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Branchenreport Ausgabe 1/2010

LEBENSMITTEL | GENIOS BranchenWissen Nr. 05/2010 vom 03.05.2010


Ernährungsindustrie: stärkster Umsatzrückgang seit Jahren

Die Ernährungsindustrie erzielte 2009 nach Berechnungen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) einen Umsatz von 149,9 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Minus von 4,2 Prozent oder über sechs Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Damit verzeichnete die Ernährungsindustrie den stärksten Umsatzrückgang seit Bestehen der Bundesrepublik. Gründe hierfür waren zwölf massive Preissenkungsrunden im deutschen Lebensmitteleinzelhandel im vergangenen Jahr und ein stagnierendes Exportgeschäft. Mengenmäßig dagegen blieben Produktion und Absatz von Lebensmitteln und Getränken konstant. Auch die Zahl der Beschäftigten in der Ernährungsindustrie ist mit 535 000 Beschäftigten nahezu gleich geblieben. Sie ist damit weiterhin einer der größten und der stabilsten Industriezweige in Deutschland.
Auch die Erlöse im Exportgeschäft konnten 2009 nicht an die Wachstumsdynamik der Vorjahre anknüpfen. Sie gingen preisbedingt um 5,3 Prozent auf 39,2 Milliarden Euro zurück. Ursachen sind das insgesamt rückläufige internationale Preisniveau und der starke Euro, die die Exporteure zu Preisnachlässen gezwungen haben, um Marktanteile zu halten. Zudem erschwerten wichtige Märkte wie Russland und die USA mit protektionistischen Maßnahmen im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise den Marktzugang.
Für das laufende Jahr ist der BVE wieder optimistischer. Der Verband rechnet mit einem nominalen Umsatzplus von einem Prozent für 2010. Das setzt allerdings voraus, dass die Auslandsmärkte verstärkt nachfragen und der Export steigt. (1), (2), [Abb. 1]


Einzelhandel schafft Stellen

Wie sieht es mit den Arbeitsplätzen im Handel aus? Die Statistik der veröffentlichten Ankündigungen von Stellenstreichungen und Stellenschaffungen ist eindeutig auf die Seite der Stellenstreichung gekippt. 2007 wurde fast doppelt so viel Stellenaufbau angekündigt wie Stellenstreichungen. 2008 war die Stellenbilanz nahezu ausgeglichen. Auch im ersten Quartal 2009 lagen beide Zahlen für Stellenstreichungen einerseits und Stellenaufbau andererseits noch etwa auf gleicher Höhe. Einstellungen wurden 2009 noch vom Einzelhandel vorgenommen. Die Liste der Stellenschaffer wurde angeführt von den beiden großen Einzelhandelsunternehmen Rewe (plus 9 000) und Edeka (plus 8 000) sowie Kaufland und Lidl (beide gehören zur Schwarz-Gruppe, plus 5 300). (3), [Abb. 2]


AfG: Umsatzminus und Absatzplus

Der Umsatz mit alkohlfreien Getränken (AfG) weist in 2009 ein Minus von 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Dagegen liegt der Sektor mengenmäßig mit plus 1,4 Prozent leicht über dem Vorjahresvolumen. Besonders deutlich war die Differenz von Umsatz und Menge bei den kohlensäurehaltigen Süßgetränken (plus 8,8 Prozent / plus 3,3 Prozent). Das mengenmäßige Wachstum der Süßgetränke resultierte einerseits aus dem anhaltenden Wachstum der Zero-Segmente, andererseits aus der stürmischen Nachfrage nach Cola-Mix-Getränken. Im Wassermarkt dagegen liegen die Werte (minus 1,4 Prozent / minus 0,6 Prozent) auffallend eng zusammen. Obwohl bei den fruchthaltigen Getränken das Preisniveau ebenfalls sank, profitierte die Nachfrage nicht davon, sodass der Umsatz um fast zehn Prozent zurückging. Umsatzmäßig spielen die fruchthaltigen Getränke im AfG-Markt mit einem Anteil von 26 Prozent aber immer noch eine bedeutende Rolle.
Mengenmäßig betrachtet ist der Pro-Kopf-Verbrauch an AfGs in Deutschland von 292,4 Liter in 2008 auf 291,4 Liter leicht gesunken. (4), (5)


