Verantwortungsbewusste Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft testen seit Monaten regelmäßig ihre Mitarbeiter:innen oder stellen ihnen Schnelltests zur Verfügung. Gerade mittelständische Unternehmen brauchen keine staatlich verordnete Testpflicht, um Schutzmaßnahmen umzusetzen. Im Lager, Fuhrpark sowie in Molkereien, Bäckereien und Schlachtereien betreiben die Chefs einen hohen Aufwand, damit der Arbeitsplatz nicht zum Coronabeschleuniger wird. Doch was die Agrarbranche umtreibt, sind die hohen Kosten für die von medizinischem Personal durchgeführten Schnelltests, Masken und Arbeitsausfall, wo schnell bis zu 18 Euro pro Person zusammenkommen. Vertreter der Wirtschaft haben am Donnerstag Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier wissen lassen, dass eine bundesweite Testpflicht nur mit einer Kostenerstattung ...2
Von Henrike Schirmacher Berlin. Der Bundestag debattiert demnächst über den Insektenschutz. Christdemokraten haben vergeblich auf Rückenwind der Länderkammer gehofft. Eine gesetzlich verankerte finanzielle Absicherung steht auf der Kippe. In der kommenden Woche plant der Bundestag die erste Lesung zum Gesetzentwurf der Bundesregierung für eine Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes. Zur Debatte steht auch die Stellungnahme des Bundesrates zur entsprechenden Gesetzesvorlage, die neben der Novelle der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung Bestandteil des Insektenschutzpaketes der Bundesregierung ist. In einigen Punkten hatte die Länderkammer strengere Maßnahmen vorgeschlagen als es der Entwurf der Bundesregierung vorsieht. So fordert der Bundesrat, dass die geplanten Maßnahmen gegen Lichtverschmutzung und ...3
Von Daphne Huber Bei einer attraktiven Ausgestaltung der freiwilligen Öko-Regelungen, wie sie neu in die 1. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 aufgenommen werden sollen, könnte die Nachfrage aus der Landwirtschaft groß sein. Diese Erwartung äußerte bei einem virtuellen Pressegespräch Udo Hemmerling, stellvertretender DBV-Generalsekretär. Der DBV erwarte allerdings, dass die noch zu klärenden Anforderungen an Brachen, Blühstreifen und Fruchtfolgen attraktiv, einfach und vor allem einkommenswirksam gestaltet werden. Im Gegensatz dazu hatten das Bundesagrarministerium (BMEL) und die Agrarministerkonferenz (AMK) die Sorge geäußert, dass aufgrund der geringen Anreizkomponenten nur wenige Landwirte an den Eco-Schemes teilnehmen könnten. Die Agrarministerkonferenz (AMK) ...4
Von Dagmar Hofnagel Das Kraichgau Raiffeisen Zentrum (KRZ), Eppingen, die Labag Marbach und die BAG Franken wollen nach Möglichkeit zum 1. Juni 2021 fusionieren. Für die geplante Agroa Raiffeisen ist ab April die Ausarbeitung eines gemeinsamen Fusionsvertrages angestrebt. Im Herbst steht die Fusion bei den Mitgliedern der drei Genossenschaften zur Abstimmung. Umsatzerlöse von 235 Mio. € sollen mit 442 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen erwirtschaftet werden. Ein Eigenkapital von zusammen 41 Mio. € sehen die Verantwortlichen als solide Ausgangsbasis an. 3193 Mitglieder werden unter dem neuen Dach vereint. Die Mitglieder werden in Einzelgesprächen, bei Veranstaltungen und über Rundschreiben über den ...5
Seit Langem liefert Evonik Eiweißbausteine als Futtermitteladditive, die dafür sorgen, dass Tiere Futter besser verwerten. Damit legte das Unternehmen den Grundstein dafür, Fleisch effizienter und nachhaltiger zu produzieren. Darauf aufbauend arbeitet das Unternehmen an Lösungen, die mehr Produktivität, Qualität und Tierwohl in den Hühnerstall bringen. Den Weg dahin ebnet die Digitalisierung der Geflügelmast. "Hinter dem Konzept des Precision Livestock Farming, auch präzise Produktionssteuerung genannt, steckt ein Dreiklang aus Tierhaltung, Tiergesundheit und Tierernährung", erklärt Dr. Alfred Petri, der dieses Thema bei Evonik koordiniert. "Es geht darum, die Erzeugung von tierischen Proteinen ganzheitlich zu verstehen." Belgischer Software-Spezialist mit im ...6
