg in der Ukraine, ohne dabei den richtigen Ton zu verfehlen? Der Online-Supermarkt Knuspr war in seiner Kommunikation sehr schnell und sehr deutlich - und hat damit viele Sympathien gewonnen. Knuspr zeichnet sich eigenen Angaben zufolge durch ein spezielles Markenzeichen aus. Dieses lautet: Der Online-Supermarkt liefert frische und hochwertige Lebensmittel innerhalb von drei Stunden direkt nach Hause. Die Produkte kommen Unternehmensangaben zufolge zu 95 Prozent direkt von Erzeugern und Landwirten, wobei rund ein Drittel des Sortiments von regionalen Anbietern wie Metzgereien und Bäckereien stammen soll.