Biermarkt: Absatzminus im In- und Ausland

Trotz der negativen Entwicklung des Absatzes gerade in der Gastronomie und der Preisschlacht der Discounter, kann die deutschen Braubranche mit ihren derzeit gut 1 300 deutschen Braustätten mit dem Verlauf des vergangenen Jahres insgesamt recht zufrieden sein. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts verringerte sich der Bierabsatz der heimischen Brauereien und Bierlager 2009 im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 2,9 Millionen Hektoliter oder 2,8 Prozent auf einhundert Millionen Hektoliter. Im Jahr 2000 waren noch fast 110 Millionen Hektoliter Bier vermarktet worden. In den Zahlen sind der Absatz von alkoholfreiem Bier, von Malzgetränken sowie das aus Drittländern eingeführte Bier nicht enthalten. Das Segment der Biermischungen, das sich in den Jahren zuvor zum Teil sehr dynamisch entwickelt hatte, verzeichnete einen Rückgang des Absatzes um 3,1 Prozent auf 4,1 Millionen Hektoliter.
Von der im vergangenen Jahr von den hier ansässigen Brauereien und Bierlagern vermarkteten Biermenge waren 85,9 Prozent für den Inlandsverbrauch bestimmt. Diese Menge nahm im Jahresvergleich um 2,1 Prozent auf 85,9 Millionen Hektoliter ab. Rückläufig entwickelte sich auch das Auslandsgeschäft der heimischen Brauereien: In den EU-Partnerländern wurden mit 10,8 Millionen Hektoliter etwa 7,9 Prozent weniger Bier abgesetzt als 2008. Die Lieferungen in Drittländer sanken um 4,6 Prozent auf 3,2 Millionen Hektoliter. (6), (7)


Tabakmarkt: Tabak ohne Zusatzstoffe im Trend

In 2009 zeigte sich der Tabakwarenmarkt insgesamt relativ stabil. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2009 in Deutschland rund 1,4 Milliarden Zigaretten weniger versteuert als im Jahr zuvor (minus 1,6 Prozent). Ebenfalls rückläufig entwickelte sich der Absatz von Pfeifentabak (minus 57,2 Prozent) sowie Zigarren und Zigarillos (minus 24,6 Prozent). Das Segment Feinschnitt hingegen konnte um 11,7 Prozent zulegen. Ein Grund für die Entwicklung beim Pfeifentabak ist die geänderte steuerliche Behandlung der so genannten Pseudo-Pfeifentabake, die seit Mitte 2008 mit dem höheren Steuersatz von Feinschnitt besteuert werden. Insgesamt stieg der Umsatz mit Tabakwaren 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro.
Als Ausreißer noch oben erwiesen sich Tabake ohne Zusatzstoffe. Sie verzeichneten in allen Handelskanälen deutlich überdurchschnittliche Zuwächse - sowohl bei Fabrikzigaretten wie bei Feinschnitt. Zwischen Januar und Oktober 2009 legten laut USP Market Intelligence die Absätze bei naturbelassenem Feinschnitt um 12,7 Prozent und bei naturbelassenen Zigaretten um 14,6 Prozent zu. Das Umsatzplus belief sich in diesem Zeitraum bei Feinschnitt auf 13,5 Prozent und bei Fabrikzigaretten auf 15,5 Prozent. Im Lebensmittelhandel entwickelte sich Feinschnitt ohne Zusatzstoffe sogar noch positiver: Im Vergleich zum Jahr 2008 stieg der Absatz hier um 14,2 Prozent, bei einem Umsatzplus von 18,1 Prozent. Angesichts dieser Zahlen glaubt die Mehrheit der Hersteller nicht an einen kurzfristigen Trend, sondern vermutet kontinuierliches Wachstum. (8), (9)


