VersicherungsJournal Deutschland
Eine Allianz für die ganze Krankenversicherung Der ab 1. Januar 2009 kommende Gesundheitsfonds ["http://www.bmg.bund.de/cln_110/nn_1168682/SharedDocs/Standardartikel/DE/A Z/G/Glossarbegriff-Gesundheitsfonds.html"] und der damit verbundene einheitliche Beitragssatz sorgen für Fusionsdruck unter den gesetzlichen Krankenversicherungen. Die KKH ["http://www.kkh.de/"], mit 1,9 Millionen Mitgliedern viertgrößte bundesweite Krankenkasse, schließt sich mit der gut 100.000 Versicherte starken Betriebskrankenkasse der Allianz-Gesellschaften BBK Allianz ["http://www.bkk-allianz.de/"] zusammen. Anders als bei der zuletzt angekündigten Fusion von Techniker Krankenkasse ["http://www.tk-online.de/centaurus/generator/tk-online.de/tk-online.de.htm l"] (TK) und IKK Direkt ["http://www.ikk-direkt.de/"] zur bundesweit größten Krankenkasse TK (VersicherungsJournal 18.8.2008 ["http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=97702"]) firmiert das neue Bündnis mit Signalcharakter unter beider Namen KKH Allianz. Die Kooperation beginnt am 1. Januar 2009; die Fusion ist für April 2009 vorgesehen. 'Die Allianz Private Krankenversicherung ["http://www.allianz.de/"] (APKV) wird exklusiver Produktpartner für die private Zusatzversicherung', heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Krankenversicherer. Die Zusammenarbeit zwischen KKH und LVM ["http://www.lvm.de/"] laufe zum Jahresende aus, sagte eine KKH-Sprecherin. Damit wird die APKV auf einen Schlag ein großes Kundenpotenzial hinzugewinnen.
Die drei Partner vereinbaren enge Zusammenarbeit Unter einem einheitlichen Marktauftritt wollen die drei Partner vor allem auch bei der Produktentwicklung, der Kundenbetreuung und dem Service eng zusammenarbeiten. Die Mitglieder der KKH Allianz würden neben dem breiten Leistungsangebot bestehender Zusatz-Versicherungsprodukte der APKV zukünftig auch exklusive Produktangebote erhalten. APKV-Vorstandschef Ulrich Rumm erklärte: 'Ich bin davon überzeugt, dass eine aufeinander abgestimmte Ausrichtung der traditionell unterschiedlichen Gesundheitssysteme der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung unseren gemeinsamen Kooperationskunden deutliche Vorteile sichern wird.' Die Allianz galt als einer derjenigen, die im GDV Diskussionen über einen radikalen Umbau der privaten Krankenversicherung ausgelöst hatte (VersicherungsJournal 11.6.2008 ["http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=96754"] und 13.6.2008 ["http://www.versicherungsjournal.de/mehr.php?Nummer=96783"]).
Schärferer Wettbewerb löst Fusionen aus Der Wettbewerb unter den gesetzlichen Krankenkassen gewinnt nach Einschätzung der Krankenkassen im Zuge der Gesundheitsreform an Schärfe. Marktstärke, Verhandlungsmacht gegenüber Leistungserbringern sowie der Verbund mit einem leistungsstarken Kooperationspartner spielten hierbei eine wichtige Rolle, erklärten KKH-Vorstandschef Ingo Kailuweit und sein Vize Rudolf Hauke. Diese Faktoren würden darüber entscheiden, wer künftig in Deutschland eine führende Rolle am Krankenversicherungs-Markt spielt.
Die neue Kasse soll von der Marke Allianz profitieren BKK-Allianz-Vorstand Stefan Haslauer erklärte, beide Häuser verbinde ein hohes Maß an Kundenorientierung, ein gemeinsames Verständnis von moderner Gesundheitsversorgung und eine solide finanzielle Ausgangssituation zum Start des Gesundheitsfonds. Die neue Kasse werde außerdem vom Image und von der Bekanntheit der Marke Allianz profitieren, ist sich Haslauer sicher. Für Kailuweit und Hauke wird die gute Positionierung der APKV im Zusatzversicherungs-Geschäft ein wichtiger Erfolgsfaktor für die künftige Zusammenarbeit werden. In der APKV sind 2,4 Millionen Menschen krankenversichert. Die Versicherungsbeiträge (einschließlich der vom Versicherten allein zu tragenden 0,9 Prozentpunkte) liegen derzeit bei der KKH bei 14,8 Prozent und bei der BKK Allianz bei 14,5 Prozent. Die Spekulationen über die Höhe des künftigen Einheitssatzes richten sich auf eine Spanne von 15,5 bis 16,0 Prozent.
Mit der Fusion von KKH und BKK Allianz verdrängt die Allianz den LVM als exklusiven Kooperationspartner. Damit steht die bekannteste Versicherungs-Marke bald für mehr als nur private Krankenversicherung.