Beim Terminservicegesetz tun sich immer neue Baustellen auf. Über weitere Vergütungsanreize für Vertragsärzte sprechen die Gesundheitspolitiker ab Donnerstag.Von Anno Fricke und Florian StaeckBerlin. Das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) biegt auf die Zielgerade ein. Am Donnerstagabend treffen sich die zuständigen Berichterstatter im Gesundheitsausschuss - ihnen werden dann 30 neue Änderungsanträge der Koalitionsfraktionen vorliegen. Für die politisch heikelsten Punkte präsentieren Union und SPD nur leere Blätter. Bei der Vergütung für Ärzte und der extrem strittigen Neuordnung der Psychotherapie heißt es lediglich: "Änderungen werden geprüft".Aber auch an anderen strittigen Passagen wird weiter geschraubt:- Sprechstundenzeiten: KVen müssen nach einem einheitlichen ...1
Nach den Ergebnissen einer Metaanalyse von 13 Studien aus den vergangenen 30 Jahren hat ASS in der kardiovaskulären Primärprävention zwar einen - wenn auch eher kleinen - Nutzen. Doch wird er durch das Blutungsrisiko praktisch egalisiert.Von Robert BublakSo etabliert der Einsatz von Acetylsalicylsäure (ASS) in der Sekundärprävention kardiovaskulärer Ereignisse, so zweifelhaft ist sein Wert für die Primärprävention. Das liegt einerseits daran, dass dem durchaus vorhandenen Nutzen der Plättchenhemmung ein daraus folgender Schaden gegenübersteht: Blutungskomplikationen häufen sich. Andererseits wird die Inzidenz kardiovaskulärer Zwischenfälle wie Infarkte und Insulte in den einschlägigen Studien regelmäßig überschätzt, was dann das Nutzenpotenzial der ASS-Einnahme reduziert. ...2
Das TSVG ist work in progress. Der ganze Komplex Sprechstunden und Vergütung kommt noch einmal auf den Prüfstand, sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Dittmar.Von Anno FrickeÄrzte Zeitung: Werden wir im TSVG Anreize für Sprechstunden am Abend und an Samstagen sehen?Sabine Dittmar: Das ist nach wie vor Gegenstand aktueller Gespräche. Es ist uns wichtig, dass Ärzte Sprechstunden zu solchen Unzeiten anbieten. Das wäre ein attraktives Angebot an berufstätige Versicherte. Und für die Ärzte soll das nicht heißen, dass die Pflichtstunden für die Kassenzulassung über die 25 vorgesehenen hinaus aufgestockt werden sollen.Es sind ja für die ...4
Scheidender KVWL-Vorstand Dryden mahnt Ärzteschaft, Gründe zunehmender Einschränkungen der Selbstverwaltung auch bei sich selbst zu suchen.Von Ilse SchlingensiepenDortmund. Wenn Ärzte sich darüber ärgern, dass die Regulierung im Gesundheitswesen immer umfassender und detailgenauer wird, müssen sie sich auch an die eigene Nase fassen, findet Dr. Wolfgang-Axel Dryden. Die Ärzteschaft habe diese Entwicklung mit vorangetrieben, sagte das langjährige Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) bei seiner Verabschiedung während des KVWL-Jahreskongresses in Dortmund. "Warum macht die Politik Gesetze? Sehr häufig, weil wir sie dazu auffordern."Dryden empfahl den Ärzten, sich in dieser Hinsicht etwas zurückzunehmen. "Nicht alles, was schlecht läuft, kommt ...5
Je dicker jemand beim Übergang ins Erwachsenenalter ist, umso eher wird er später ein Pankreaskarzinom entwickeln. Jeder achte dieser Tumoren lässt sich auf Übergewicht zurückführen.Von Thomas MüllerPetach Tikva. Pankreaskarzinome zählen bekanntlich zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen. Studien liefern immer wieder Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für solche Tumoren unter Adipösen. Dabei scheint zum einen das Ausmaß des Übergewichts relevant zu sein, zum anderen dessen Dauer. Wer also schon in jungen Jahren besonders dick ist und dann dick bleibt, müsste ein besonders hohes Risiko für Pankreastumoren tragen. Dies ist wohl tatsächlich der Fall, berichten Ärzte um Dr. Zohor Levi ...6
Mit selbst erbrachten sowie veranlassten Labortests vor Antibiotikatherapien belasten Ärzte ihr Budget - und gefährden ihren Bonus. Die Diagnostika- Hersteller fordern nun eine Ergänzung im Gesetz.Von Helmut LaschetBerlin. Anlässlich der Beratungen zum Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) macht sich der Verband der Diagnostica-Hersteller (VDGH) dafür stark, Labortests zur Abklärung vor einer Antibiotikatherapie aus dem Laborbudget herauszunehmen - insbesondere bei der haus- und kinderärztlichen Versorgung. Rund 60 Prozent aller Antibiotika werden von Hausärzten verordnet; insofern hält es der Verband für kontraproduktiv, wenn Hausärzte hinsichtlich ihrer diagnostischen Möglichkeiten diskriminiert würden.Konkret wünscht sich der VDGH eine Ergänzung des Paragrafen 87a Absatz 3 ...8
Den Weg in eine Einzelpraxis in Schleswig-Holstein beschritt die HNO-Ärztin Eva-Maria Ebner - und schwimmt so gegen den Strom gängiger Klischees. Nach einigen Hürden blickt sie optimistisch nach vorn.Von Dirk SchnackOldenburg. Den gängigen Vorstellungen über junge Ärztinnen entspricht HNO-Ärztin Eva-Maria Ebner nicht: Danach ließen sich diese gerne anstellen, arbeiteten am liebsten in großen Teams und scheuten das wirtschaftliche Risiko. Ebner ging schon mit 33 Jahren einen anderen Weg und hat ihn nicht bereut: "Ich würde mich jederzeit wieder niederlassen", sagt die heute 38-Jährige fünf Jahre nach ihrem Praxisstart. Sie schätze es, dass sie ihre eigenen Entscheidungen fällen könne. D ...9
Zum Valentinstag am 14. Februar säuseln sich Verliebte gerne Liebesschwüre ins Ohr. Dabei sind auch Dinge zu hören, die recht abgedroschen klingen: blind vor Liebe sei man, könne sich gut riechen. Doch was ist da aus wissenschaftlicher Sicht dran?Von Marco KreftingMünchen/Regensburg. Liebe lässt sich auf vielfache Weise beschreiben - ein fachlicher Blick auf das Phänomen Liebe zum Valentinstag:- Liebe geht durch den Magen: Frisch Verliebte können angeblich allein von Luft und Liebe leben. Ursächlich dafür ist wohl das Hormon Phenylethylamin, das bei Verliebten reichlich gebildet wird und zu einem gezügelten Appetit führt. Anders sieht es in ...10