Bio-Segment behauptet sich

Das Bio-Segment behauptete sich laut GfK im Krisenjahr 2009. Die verkaufte Menge von Bio-Lebensmitteln und Bio-Getränken legte um zwei Prozent zu. Sinkende Preise reduzierten die Ausgaben der Verbraucher allerdings um rund ein Prozent. Befürchtungen, dass die Verbraucher in Zeiten der Wirtschaftskrise als erstes an ihren Käufen von Bio-Produkten sparen könnten, haben sich damit nicht bewahrheitet. Der Anteil des Bio-Segments an den Gesamtausgaben für Lebensmittel und Getränke summierte sich im Jahr 2009 auf 3,2 Prozent und hielt damit das Niveau von 2008. In 2009 landeten durchschnittlich 20 Mal Bio-Lebensmittel im Einkaufskorb der Verbraucher, ein Mal mehr als im Jahr zuvor. Bio-Produkte sind schon lange für die gesamte Bevölkerung attraktiv. Nach einer Analyse der GfK Panel Services kauften im vergangenen Jahr 94 Prozent der deutschen Haushalte Bio-Produkte. Im Schnitt gaben sie dabei 84 Euro aus. Relativ stabil hat sich der Anteil derjenigen gehalten, die bereit sind, für Bio auch mehr Geld auszugeben. Waren es im Jahr 2005 knapp 29 Prozent, liegt der Wert aktuell bei rund 25 Prozent.
Wo verkaufte sich Bio am besten? Discounter und der klassische Lebensmitteleinzelhandel setzten drei Prozent weniger mit Bio um. Lieferdienste (plus 20 Prozent) und Drogeriemärkte (plus 18 Prozent) sind die Wachstumsgewinner. Für die meisten Einzelhändler war 2009 eher das Jahr des Regional-Sortiments. Viele Unternehmen, sogar Discounter wie Lidl, entdeckten das Potenzial dieser Warengruppe. Andere, wie Wasgau oder Tegut, verknüpfen das Bio-Sortiment mit einer regionalen Herkunft und vermitteln dem Kunden so mehr Sicherheit. (10), (11), (12), (13)


Lebensmitteleinzelhandel kommt glimpflich durch die Krise

Mit einem Umsatzminus von 0,5 Prozent auf 220,2 Milliarden Euro ist der deutsche Lebensmitteleinzelhandel glimpflich durch das Krisenjahr 2009 gekommen. Mit 0,3 Prozent fiel der Rückgang bei den Top 30 etwas geringer aus. Auf den ersten Blick zeigt das Ranking der 30 größten Lebensmittelhändler Deutschlands, basierend auf den Zahlen von Trade Dimensions, wenig Veränderung. Im Jahr 2009 erlösten sie 214,9 Milliarden Euro (brutto), im Vorjahr waren es 215,5 Milliarden Euro. Dennoch sind die Zahlen nur zum Teil mit denen aus dem Vorjahr vergleichbar. Mit Karstadt/Primondo, Woolworth und Hertie, die sich in der Insolvenz befinden, fehlen im Ranking drei Unternehmen. Außerdem ist in den Rewe-Umsätzen wieder der Geschäftsbereich Touristik enthalten, der zwei Jahre lang nicht berücksichtigt worden war. Aber nicht nur dieser Mehrumsatz von gut vier Milliarden Euro führt die Kölner an Metro vorbei auf die Position zwei.
An der Spitze rangiert wie im Vorjahr Edeka mit einem Umsatzplus von 16 Prozent auf 43,6 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 19,8 Prozent. Als klare Nummer zwei präsentiert sich die Rewe Group mit einem Umsatzzuwachs von 6,7 Prozent auf 36,3 Milliarden Euro und 16,5 Prozent Marktanteil. Wie schon 2008 musste Metro erneut Federn lassen. Der Umsatz verminderte sich um 2,8 Prozent auf 30,7 Milliarden Euro, was einem Marktanteil von 13,9 Prozent entspricht. Die Schwarz-Gruppe belegt mit einer Umsatzsteigerung von 3,3 Prozent auf 27,4 Milliarden Euro wieder den vierten Platz. Getragen wird das Wachstum in erster Linie vom Großflächendiscounter Kaufland. Ähnlich gut sieht es bei Aldi aus. Trade Dimensions schätzt Aldi Nord nach einem leichten Minus von 0,7 Prozent im Jahr 2008 mit einem Plus von 4,5 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro noch stärker ein als Aldi Süd. Für die Mülheimer errechnen die Handelsforscher nach 2,3 Prozent (2008) nun 3,4 Prozent Zuwachs auf 13,8 Milliarden Euro. Auf den weiteren Plätzen haben sich kaum Änderungen ergeben, sieht man davon ab, dass Lekkerland an Tengelmann vorbeigezogen ist. Neu bewertet wurden die Umsatzzahlen bei Norma. Nur noch 2,4 Milliarden Euro und ein Wachstum von 1,9 Prozent billigen die Statistiker den Nürnbergern zu. Damit rutscht Norma im Ranking um zwei Positionen ab. Im puren Food-Vergleich fallen sie raus aus den Top 10 und noch hinter Globus und Bartels-Langness zurück. (14), [Abb. 3]


