Allein in Berlin werden bereits Tausende elektrisch betriebene Roller - sogenannte E-Scooter - gezählt. Wer älter als 14 Jahre ist, darf damit auf den Straßen umher fahren und Spaß haben. Doch Unfallmediziner warnen vor den Risiken und raten dringend: Erst Helm aufsetzen, dann starten!Thomas HommelSie cruisen zwar erst seit einem Monat ganz legal auf Deutschlands Straßen umher. Doch schon jetzt sind elektrische Tretroller, sogenannte E-Scooter, das Aufregerthema dieses Sommers. Das liegt nicht nur daran, dass die kleinen, flinken Elektromobile wie eine Lawine auf die Großstädte zurollen.Allein in Berlin wurden nach Recherchen des Senders "Rundfunk Berlin-Brandenburg" (RBB) zuletzt 4800 ...2
Frankreichs Krankenversicherung kippt ab 2021 die Homöopathie aus dem Leistungskatalog. Der KBV-Chef fordert diesen Schritt auch für Deutschland.Berlin/Paris. Die Entscheidung des französischen Gesundheitsministeriums, Homöopathika schrittweise aus der Erstattung der Kassen zu nehmen, hat in Deutschland ein kontroverses Echo ausgelöst.Aus Sicht des KBV-Vorsitzenden Dr. Andreas Gassen sollten die Krankenkassen Patienten keine homöopathischen Leistungen finanzieren. "Es gibt keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit homöopathischer Verfahren", sagte Gassen der "Rheinischen Post" . Wer diese Mittel haben möchte, könne diese bekommen, "aber bitte nicht auf Kosten der Solidargemeinschaft."In Deutschland ist Homöopathie kein Bestandteil des Leistungskatalogs der Kassen. Allerdings zahlen viele ...4
Big-Data-basierte Systeme halten zunehmend Einzug ins Gesundheitssystem. Das wirft nicht nur rechtlicheFragen auf, mahnen die Experten des Tutzinger Diskurses. Die Bürger - vor allem Kinder und Jugendliche - müssten auch im Umgang mitGesundheits-Apps und Cogeschult werden.Thorsten SchüllerTutzing. Von Gesundheits-Apps über Telemedizin bis zur digitalen Forschung: Big Data verändert das Gesundheitssystem. Das könne die gesundheitliche Eigenverantwortung der Bürger stärken, so der Tutzinger Diskurs, eine interdisziplinäre Expertengruppe, allerdings müssten der Umgang mit der Technik und die neue Art der Selbstwahrnehmung trainiert werden.Anderthalb Jahre hat die Expertengruppe über die Chancen und Herausforderungen von Big-Data-Anwendungen diskutiert, dabei sind auch Lehrmaterialien für den ...5
Die Präzisionsmedizin wird für die Neurologie immer interessanter. Davon ist Dr. Wolfram Schmidt, Deutschland-Geschäftsführer von Biogen, überzeugt. Bei der Behandlung der spinalen Muskelatrophie sprichter von einer Sprunginnovation. Und in puncto Alzheimer-Forschung will Biogen am Ball bleiben.Wolfgang van den BerghÄrzte Zeitung: Fast auf den Tag genau ist es zwei Jahre her, dass Biogen die EMA-Zulassung für Nusinersen zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA) bekommen hat. Biogen sprach damals von einem Durchbruch. Hat sich das bewahrheitet?Dr. Wolfram Schmidt: Und ob sich das bewahrheitet hat! Seit Einführung von Spinraza® ist nichts mehr so, wie es einmal war. Bis vor zwei Jahren ...6
Menschen mit einer eingeschränkten Gesundheitskompetenz ernähren sich ungesünder als andere, rauchen häufiger und werden früher und öfter chronisch krank. Drei Projekte, die die Gesundheitskompetenz fördern sollen, erhielten jetzt den BerlinerGesundheitspreis 2019.Taina Ebert-RallBerlin. "Gesundheit lässt sich lernen" lautete das Motto des Berliner Gesundheitspreises 2019. Insgesamt 50 000 Euro gingen an Projekte, die nach Überzeugung der unabhängigen Jury mit innovativen Ansätzen die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung stärken und es den Menschen erleichtern, Gesundheitsinformationen aktiv zu nutzen.Den Sieg und damit ein Preisgeld von 25 000 Euro errang "Was hab‘ ich?" für seine Krankenhaus-Entlassbriefe, die laut Firmengründer Ansgar Jonietz "Medizinerlatein in ...7