Immer mehr Verbraucher wollen genau wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und wie sie produziert wurden - Transparenz ist in aller Munde. Mit der Blockchain-Technologie ist dies möglich: Arbeitsweisen und Warenströme werden nachverfolgbar dargestellt. Zukünftig können Verbraucher somit erfahren, wie das Tier gefüttert wurde, dessen Fleisch sie beim Metzger kaufen - sofern sie bereit sind, gegebenenfalls einen Mehrwert dafür zu bezahlen. Daten werden sicher geteilt Die Blockchain ist wie ein "digitaler Notar" und hat nichts mit spekulativen Anwendungen wie Bitcoins zu tun. In der Blockchain werden Daten in einem offenen Netzwerk sicher geteilt. Durch die Aneinanderreihung von Informationen als ...7
Um die digitalen Hilfsmittel durchgängig nutzen zu können, sind folgende Hauptforderungen zukünftig zu erfüllen: offener und herstellerübergreifender Datenaustausch zwischen Maschinen und Softwareprodukten (herstellerübergreifende Konnektivität); freie und unabhängige Auswahl der Maschinen und Agrarsoftware-Applikationen und die Möglichkeit der individuellen Zusammenstellung und Konfiguration eines betriebseigenen Datenmanagement-ECO-Systems; automatisierte Korrektur von Maschinendaten (zum Beispiel Einheitenfehler, hervorgerufen durch Softwarefehler auf der Maschine) und Konvertierung von Datenstandards untereinander; Nutzung öffentlich verfügbarer Daten (Informationsbereitstellung); digitale Interaktion mit staatlichen Behörden (Melden der Cross-Compliance-Doku mentation/Beantragung von Subventionen); zeitlich befristete Zugriffssteuerung auf die eigenen Daten durch den Datenproduzenten (Landwirt/Lohnunternehmer) mit ausschließlicher Datenhoheit beim Endnutzer/Eigenbestimmung zur ...8
agrarzeitung: Ist das Geschäft mit Landtechnik in Russland derzeit lukrativ? Bjoerne Drechsler: In Russland verzeichnen wir derzeit allgemein eine hohe Nachfrage nach Landtechnik. Dies ist vor allem auf die gute Erntesaison 2020 und die sehr guten Preise zurückzuführen. Das hat den gesamten Markt konjunkturell stark belebt. Und dieses Marktwachstum von schätzungsweise 20 bis 30 Prozent ist in allen Segmenten der Landtechnik spürbar. Wie entwickelt sich bei Ekotechnika speziell das Geschäftsfeld Smart Farming? Im vergangenen Jahr haben wir eine eigene Abteilung für den Bereich Smart Farming geschaffen. Dort sind derzeit zehn Mitarbeiter beschäftigt, die sich ausschließlich darauf konzentrieren, d ...10
Von Dagmar Behme Für die Deutsche Saatveredelung (DSV) hat das Bundessortenamt im März die A-Sorte Attribut neu zugelassen. Nach Angaben der DSV kombiniert sie Blattgesundheit und Standfestigkeit mit Fallzahlstabilität bei guter Sortierung. Erstes Z-Saatgut steht zur Aussaat 2021 zur Verfügung. Das ist nicht der Fall für die zweite neue A-Sorte des Züchters Artengo. Hier muss die Vermehrung noch aufgebaut werden. Ebenfalls neu im A-Sortiment ist die KWS-Sorte Jubilum, für die der Züchter die sehr geringe Anfälligkeit gegenüber Braunrost hervorhebt. Die zweite neue A-Sorte Imperium wiederum weist nach KWS-Angaben besondere Stärken gegen Mehltau und Gelbrost auf. Wegen der hohen ...11
Von Daphne Huber Der Sächsische Landesbauernverband (SLB) ist vergleichbar mit einem gallischen Dorf. Die 2000 Mitgliedsbetriebe und die Haupt- und Ehrenamtlichen in der Villa auf der Wolfshügelstraße in Dresden sind in ihrem Auftreten immer einen Tick streitbarer und aufrechter als andere Verbände. Gegenüber dem Deutschen Bauernverband (DBV) ziehen die Landesfürsten nicht das Genick ein und lassen sich von beschwichtigenden Sonntagsreden im Sinne von "Das wird schon wieder mit den Milchpreisen" nicht besänftigen. Da schreibt ein aufgebrachter Ex-Landesbauernpräsident aus Sachsen, Wolfgang Vogel, Protestbriefe über die verheerende Situation der Berufskollegen an den DBV-Präsidenten und in CC an die Bundeskanzlerin. Ebenso ...16