Konzentration in der Nahrungsmittelbranche schreitet voran

2008 war für die Nahrungsmittelbranche ein höchst turbulentes Jahr. Das zeigt der Blick auf das Ranking der einhundert Unternehmen mit den größten Umsätzen in Deutschland. Standen die ersten Monate des Jahres 2008 noch im Zeichen notwendiger Preisanpassungen an die gestiegenen Rohstoffkosten, wurde das Thema in der zweiten Jahreshälfte von der einsetzenden Wirtschafts- und Finanzkrise vollständig überlagert. Am Jahresende vermeldeten zwar viele Unternehmen recht gute Umsatzzuwächse, auch dank Preiserhöhungen. Von Entwarnung konnte vorerst keine Rede sein, denn der Absatz entwickelte sich in vielen Fällen weniger rosig. Weite Teile der Branche erwarten zudem, dass sich die Krise erst mit signifikant steigenden Arbeitslosenzahlen voll auswirken wird.
Der langfristige Trend einer zunehmenden Konzentration der Branche zieht sich durch 2008 und ebenso in 2009 hinein. Mit addierten 84,6 Milliarden Euro setzten die Top 100-Player rund 9,6 Prozent mehr um als im Vorjahr. Die weltweite Nummer eins Nestlé steht auch 2008 in Deutschland mit einem Netto-Umsatz von fast 3,6 Milliarden Euro weiter an der Spitze. Direkter Verfolger unter den deutschen Lieferanten ist die Vion Food Group. Die Wandlung vom reinen Fleischvermarkter zum Systemlieferanten verschaffte dem niederländischen Unternehmen auch hierzulande Vorteile. So investierte das Unternehmen, wie auch der direkte Verfolger Tönnies, weiter in die Veredlung von Produkten, insbesondere unter Convenience-Aspekten. Die Konzentration in der Branche, die international durch die Akquisition des britischen Fleisch- und Geflügelvermarkters Grampian durch Vion voranschritt, dürfte auch in Deutschland noch nicht abgeschlossen sein. Auch in der bislang stark mittelständisch geprägten Fleischwarenindustrie schreitet sie voran: Die Schweizer Coop-Tochter Bell sorgte mit der mehrheitlichen Übernahme des Fleischwarenherstellers Zimbo und vor allem des Marktführers bei Rohschinken, Abraham (Umsatz 190 Millionen Euro), für zwei Paukenschläge. Bell verdoppelte den Umsatz dadurch nahezu (plus 91 Prozent) und gehört nunmehr zu den größten deutschen Produzenten. Bestimmendes Thema für die Fleisch- und Fleischwarenerzeuger, die im Top 100-Ranking 15 Plätze besetzen, waren 2008 einmal mehr die Rohstoffkosten. Gleiches gilt für die Geflügelhersteller. Die PHW-Gruppe (Rang 17) etwa profitierte zwar von der weiter steigenden Nachfrage nach Geflügelfleisch, verdankte aber den Umsatzzuwachs von über 21 Prozent nicht zuletzt Preissteigerungen. (15), [Abb. 4]