Wird bei COPD-Exazerbationen die Entscheidung über eine Antibiotikatherapie auch vom Ergebnis eines CRP-Tests abhängig gemacht, verringert das einer Studie zufolge den Antibiotika-Verbrauch, ohne Patienten zu schaden.Ingrid KreutzOxford. Meist sind Infektionen bei COPD-Patienten im Zusammenhang mit einer Exazerbation ja viral bedingt. Welche Patienten ein Antibiotikum benötigen, soll gemäß den Leitlinien im Wesentlichen nach der Schwere der Exazerbation und der Sputumpurulenz entschieden werden. Allerdings: "Die Sputumpurulenz ist ein sensitiver, aber wenig spezifischer Parameter für die Indikation einer Antibiotikatherapie", gestehen die Autoren in der aktuellen Deutschen COPD-Leitlinie ein. Möglicherweise lässt sich aber der Bedarf an Antibiotika bei einer COPD-Exazerbation durch Bestimmung des ...8
Neuropathien sind schwerwiegende Folgeerkrankungen des Diabetes. Sie treten oft schon früh - im Stadium des Prädiabetes - auf und sind keine Spätfolgen der Stoffwechselerkrankung.Die Nationale Aufklärungsinitiative "Diabetes! Hören Sie auf Ihre Füße?", die von Wörwag Pharma gemeinsam mit der Deutschen Diabetes Stiftung und renommierten Experten 2013 gestartet wurde, hat die Bedeutung einer frühen Diagnose und Therapie der Neuropathie in der PROTECT-Studie deutlich gemacht. 1850 Fußchecks durch Podologen haben gezeigt, dass bei rund jedem zweiten Teilnehmer (mit oder ohne Diabetes) Anzeichen für eine distale sensomotorische Polyneuropathie (DSPN) vorlagen [1]. Eine DSPN geht mit Empfindungsstörungen an den Füßen, wie Kribbeln, B ...9
Eine moderne Therapie der Neuropathie solltedie stark lebensqualitätsmindernden Symptome lindern und gleichzeitigdie Progression der Nervenschäden aufhalten.Gegen die komplexen Pathomechanismen der diabetischen Polyneuropathie kann eine multikausale Therapie nach dem Drei-Säulen-Schema eingesetzt werden, betonte Privatdozent Dr. Ovidiu Alin Stirban, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Schön Klinik Nürnberg-Fürth.Optimierung der DiabeteseinstellungErste und wichtigste Therapiesäule sei eine Optimierung der Diabeteseinstellung, so Stirban. Bei Typ-1-Diabetes könne damit die Prävalenz der diabetischen Neuropathie reduziert werden. Bei Typ-2-Diabetikern bedarf es dazu zusätzlicher komplexer Maßnahmen inklusive Lebensstil-Veränderung, betonte Stirban. Multifaktorielle metabolische Interventionen sollten die Grundlage jeder Behandlung bilden, da sie einerseits der Entstehung ...9
Oberflächliche Venenthrombosen werden heutzutage dem Spektrum der venösen Thromboembolien zugerechnet. Ihr Ausmaß ist meist größer, als das klinische Bild vermuten lässt, und damit auch das Komplikationsrisiko.Dagmar KrausVon den Patienten, die sich mit den typischen Beschwerden einer oberflächlichen Venenthrombose (OVT) bei ihrem Hausarzt vorstellen, hat jeder vierte bereits begleitend eine asymptomatische tiefe Venenthrombose und jeder 20. eine Lungenembolie, wie die beiden Gefäßmediziner Knut Kröger, Chefarzt der Klinik für Angiologie in Krefeld, und Johannes Hoffmann, Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie des Elisabeth-Krankenhauses in Essen berichten (Gefäßchirurgie 2018; 23: 82âˆ′86). Damit ist die OVT keineswegs so harmlos wie häufig angenommen. ...10
Überleben Patienten eine Hirnblutung unter Antithrombotika, können sie anschließend wieder damit behandelt werden: Das Risiko für eine erneute Blutung ist damit nicht erhöht.Thomas MüllerErleiden Patienten unter Antithrombotika eine intrazerebrale Blutung (ICH), stehen Ärzte vor einem Dilemma: Verzichten sie bei den Überlebenden nach der Hirnblutung auf die Medikamente, besteht ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle, beginnen sie erneut mit Antithrombotika, könnte es wieder zu einer Hirnblutung kommen.Insgesamt ist zwar das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle ohne solche Medikamente höher als das für Hirnblutungen mit ihnen, die Wahrscheinlichkeit, bei einer erneuten ICH zu sterben, jedoch recht hoch. Hinzu kommt, d ...11
Die Demografie schlägt zu: In Österreich gehen knapp 15 000 Ärzte in den nächsten Jahren in den Ruhestand. Das bietet jungen wie erfahrenen Ärzten aus Deutschland gute Karrierechancen. Die staatlichen Reformbemühungenstehen dem nicht im Wege.Matthias WallenfelsWien. Revolution in Österreich: Ärzte, die eine eigene Praxis haben, dürfen Kollegen anstellen - wahlweise in Form einer Vollzeit- oder als zwei Teilzeitstellen, für Gruppenpraxen gilt das doppelte Kontingent. Wichtig ist nur, dass die Angestellten aus demselben Fachbereich kommen. So regelt es das zum 19. März 2019 novellierte Ärztegesetz (ÄrzteG) aus dem Jahr 1998. Die Parlamentsabgeordneten erwarten von diesem Schritt "eine Attraktivierung des Arztberufes, l ...13
Vor 25 Jahren, am 1. Juli 1994, hörte das Bundesgesundheitsamt (BGA) auf zu existieren. Auslöser war der Skandal um HIV-kontaminierte Blutprodukte und die Infektion von Hämophilie-Patienten mit dem HI-Virus. Dem tödlichen Drama war ein Jahrzehnt desMissmanagements in der obersten deutschenGesundheitsbehörde vorausgegangen.Helmut LaschetEs war ein Paukenschlag auf einer Sondersitzung des Bundestags-Gesundheitsausschusses, auf der Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer am 9. Oktober 1993 die Auflösung des ihm unterstehenden Bundesgesundheitsamtes (BGA) und seine Zerlegung in einzelne übersichtlichere Institute ankündigte. Auslöser war der Skandal um HIV-kontaminierte Blutprodukte. Im Zentrum der Kritik: das Bundesinstitut für Arzneimittel. Seehofers Vorwurf: Ihm seien Daten zu 373 Infektionen von Hämophilie-Patienten, d ...18
Eine Verkettung von Fehleinschätzungen und Versäumnissen im Bundesgesundheitsamt, aber auch leitender Beamter im Bundesgesundheitsministerium war ursächlich dafür, dass rund 1500 Bluter in den 1980er Jahren mit HIV infiziert wurden, so das Fazit des Bundestagsuntersuchungsausschusses 1994.Helmut LaschetDie medizinische Versorgung von Hämophilie-Patienten in Deutschland galt in den 1970er und 1980er Jahren im internationalen Vergleich als überdurchschnittlich gut. Durch die Versorgung in Zentren hatte sich eine Hochdosis-Therapie mit Plasma-Derivaten etabliert, die den Blutern Teilhabe am sozialen Leben und gute Lebensqualität ermöglichte.Der Blutbedarf konnte nicht aus eigenem Spendenaufkommen gedeckt werden. Es wurde in großen Mengen aus den USA und lateinamerikanischen Ländern importiert. E ...19
Wer auf der Autobahn einen Unfall hat, kann über eine Notrufsäule Hilfe holen. Obwohl inzwischen fast jeder ein Handy hat, werden immer mehr Geräte aufgestellt. Doch werden sie überhaupt genutzt?Eine Säule in Bremen löste jüngst Irritationen aus.Helen HoffmannBremen/Berlin. Die orangefarbenen Geräte entlang der Autobahnen wirken wie aus einer alten Zeit. Etwa alle zwei Kilometer trotzt eine Notrufsäule Wind und Wetter. Die unübersehbare Botschaft: Wer einen Notfall melden will, kann hier Hilfe organisieren. Doch braucht eine Gesellschaft, in der fast alle Menschen ein Handy besitzen, ein flächendeckendes Netz an Notrufsäulen?Aus Sicht der GDV Dienstleistungs-GmbH, die im Auftrag des ...20