Trends


Eilige Käufer

Eine deutlich gesunkene Verweildauer in den Märkten, gepaart mit leicht undiszipliniertem Einkaufen, kennzeichnet das Verhalten der Shopper im Lebensmitteleinzelhandel und in den Drogeriemärkten. Von der Krise weitgehend unbeeinflusst blieb dagegen die Wahl der Einkaufsstätte. Beim Einkauf verweilt nur noch jeder vierte Kunde länger als 30 Minuten im Markt. Vor allem die 18- bis 29-Jährigen tätigen Kurzeinkäufe, die nur bis zu 15 Minuten dauern. Dies zwingt die Marktteilnehmer am Point of Sale noch schneller, klarer und effektiver in der Kommunikation ihrer POS-Botschaften zu werden. Besonders hohen Einfluss auf die Kaufentscheidung haben Angebote mit klar nachvollziehbarem "Mehr"-Wert wie Multi-Buy-Aktionen (etwa "Kaufe Drei, zahle Zwei") oder Mehr-Inhalt-Offerten sowie Sondereditionen. Imagebildende Maßnahmen wie Gewinnspiele sind aus Sicht der Shopper als Mittel zur Kaufaktivierung weniger geeignet. Sie dienen dem langfristigen Aufbau des Markenimages und sind eher als taktisches Instrument zu sehen, das dem Handel einen Grund zum Forcieren des Abverkaufs der entsprechenden Ware mittels Handzettel oder Zweitplatzierungen geben soll. Die flankierenden und nicht selten teuren Maßnahmen wie POS-Radio, Einkaufswagen-Werbung, Instore-TV oder Fußboden-Kleber finden zumindest in der subjektiven Eigeneinschätzung der Kunden keine hohe kaufadäquate Berücksichtigung. (16), (17)


Individuelle Frischebox

Die europäischen Discounter setzen heute überwiegend Kartonverpackungen über den gesamten Frischebereich ein. Es gibt jedoch eindeutige Anzeichen, und damit ist nicht nur Aldi gemeint, dass kurz und mittelfristig große Mengen an Kunststoff-Klappkisten eingesetzt werden. Allein in Deutschland werden in den nächsten Jahren bei Obst- und Gemüse und verpacktem Frischfleisch fünfzig bis einhundert Millionen zusätzliche Behälter zu Lasten von Karton zum Einsatz kommen. Geht man bei diesen Schnelldrehern von einer Rotation von acht bis zwölf pro Jahr aus, würden fünfhundert Millionen bis eine Milliarde Einwegkartons wegfallen. Auch die Hersteller von Brot- und Backwaren überlegen derzeit den Einsatz von Klappboxen für die Belieferung ihrer Filialen und des Handels. Der Trend bei Frischeboxen geht deutlich zu individualisierten Kreisläufen, und das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft. Wieder verwendbare Transportverpackungen mit einer möglichst langen Nutzungsdauer werden Einwegverpackungen weiter verdrängen. (18)





Zahlen & Fakten


Abbildung 1: Konjunkturdaten der Ernährungsindustrie
2009*2008
Umsatz nominal149,9 Mrd.¬ (-4,2%)156,3 Mrd. ¬
davon Inland110,8 Mrd. ¬ (-3,6%)114,9 Mrd. ¬
davon Ausland39,2 Mrd. ¬ (-5,3%)41,4 Mrd.¬
Reale Umsatzentwicklung0,40%0,00%
Auslandsanteil am Umsatz26,20%26,50%
5.800 Betriebe0,30%
535.000 Beschäftigte0,90%
Ausfuhrpreise Lebensmittel-5,70%6,30%
Erzeugerpreise Ernährungsindustrie-3,90%6,60%

* vorläufige Schätzung
Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in Klammern
Quelle: Statistische Bundesamt, BVE Entnommen aus: www.bve-online.de
Abbildung 2: Einstellungen und Entlassungen bei großen Unternehmen

Quelle: FAZ-Archiv Entnommen aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ausgabe 4 vom 06.01.2010(3)
Abbildung 3: Top 10 Lebensmitteleinzelhandel
RangUnternehmen*Gesamtumsatz 2009 in Mio. Euro**Veränderung zum Vorjahr in ProzentAnteil Food in Prozent
1Edeka-Gruppe43.64416,190,8
2Rewe-Gruppe36.2736,772,3
3Metro-Gruppe30.690***-2,838,9
4Schwarz-Gruppe27.3753,381,1
5Aldi-Gruppe25.4503,980,0
6Lekkerland7.9000,399,0
7Tengelmann-Gruppe7.237-48,333,6
8Schlecker4.700***-8,193,0
9Globus4.1796,051,5
10dm3.74811,590,0
* 2009er Rangfolge ohne die Warenhaus/Versandhausunternehmen Karstadt/Primondo und Woolworth
** Bruttoumsätze inklusive Mehrwertsteuer
*** Schätzungen von Trade Dimensions
Quelle: Trade Dimensions Entnommen aus: afz - allgemeine fleischer zeitung, Ausgabe 13 vom 31.03.2010 (14)
Abbildung 4: Top 10-Lieferanten - Die größten Partner des deutschen LEH in 2008
RangUnternehmenUmsatz in Mio. Euro**Veränderung zum Vorjahr in ProzentGruppen- umsatz in Mio. Euro
1Nestlé3.5863,769.242
2Vion Food Group3.2005,38.644
3Oetker***3.136*18,54.290
4Procter & Gamble3.100*3,353.740*
5Tchibo****2.300k.V.3.200
6Cobana2.178*2,82.420
7B+C Tönnies2.16511,03.900
8Unilever*****20.70-3,440.523
9Coca-Cola2.016*2,521.722
10Südzuckergruppe1.8875,45.871
k.V.: kein Vergleichswert
* geschätzt
** in Deutschland
*** ohne Reedereien
**** inklusive Non-Food
***** inklusive Exporte
Quelle: Lebensmittel Zeitung Entnommen aus: afz - allgemeine fleischer zeitung, Ausgabe 42 vom 14.10.2009 (15)

Weiterführende Literatur:

(1.) Ernährungsindustrie macht minus
aus Fleischwirtschaft 02 vom 25.02.2010 Seite 069

(2.) Preiskampf schlägt durch
aus afz - allgemeine fleischer zeitung Nr. 03 vom 20.01.2010 Seite 002

(3.) Arbeitslose flüchten in die Selbständigkeit
aus Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.01.2010, Nr. 4, S. 12

(4.) AfG Halbjahresbilanz 2009
aus Getränkefachgrosshandel, Heft 9/2009, S. 6

(5.) Preisverfall bei AfG gibt zu denken
aus LEBENSMITTEL PRAXIS NR. 004 VOM 26.02.2010 SEITE 047

(6.) Bierabsatz deutscher Brauereien auf 100 Millionen Hektoliter gesunken
aus LEBENSMITTEL PRAXIS NR. 004 VOM 26.02.2010 SEITE 047

(7.) Bierabsatz weniger gesunken als erwartet
aus Brauwelt, 7/2010, S. 169

(8.) Sortiment Tabakwaren
aus Rundschau für den Lebensmittelhandel Nr. 01 vom 02.01.2010 Seite 038

(9.) Weniger Zigaretten versteuert
aus Die Tabak Zeitung vom 23.10.2009, Nr. 043/2009

(10.) Bio-Lebensmittel waren trotz Krise gefragt
aus afz - allgemeine fleischer zeitung Nr. 08 vom 24.02.2010 Seite 016

(11.) Discount verliert Bio-Umsätze
aus LEBENSMITTEL PRAXIS NR. 004 VOM 26.02.2010 SEITE 047

(12.) Krise bremst Bio aus
aus Lebensmittel Zeitung 07 vom 19.02.2010 Seite 006

(13.) RUNDSCHAU Guide Bio
aus Rundschau für den Lebensmittelhandel Nr. 02 vom 01.02.2010 Seite 028

(14.) Edeka rangiert weiter weit vor Rewe
aus afz - allgemeine fleischer zeitung Nr. 13 vom 31.03.2010 Seite 005

(15.) Zwei "Neue" unter den Top 100
aus afz - allgemeine fleischer zeitung Nr. 42 vom 14.10.2009 Seite 005

(16.) Eilige Käufer wollen schnelle Verführung
aus Lebensmittel Zeitung 03 vom 22.01.2010 Seite 043

(17.) Die Käufer von heute sind immer in Eile
aus afz - allgemeine fleischer zeitung Nr. 08 vom 24.02.2010 Seite 005

(18.) Individuelle Frischeboxen auf dem Vormarsch
aus Lebensmittel Zeitung 05 vom 05.02.2010 Seite 038

M.Hofstetter

Metainformationen

Quelle: GENIOS BranchenWissen Nr. 05/2010 vom 03.05.2010
Dokument-ID: r_leb_20100503

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